EEG-Novelle 2023: Spannende Neuigkeiten für PV-Anlagen-Besitzer
Am 1. Januar ist die aktuelle EEG-Novelle in Kraft getreten. Ich habe mich mit meinem Kollegen Detlev Janning, Sales Manager, darüber unterhalten, welche Neuigkeiten für (künftige) Besitzer von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) relevant sind.
Tim Reischke: Detlev, du hast dich durch die EEG-Novelle gearbeitet. Was ist dir aufgefallen?
Detlev Janning: Die wichtigste Änderung für alle PV-Anlagen-Besitzer liegt sicherlich in den Vergütungssätzen. Diese sollten ja eigentlich jeden Monat weiter abgeschmolzen werden. Diese Degression der Einspeisevergütung hat der Gesetzgeber jetzt bis zum 1. Februar 2024 ausgesetzt. Gleichzeitig hat er die Vergütungssätze für Neuanlagen angehoben. Das gilt vor allem für Anlagen, deren Betreiber den Sonnenstrom vollständig ins Netz einspeisen.
Tim Reischke: Es gab aber doch immer eine technische Vorgabe, dass maximal 70 Prozent der Nennleistung ins Netz eingespeist werden darf?
Detlev Janning: Auch diese Regelung ist mit der EEG-Novelle abgeschafft worden. Jetzt kann die volle Nennleistung der PV-Anlage eingespeist werden. Und dabei winken teilweise doppelt so hohe Beträge. Ich habe dazu mal eine schöne Tabelle von der MVV mitgebracht:

Tim Reischke: Welche Rahmenbedingungen muss man dazu berücksichtigen?
Detlev Janning: Der Betreiber oder die Betreiberin einer Volleinspeise-Anlage muss die Anlage im Jahr 2022 vor Inbetriebnahme dem zuständigen Netzbetreiber gemeldet haben. Um auch in den kommenden Jahren von den Volleinspeise-Vergütungssätzen zu profitieren, müssen alle privaten Betreiber/-innen diese Information jeweils vor dem 1. Dezember des Vorjahres nochmals an den Netzbetreiber melden. Übrigens: Alle PV-Anlagen, die vor dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurden, können leider nicht rückwirkend von den höheren Vergütungssätzen profitieren. Das gilt auch für PV-Anlagen, die ganz oder teilweise zur Eigenversorgung genutzt werden.
Tim Reischke: Du kannst mir bestimmt sagen, warum der Gesetzgeber die höheren Vergütungen beschlossen hat?
Detlev Janning: Diese Regelung ist Teil des Osterpaketes. Damit wollte die Ampelregierung den dringend nötigen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien befeuern. Das ergibt ja angesichts der steigenden Energiepreise auch Sinn.
Tim Reischke: Was hast du uns sonst noch an guten Nachrichten mitgebracht?
Detlev Janning: Beim Thema Steuer gibt es einige Entlastungen: So sind PV-Anlagen bei der Anschaffung jetzt von Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer befreit. Und auch die Vergütungen sind – innerhalb bestimmter Grenzen – steuerfrei: Auf Einfamilienhäusern dürfen dann maximal 30 kWp installiert werden. Bei Mehrfamilienhäusern und gemischt genutzten Gebäuden liegt die Grenze bei 15 kWp je Wohn- oder Gewerbeeinheit. Das gilt für alle PV-Anlagen ab dem Veranlagungszeitraum 2022.
Tim Reischke: Damit sinkt auch der bürokratische Aufwand, richtig?
Detlev Janning: Das ist absolut richtig! Übrigens können jetzt auch Anlagen Steuererleichterungen und erhöhte Vergütungssätze erhalten, die im Garten statt auf dem Dach installiert werden. Auch das wird für einige potenzielle Betreiber und Betreiberinnen interessant sein. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass im Garten maximal 20 kWp installiert werden dürfen und ein Nachweis benötigt wird, dass das Hausdach nicht geeignet ist für eine PV-Anlage. Auch eine Baugenehmigung kann notwendig werden. Da kommt also die Bürokratie durch die Hintertür wieder in den Raum.
Tim Reischke: Was heißt das alles für unsere Kundinnen und Kunden?
Detlev Janning: Ganz klar: Unsere PV-Anlagen – ob auf dem Dach oder im Garten – bringen jetzt noch mehr Rendite. Zudem wird für Eigenheimbesitzern mit großen Dachflächen ein Zwei-Anlagen-Modell attraktiv, da erstmals zwischen Selbstverbrauch und Volleinspeisung unterschieden wird. Das Modell umfasst eine PV-Anlage, deren Leistung auf Eigenverbrauch ausgerichtet und eine zweite Anlage auf dem Rest des Dachs, die für eine Volleinspeisung konzipiert ist. Für dieses Modell zeichnet sich schon jetzt ein großes Interesse ab. Glücklicherweise konnten wir bereits in den letzten Monaten mit neuen festen Fachpartnern zusätzliche Ressourcen aufbauen.
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