Stefan und Diana Böhmer mit ihren Elektroautos
Stefan und Diana Böhmer mit ihren Elektroautos

Elektroauto richtig laden: Unsere 10 besten Tipps und Tricks

Unser Autor:

Das Laden eines E-Autos funktio­niert anders als das Tanken eines Verbrenners an der Zapfsäule. Mit unseren Profi-Tipps rund ums Aufladen könnt ihr jetzt ganz entspannt ins elektro­mobile Leben starten.

Gewusst wie: Mit Know-how und dem passenden Equipment entspannt aufladen

Wusstet ihr, dass in Deutschland noch nie so viele E-Autos verkauft wurden wie in 2022? 470.559 Pkw mit reinem Elektro­an­trieb haben laut Angaben des Kraft­fahrzeug-Bundesamts im vergan­genen Jahr eine Zulassung erhalten – das entspricht einer Steigerung von 32,2 % im Vergleich zu 2021. Diesen wie ich finde sehr erfreu­lichen Trend zum E-Auto sehe ich auch an unseren Stadt­werke-TankE-Ladesäulen: Sie werden von immer mehr Autofah­re­rinnen und -fahrern regel­mäßig genutzt. Die Zeiten, an denen von mehreren Ladepunkten meist nur einer in Betrieb war, sind schon lange passé. Und natürlich arbeiten wir von den Stadt­werken konti­nu­ierlich daran, unser Ladesäulen-Netz weiter auszu­bauen und der steigenden Nachfrage damit Rechnung zu tragen.

Doch obwohl das Aufladen bei einem E-Auto ähnlich einfach ist wie das Tanken bei einem Verbrenner, solltet ihr einige kleine Tricks und Lade-Hacks kennen, damit an der öffent­lichen Ladesäule alles reibungslos funktio­niert. Denn anders als bei einem Verbrenner-Auto fährt man mit einem E-Fahrzeug schließlich nicht erst an die Tankstelle, wenn die Tankuhr auf Reserve steht, sondern muss die eigene Reich­weite regel­mäßig im Blick haben und sein Ladever­halten entspre­chend anpassen. Damit auch euer elektro­mo­biles Leben und (Auf-)Laden problemlos gelingen kann, habe ich mit Diana Böhmer und ihrem Mann Stefan gesprochen. Beide sind E-Auto-Pioniere der ersten Stunde und deshalb in puncto Aufladen absolute Vollprofis. Gemeinsam haben wir für euch die besten Tipps rund ums E-Auto-Laden zusam­men­ge­fasst. Damit seid ihr bei euren Boxen­stopps auf der sicheren Seite!

Tipps und Tricks zum richtigen Laden von Elektroautos

Tipp 1: TankE-App: Einheit­liches Bezahlen im TankE-Netzwerk statt vieler Karten

Per App oder Karte – jeder Betreiber einer öffent­lichen Ladestation darf in Deutschland selbst festlegen, wie der Zugang an seiner Ladesäule funktio­nieren soll. Doch die Zeiten, in denen E-Auto-Fahre­rinnen und -Fahrer einen bunten Blumen­strauß unter­schied­licher Lade-Apps und -Karten bereit­halten mussten, sind zum Glück vorbei. Denn E-Roaming ermög­licht inzwi­schen die Nutzung von Ladesäulen unter­schied­licher Betreiber, die sich zu einem Netzwerk wie TankE zusam­men­ge­schlossen haben. So verfügt ihr mit unserer TankE-Netzwerk-App über eine einheit­liche und damit praktische Lösung für fast 15.500 Ladepunkte bundesweit. Und sollte es in oder auf dem Weg zu eurer bevor­zugten Urlaubs­region noch ein paar Ladesäulen geben, die nicht im Roaming-Verbund enthalten sind, besorgt euch am besten vor Urlaubs­an­tritt die benötigten Bezahl-Apps oder -Karten. Denn damit wird in der Regel ein kosten­güns­ti­gerer Tarif abgerechnet als beim Ad-hoc-Laden. Übrigens: Mit einer Kombi­nation aus Lade-Apps und -Karten seid ihr grund­sätzlich gut ausge­rüstet, denn mal funktio­niert das eine besser und mal das andere.

Tipp 2: Nützliche Funktion: Lade-App der Fahrzeuge ermög­licht Beenden des Ladevor­gangs von unterwegs aus

Viele fahrzeug­eigene-Apps von E-Fahrzeugen bieten die Möglichkeit, den Ladevorgang ganz einfach von unterwegs aus zu beenden, obwohl ihr euch gar nicht an der Ladesäule befindet. Schließlich solltet ihr euren Akku nicht immer durch eine Vollladung auf 100 % stressen, sondern euren Ladestand idealer­weise zwischen 20 – 80 % halten. Denn da ab einem Ladestand von ca. 80 Prozent die Ladege­schwin­digkeit sinkt, verbraucht das Laden bis 100 % mehr Strom und Ladezeit als nötig. Aber spielt Fairplay und fahrt euer E-Auto möglichst schnell weg, wenn der Ladevorgang beendet ist. Andere E-Mobilisten werden es euch danken. Außerdem gilt in Solingen eine Höchst­park­dauer von vier Stunden während des Ladevor­gangs. Andere Ladean­bieter erheben übrigens Blockier­ge­bühren, wenn ihr zu lange an einer Ladesäule steht. Darauf solltet ihr achten, denn Knöllchen und Blockier­ge­bühren können ziemlich schnell ins Geld gehen.

