Cupra Born

Angefragt: Autohaus Lackmann

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Vor ca. zwei Jahren haben wir mit einigen Solinger Autohäusern eine Koope­ration zur Vermarktung von Wallboxen geschlossen. Zeit, einmal beim Autohaus Lackmann vorbei­zu­schauen. Dort habe ich mit Dirk Grätz, dem Gesamt-Verkaufs­leiter gesprochen.

Interview mit Dirk Grätz vom Autohaus Lackmann aus Solingen

Dirk Grätz Autohaus Lackmann Solingen

Christian Olbrisch: Herr Grätz, Sie vertreten das Autohaus Lackmann. Wie lange sind Sie schon in Solingen vertreten und mit welchen Marken?
Dirk Grätz: 1972 gründete Karl Heiz Lackmann das Famili­en­un­ter­nehmen in Velbert. Darauf folgten Nieder­las­sungen in Solingen, Mettmann und Wuppertal. In Solingen haben wir die erste Filiale 2003 auf der Schüt­zen­straße eröffnet. 2017 sind wir dann an unseren jetzigen Standort in der Carl-Ruß Straße 1 umgezogen. Wir vertreten aktuell die Marken Toyota, Seat, Cupra und Crosscamp. Außerdem haben wir immer einen hohen Bestand an Gebraucht­fahr­zeugen vieler Marken.

Christian Olbrisch: Welche E-Fahrzeuge haben Sie derzeit im Angebot und wodurch zeichnen sich diese aus?
Dirk Grätz: Aktuell haben wir den Cupra Born sowie den Toyota Proace und Proace Verso sowie die kleineren Varianten Proace City oder Proace City Verso. Die vollelek­tri­schen Wagen von Toyota gibt es vom kleinen Kasten­wagen bis zum achtsit­zigen VIP-Shuttle. Das sind also Fahrzeuge für Handwerks­be­triebe oder große Familien. Der Cupra Born vertritt die Kompakt­klasse und wird in der Werbung als „sport­liche Kraft mit Schönheit und heraus­for­derndem Spirit“ bezeichnet. Ich finde, das trifft es genau auf den Kopf. Ab Frühsommer können wir den Toyota bz4X, einen vollelek­tri­schen SUV anbieten.

Christian Olbrisch: Schon eine Weile haben Autoher­steller mit mangelnden Chips zu kämpfen. Jetzt kommt der Krieg in der Ukraine dazu. Wie wirkt sich das auf den Verkauf von E-Autos aus?
Dirk Grätz: Der Krieg in der Ukraine kommt jetzt noch zu den schon bestehenden Liefer­schwie­rig­keiten hinzu. In der Ukraine werden z. B. Windschutz­scheiben und Kabel­stränge herge­stellt. Bei den dortigen Zulie­ferern fallen aber aufgrund des Krieges immer wieder Schichten aus, so dass wir auch hier einen Mangel an Vorpro­dukten haben. Unsere Hersteller arbeiten aber intensiv an alter­na­tiven Zulieferern.

Christian Olbrisch: Wie schnell komme ich über Sie an ein E-Fahrzeug? Und ist das schneller oder langsamer als bei einem Verbrenner?
Dirk Grätz: Wer heute bei uns einen Cupra Born bestellt, dessen Wagen wird im vierten Quartal 2022 produ­ziert. Einen Toyota Proace, egal welcher Variante, ist in der Regel schneller ausge­liefert. Wir planen da mit vier Monaten Liefer­frist. Leider muss ich sagen, dass die Verbrenner oder Hybride von Seat, Cupra und Toyota kürzere Liefer­fristen haben und teilweise sogar zeitnah verfügbar sind.

Christian Olbrisch: Warum dauert es gerade beim Cupra Born so lange?
Dirk Grätz: Die Nachfrage im Konzern ist bei diesem Modell besonders hoch. Das Werk arbeitet bereits rund um die Uhr und ist trotzdem ausge­lastet. Der Hersteller plant derzeit sogar, weitere Werke für dieses Modell zu bauen oder Kapazi­täten in bestehenden Produk­ti­ons­stätten für das Modell freizu­machen. Es ist also ein großes Bewusstsein bei Cupra da, die Produktion massiv zu steigern. Hinzu kommen natürlich auch hier die eben benannten Lieferengpässe.

Christian Olbrisch: Was läuft derzeit bei Ihnen besser: E-Autos oder Verbrenner?
Dirk Grätz: Die Modell­vielfalt ist bei den Hybriden und Verbrennern noch deutlich größer, das ist ein enormer Vorteil für die Kundinnen und Kunden. Außerdem sind diese Wagen schneller lieferbar, was das Interesse an ihnen erklärt. Hemmend für den Absatz der E-Wagen ist, dass die Politik noch nicht erklärt hat, wie es nach dem 31. Dezember 2022 mit der Innova­ti­ons­prämie weitergeht. Derzeit ist nur bekannt, dass diese abgeschmolzen werden soll, aber nicht auf welche Höhe. Also: Derzeit laufen Hybride und Verbrenner deutlich besser.

Christian Olbrisch: Welche Fragen stellen Kundinnen und Kunden, die sich für E-Autos inter­es­sieren? Welche Sorgen treiben diese vielleicht noch um?
Dirk Grätz: Die erste Frage ist immer die nach dem aktuellen Förder­umfang und nach den Liefer­zeiten. Dann wollen unsere Kundinnen und Kunden wissen, wie weit man realis­ti­scher­weise mit dem E-Fahrzeug kommt, wie die Ladezeiten sind und die Alltags­taug­lichkeit. Zu den techni­schen Gegeben­heiten und der Ausstattung sind die Aller­meisten schon gut infor­miert. In der Regel haben sie ihr Wunschauto schon mal im Online-Konfi­gu­rator zusammengestellt.

Christian Olbrisch: Wieviel Wissen besteht bei Ihren Kundinnen und Kunden bezüglich öffent­licher und privater Ladeinfra­struktur?
Dirk Grätz: Die meisten Kundinnen und Kunden haben sich im Vorfeld in Foren oder generell im Netz gut dazu informiert.

Christian Olbrisch: Wir arbeiten als Koope­ra­ti­ons­partner zusammen, indem wir Ihren Kundinnen und Kunden unser Wallbox­an­gebot vorstellen. Was waren Ihre Beweg­gründe für die Koope­ration?
Dirk Grätz: Uns war es wichtig, dass unsere Kundinnen und Kunden einen seriösen und kompe­tenten Ansprech­partner genannt bekommen. Jeder in Solingen kennt die Stadt­werke und euch wird da eine Menge Vertrauen entge­gen­ge­bracht. Das ist bei kleinen Handwerkern oft anders. Außerdem unter­stützen uns die Stadt­werke beim Aufbau unserer eigenen Ladeinfra­struktur: Wir haben über die Stadt­werke drei Ladesäulen auf unserem Grund­stück instal­lieren lassen.

Christian Olbrisch: Am Ende eine Frage in eigener Sache: Wie gut wird unser Wallbox­an­gebot von Ihren Kundinnen und Kunden angenommen?
Dirk Grätz: Die Infor­ma­tionen nehmen alle Inter­es­senten gerne mit. Leider ist es mit den Abschlüssen aufgrund der mangelnden Verfüg­barkeit von E-Fahrzeugen noch etwas schleppend. Ich bin aber zuver­sichtlich, dass sich das mit der Anzahl der Auslie­fe­rungen steigern wird.

Christian Olbrisch: Herzlichen Dank für das inter­es­sante Gespräch!

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