Ein Tag in Solingen Wald
Solingen Wald ist für die gesamte Familie einen Ausflug wert: ob eine Reise durch die Walder Geschichte, eigene sportliche Betätigung auf dem Fahrrad oder beim Zuschauen verschiedener Sportereignisse auf der Jahnkampfbahn.
Die Geschichte von Wald
Die aufzeichnende Geschichte des Stadtteil Solingen Wald beginnt 1019 mit einem Ort namens „Villa Walda“. Der Name zeigt an: Der Hof lag im Wald und nicht im Forst. So durfte gerodet werden, ohne vorher den König um Erlaubnis zu bitten. Der auf einem Höhenrücken zwischen dem Ittertal und Lochbachtal gelegene Ort besaß eine kleine Saalkirche, auf deren Platz seit dem 12. Jahrhundert eine einschiffige Langhauskirche stand, in die die Turmhalle eingezogen war. Der dreigeschossige Turm besteht bis heute und ist damit das älteste Bauwerk Solingens. Im 18. Jahrhundert erhielt er eine achtseitige Schieferhaube mit hochaufragender Spitze, auf der Kreuz und Turmhahn angebracht sind. Da die Kirche baufällig war, wurde sie 1818 abgerissen und bis 1824 neu erbaut – die heutige Walder Kirche entstand.
Wirtschaftlich geprägt wurde Wald von der Fertigung von Klingen: Die Messerherstellung in Wald übertraf damals die Solingens. Durch die industrielle Revolution wurde die Bevölkerungsdichte immer höher und die Höfe und Hofschaften wuchsen zusammen. Das Stadtrecht erhielt Wald im Jahre 1856 und 1890 erhielt die Stadt das Walder Stadtwappen.
Wirtschaftlichen Aufschwung erlebte die Stadt Wald unter anderem durch die Erfindung des zusammenfaltbaren Schirms „Kobold“, der später den Weltmarkt eroberte und der 1887 gebauten Eisenbahnstrecke, die Wald und Vohwinkel und 1890 nach Weiterführung der Bahn dann auch Solingen verband – so trat Wald aus seiner Isolierung heraus.
Die sogenannte Korkenzieherbahn erhielt ihren Namen aufgrund ihrer kurvenreichen Strecke und existiert heute noch. Sie wurde 2004 bis 2007 zur Korkenziehertrasse umgebaut und ist seitdem eine beliebte Fahrradstrecke. Vom Solinger Südpark aus kann durch die Anbindung an die Nordbahntrasse die Strecke bis hin nach Wuppertal befahren werden.
Zu einem Stadtteil von Solingen wurde Wald 1929 und ist seitdem der flächenmäßig kleinste Stadtbezirk. Somit war Wald kein politisches Gemeinwesen mehr, das Gemeinschaftsgefühl des „Wauler Dorp“, wie der Begriff der Stadt tief in der Geschichte verankert ist, bleibt jedoch. Bis heute zieren Wald unzählige Jahrhunderte alte bergische Fachwerkhäuser.
Die Walder Kirche
Die früheste Aufzeichnung einer im Holzbau errichteten Kirche stellt eine auf den 3. Mai 1019 datierte Urkunde der Erzbischofs Heribert von Köln da. Die Deutzer Abtei ließ um 1150 an dieser Stelle eine steinerne romanische Basilika errichten, von der heute nur noch der Turm erhalten ist. Die Umrisszeichnung eines Solingers Landvermessers aus dem Jahr 1769 bietet Hinweise auf die Gestalt des damaligen Baus. 1804 stürzten Teile des Gewölbes ein, woraufhin die romantische Kirche 1816 abgerissen wurde. Am 18. August 1818 wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Diese konnte trotz Komplikationen aufgrund eines erneuten Einsturzes 1825 fertiggestellt werden. Damit war die Kirche der erste Kirchenbau im Rheinland nach der napoleonischen Zeit. Im Rahmen des Neubaus wurde der baufällige Turm saniert. 1830 vereinigte sich die lutherische und die reformierte Gemeinde zur „Union der evangelischen Kirchengemeinde Wald“.
Im Laufe der Zeit wurde die Kirche immer wieder durch verschiedene Modernisierungen verändert. Der Kanzelaltar, die Kassettendecke und die Buntglasfenster wurden entfernt. In den 1990er Jahren wurde das Schieferdach erneuert und die Außenfassade komplett saniert. 2001 wurde der gesamte Außenputz erneuert, 2004 der Anstrich und 2005 wurde der Taufstein in die Mitte der Kirche verlegt. Die evangelische Kirche Wald ist mit ihrem historisch bedeutenden Turm ein Wahrzeichen des Stadtteil Solingen Wald und immer einen Besuch wert.
Die Jahnkampfbahn
Der Bau des nach dem deutschen Pädagogen und Politikers benannte Stadion wurde am 11. Mai 1920 beschlossen und auf dem damals noch sumpfigen und als Müllkippe genutzten Gebiet errichtet. Nach 200.000 Arbeitstagen wurde das „Wauler-Stadion“ 1928 eingeweiht. Für den Stadtteil Wald war dies ein großes gesellschaftliches Ereignis, wofür der ganze Stadtteil mit Fahnen geschmückt wurde. Rund 8.000 Zuschauer sind zu diesem Großereignis ins Stadion gekommen.
In den 1980er und 1990er drohte die Jahnkampfbahn der Verfall, der aber durch die Gründung eines Förderkreises gestoppt werden konnte. 1994 wurde das Stadion unter Denkmalschutz gestellt. 1996 begann die Sanierung, die den Solingern eine ausgezeichnete Sportstätte ermöglichte.
Daneben bietet die Jahnkampfbahn alljährlich beim Sankt-Martin-Zug der Solinger Grundschulen einen wundervollen Abschluss. Der Förderkreis Jahnkampfbahn erhielt 2013 für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement den Deutschen Preis für Denkmalschutz.
2018 fand erstmalig das von uns ausgerichtete Open-Air-Kino statt. Auch dieses Jahr veranstalten wir das Stadtwerke-Sommerkino, das am 22. August mit „Bohemian Rhapsody“ beginnt, am 23. August „A Star ist born“ und „Friedhof der Kuscheltiere“ präsentiert und am 24. August mit „Avengers: Endgame“ endet.