Die Hummeln
In meinem letzten Bienenblog berichte ich auf besonderen Wunsch meiner Kolleginnen aus dem Marketing über die kleinen runden, flauschigen Verwandten der Bienen: den Hummeln. Damit endet unser gemeinsames Bienenjahr!
Kolonien von 50 bis mehreren 100 Tieren
Bei den Hummeln handelt es sich um eine geschützte, unter strengem Naturschutz stehende Tierart. Es gibt bei uns circa 30 verschiedene Arten. Die Hummeln gehören zur Familie der Bienen und reihen sich zwischen den allein lebenden Solitärbienen und den in großen Kolonien lebenden Honigbienen ein. Die Hummeln bilden im Gegensatz zu den Bienen nur kleine Kolonien, die je nach Hummelart zwischen fünfzig und einige hundert Tiere groß sind. Außerdem sind die Hummeln, ebenso wie die Wespen, einjährig.
Hummeln: schon früh im Frühjahr unterwegs
Die Hummelkönigin verbringt den Winter an einer geschützten und frostfreien Stelle im oder am Boden. Sie hat sich für die Winterruhe mit dem Verzehr von eiweißhaltigen Pollen gewissermaßen einen Winterspeck angefressen und auch genügend Honig aufgenommen. Die Hummeln gehören aufgrund ihres pelzigen Äußeren und dadurch sehr guter Isolierung, im Frühjahr zu den sehr frühen und wichtigen Bestäubern von Blüten. Sie sind schon bei relativ niedrigen Temperaturen um die 6 ° Celsius unterwegs. Sie sind gut gegen die Kälte geschützt und können sogar bei schlechtem Wetter fliegen.
Suche eines Nistplatzes
Je nach Hummelart, nisten die Hummeln unterirdisch, etwa in verlassenen Mäusehöhlen, oder auch oberirdisch, wie zum Beispiel in verlassenen Baumhöhlen. Im zeitigen Frühjahr können wir die ersten aus der Winterruhe erwachten Hummelköniginnen dabei beobachten, wie sie in Bodennähe umherfliegen, um nach Eingängen zu verlassenen Mäusehöhlen zu suchen. Die Hummelköniginnen achten darauf, dass sich der neue Nistplatz in der Nähe von Futterpflanzen und Bäumen befindet, um Nektar und Pollen zu sammeln.
Ins gemachte Nest gesetzt
Hat die Hummelkönigin ein verlassenes Mäusenest oder ähnliches gefunden, beginnt sie damit, sich einzurichten. Die Mäusehöhlen sind von den Mäusen bereits schon mit weichem Material wie Gräsern oder ähnlichem bestens ausgestattet worden. In dieser weichen trockenen Nestmulde beginnt die Hummelkönigin damit, ihr eigenes Nest anzulegen. Sie baut aus selbst produziertem Wachs, einige Brutzellen, um darin ihre Eier zu legen. Ebenfalls aus Wachs werden einige größere Zellen fertiggestellt. Diese sehen wie kleine Gefäße aus und dienen dazu, einen kleinen Vorrat von Honig zu speichern, den die Hummelkönigin währen des Brütens benötigt.
Vorarbeit für das nächste Jahr
Wenn nach circa drei Wochen die ersten Nachkommen schlüpfen, hat die Hummelkönigin endlich Unterstützung beim Aufbauen der Kolonie. Im Sommer oder Spätsommer lösen sich die Kolonien aber wieder auf, sobald die neuen Königinnen für das nächste Jahr geschlüpft sind. Die neuen Königinnen werden noch im alten Jahr von den Drohnen begattet. So ist für eine nächste Hummelgeneration im neuen Jahr gesorgt. Im Sommer kann man häufig viele tote Hummeln unter Lindenbäumen finden. Dazu gibt es die abenteuerlichsten Erklärungen. Beim NABU habe ich eine gute Zusammenfassung dazu für euch gefunden.
Friedlich aber wehrhaft
Die Hummeln sind als friedliche Gesellen bekannt und nicht nur bei den Kolleginnen aus dem Marketing beliebt. Allerdings können sie sich auch gut wehren, wenn sie sich oder ihr Nest bedroht fühlen. Wenn eine Hummel sich belästigt fühlt und ein Hinterbein hebt, handelt es sich um eine eindeutige Aufforderung zum Verschwinden. Ebenfalls zur Warnung ertönt manchmal ein erstaunlich lautes Brummen, um den Angreifer einzuschüchtern und abzuschrecken. Wenn all das nicht nützt, sind Hummeln auch bereit, ihren Stachel zur Verteidigung einzusetzen.
So, das war es mit unserem Bienenblog! Ich wünsche Euch alles Gute und allen Imkern da draußen: Gutes Gelingen!
Mit imkerlichen Grüßen
Euer Martin Kemmerich