Tipp 3: Gemeinsame Nutzung von Ladekarten und Apps

Besonders ärgerlich, wenn ihr nicht der einzige Fahrer eures E-Autos seid: Ihr steht an einer Ladesäule und wollt laden, doch die dazu benötigte Ladekarte befindet sich noch in der Handtasche der großen Tochter. Oder die App ist nur auf dem Handy des Ehepartners geladen. Deshalb ist es am besten, wenn alle Fahrer in der Familie einen eigenen Account in der Lade-App nutzen und sämtliche Ladekarten an einem festen Platz im E-Auto verstaut und damit jederzeit verfügbar sind.

Tipp 4: Ladesäule gesucht? Nicht aufs Fahrzeug-Navi verlassen

Wenn ihr außerhalb eurer Heimat­stadt unterwegs seid und die nächste Ladesäule sucht, verlasst euch nicht auf die im Navi eures Fahrzeugs angezeigten Lademög­lich­keiten. Denn das zeigt in der Regel nur solche Ladesäulen an, mit deren Betreiber euer Autoher­steller koope­riert. Für längere Strecken unbedingt die App „A better route­planner“ herun­ter­laden. Hier wird euch für euer eigenes Auto angezeigt, wo ihr unterwegs aufladen könnt und wie lange das voraus­sichtlich dauern wird.

Tipp 5: Das ideale Ladekabel

Das ideale Ladekabel ist aus unserer Sicht ein mindestens 7,5 m langes, 3-phasiges, mit 32 Ampere fähiges Kabel, welches das Laden bis maximal 22 kW ermög­licht. Damit seid ihr für nahezu alle Ladege­ge­ben­heiten vor Ort gerüstet. Die Länge des Kabels ermög­licht es euch, dass ihr selbst an einer zugeparkten Ladesäule vom benach­barten Parkplatz aus die Ladesäule erreichen könnt. Vielfahrer haben für solche und ähnliche Fälle sogar ein bis zu 10 m langes Ladekabel dabei – aller­dings hat das natürlich auch ein entspre­chendes Gewicht … Und selbst wenn euer E-Fahrzeug z. B. nur 11 statt 22 kW laden kann, habt ihr mit einem 22 kW-Kabel schon in eure Zukunft inves­tiert und müsst für das nächste E-Auto kein neues Kabel mehr kaufen.

Diana Böhmer an einer TankE-Ladesäule.
Diana Böhmer ist mit ihrem Ladekabel sehr zufrieden.

Tipp 6: Immer einen Lappen dabeihaben

So ein Ladekabel kann bei nassem Schmud­del­wetter ganz schön schmutzig und glitschig werden, besonders bei einem größeren Abstand zwischen E-Auto und Ladesäule. Wohl dem, der für solche Fälle einen Lappen dabeihat und seine Fahrt nach dem Aufladen mit sauberem Kofferraum und sauberen Händen fortsetzen kann …

Tipp 7: Aufladen an Steckdose mit Notladekabel

Wenn ihr ausnahms­weise an einer Schuko-Steckdose aufladen müsst, benötigt ihr dafür das sog. Mode2- oder Notla­de­kabel. Es ist mit einer In-Kabel-Kontrollbox (dem sog. „Ziegel“) versehen und übernimmt neben der Kommu­ni­kation zwischen der Steckdose und dem E-Auto auch Schutzfunktionen.

Tipp 8: Nicht zu häufig Schnellladen

Da sich der Akku eures E-Autos beim Schnell­laden erheblich erwärmt und das seine Lebens­dauer verkürzt, solltet ihr nur bei notwen­digem Bedarf Schnell­laden. Eine sanfte Ladung über die ganze Nacht schont dagegen den teuren Energiespeicher.

Tipp 9: Beleuchtung und Ladezeit an Schnelllade-Säule beachten

Ihr steht an einer Schnelllade-Säule, doch sie funktio­niert nicht? Achtet am besten schon beim Heran­fahren an die Ladesäule auf ihre Beleuchtung. Meist zeigt ein farbiges Licht an, dass ihr hier laden könnt. Und ladet euer Fahrzeug insbe­sondere an einer Schnelllade-Säule nicht mehr als bis zu 80 % auf: Das ist weder gut für eure Batterie noch für den nächsten Stromer-Fahrer, der schon ungeduldig auf eine freie Ladesäule wartet. Schließlich dauert das Laden auf über 80 % wesentlich länger als bis zur 80 %-Grenze (siehe Tipp 2).

Tipp 10: Fairplay an der Ladesäule: kW-Angabe beachten

Ladesäulen im öffent­lichen Raum außerhalb Solingens laden häufig mit unter­schied­licher Geschwin­digkeit: So stehen mancherorts Säulen, die z. B. 22 KW laden können, direkt neben Säulen, bei denen ihr „nur“ 11 kW laden könnt. Schnell­la­de­säulen haben inzwi­schen Ladege­schwin­dig­keiten von 50 bis 300 KW. Optisch ist aber häufig nicht zu erkennen, welche maximalen Ladege­schwin­dig­keiten die jewei­ligen Ladesäulen bieten. Blöd also, wenn ihr z.B. an einer 11 kW-Säule ladet, obwohl euer Auto eigentlich 22 kW verträgt und die für euch passendere Ladesäule direkt neben eurer steht. Um solche Probleme zu vermeiden, achtet bitte in eurer TankE-App auf die vorhan­denen kW-Angaben der Ladesäulen oder nutzt, sollte die angesteuerte Ladesäule nicht unserem Roaming-Netzwerk sein, das Portal www.goingelectric.de. Es zeigt euch nicht nur sämtliche bundesweit verfüg­baren Ladesäulen an, sondern gibt in der Regel auch die kW-Angaben sowie den Betreiber der einzelnen Ladesäulen bzw. deren Ladepunkte an.

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