Podiumsdiskussion zur E-Mobilität bei den Stadtwerken Ssolingen (Sep. 2019)

Podiums­dis­kussion zur E-Mobilität

Unser Autor:

Am 9. September haben wir eine Podiums­dis­kussion rund um das Thema Elektro­mo­bi­lität veran­staltet. Wir hatten spannende Experten vor Ort und mehr als 80 Besucher. Schaut euch unseren Video­zu­sam­men­schnitt an!

Großar­tiger Input der Experten

Zu Beginn standen drei spannende Initi­al­vor­träge von Johannes Pallasch, Teamleiter Infra­struktur Elektro­mo­bi­lität bei der bundes­ei­genen Gesell­schaft NOW; Dr. Michael Frehn, geschäfts­füh­render Inhaber der Planer­so­cietät sowie unserem Geschäfts­führer Andreas Schwarberg: Johannes Pallasch stellte gleich zu Beginn dar, wie wichtig die E-Mobilität zur Senkung der Treib­hausgase sei, zumal der Verkehrs­sektor der einzige sei, wo die Emissionen seit 1990 noch angestiegen sind. Sein erklärtes Ziel: der bundes­weite Ausbau von öffent­licher Lades­in­fra­struktur, speziell von Schnell­la­de­säulen. Dr. Michael Frehn erläu­terte das integrierte E-Mobili­täts­konzept der Stadt Solingen. Dabei können wir uns rühmen, eine der ersten Städte gewesen zu sein, die ein solches Konzept auf den Weg gebracht haben. Erste Maßnahmen werden nun im Rahmen eines Sofort-Programms innerhalb von sechs bis neun Monaten umgesetzt. (Ich bin schon ganz gespannt darauf, was das für meine Arbeit bedeutet und werde natürlich umgehend berichten, sobald mir die Infos vorliegen.) Andreas Schwarberg stellte unsere bishe­rigen Leistungen im Bereich E-Mobilität vor und erläutert, dass es unser Ziel sei, die bestehenden Angebote (PV-Anlagen, Speicher­mög­lich­keiten, private und öffent­liche Ladeinfra­struktur, Ladema­nagement und Abrech­nungs­systeme) zu bündeln und digital zu vernetzen.

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Markt­ver­sagen beim Ausbau der Infrastruktur

Ein Schwer­punkt der anschlie­ßenden Diskussion war der nötige Ladeinfra­struk­tur­ausbau. Unser Gast Stadt­di­rektor Hartmut Hoferichter erzählte in diesem Zusam­menhang, dass es Ziel der Stadt sei, insgesamt bis zu 50 öffent­liche Ladesäulen aufzu­bauen, dazu sei aller­dings der Zugriff auf Förder­töpfe nötig. Auch Johannes Pallasch sah die Finan­zierung der Infra­struktur als zentrale Heraus­for­derung, speziell bei den von ihm gefor­derten Schnell­la­de­säulen mit mindestens 150 KW. Der Markt allein könne dies nicht richten, weshalb der Staat gefordert sei, in Vorleistung zu gehen.

Andreas Schwarberg von den Stadtwerken Solingen an TankE-Ladestation
Lühr und Besucher
Petar Deskovic und Besucher
Podiumsdiskussion: Gast, Frehn, Pallasch und Schwarberg
Podiumsdiskussion: Zuschauer bei den Stadtwerken Solingen

Komfort des Ladens hängt von Kleinig­keiten ab

Neben der Finan­zierung von Ladesäulen wurde auch das Thema Komfort angesprochen. So hat einer der anwesenden E-Mobilist beklagt, dass nirgendwo Ladesäulen überdacht seien. Er beschrieb relativ anschaulich, wie es sei, mit Regen­schirm in der einen Hand und dem Handy in der anderen, mit der App die Ladesäule frei zu schalten und anschließend das Ladekabel einzu­stecken. Ein Punkt, den wir künftig sicherlich beachten sollten.

Welche Möglich­keiten haben Mieter oder Wohnungseigentümer?

Andere E-Mobilisten beklagten die Proble­matik als Mieter oder Wohnungs­ei­gen­tümer eine Wallbox für das Laden zuhause einzu­richten. Häufig fehlt es da an Strom­an­schlüssen in der Garage, sofern überhaupt eine Garage vorhanden ist. Johannes Pallasch erklärte, dass die Wohnei­gen­tü­mer­ge­setz­gebung dringend verändert werden müsse, um Lademög­lich­keiten auch gegen den Willen der anderen Eigen­tümer durch­zu­setzen. Noch proble­ma­ti­scher sei aller­dings die Situation in Quartieren, wo überhaupt keine eigenen Stell­plätze vorhanden wären. Hartmut Hoferichter berichtete in diesem Zusam­menhang, dass bei aktuellen Neubau­vor­haben für Mehrfa­mi­li­en­häuser immer häufiger Versor­gungs­lei­tungen an die Stell­plätze gelegt werden. Dort könnten bei Bedarf Lademög­lich­keiten nachge­rüstet werden.

Umstellung von Flotten

Nicht nur die Stadt, sondern auch wir nehmen unsere Vorbild­funktion wahr und stellen unsere Flotte sukzessive auf einen elektri­schen Antrieb um. Aus eigener Anschauung weiß ich aller­dings, dass dies für Fahrzeugen oberhalb von 3,5 Tonnen nicht ganz einfach ist. Dazu passend berichtete Arnd Krüger, Kreis­hand­werks­meister, von der Sorge keine geeig­neten und bezahl­baren Fahrzeuge zu finden. Stefan Kirschner, selbst Gewer­be­trei­bender und E-Mobilist, empfahl, nicht nur die klassi­schen Hersteller in Betracht zu ziehen.

Video

Podiums­dis­kussion Elektro­mo­bi­lität (September 2019)

Mein Fazit

Insgesamt hat mir die Veran­staltung sehr gut gefallen. Zumal trotz aller Probleme, die darge­stellt wurden, immer wieder hervor­ge­hoben wurde, dass E-Mobilität mit ein bisschen Engagement und Umdenken durchaus umsetzbar ist. 

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