Gut kombiniert: E-Auto mit Solarstrom laden
Das Elektroauto mit selbst erzeugtem Solarstrom laden – das klingt gut und ist es auch. Denn wer eine PV-Anlage mit einer Wallbox verknüpft, steigert den Eigenverbrauch seines Solarstroms und lädt sein Auto klimafreundlich mit der Kraft der Sonne.
Kostengünstig und nachhaltig: Solarenergie boomt
2022 war ein Sommer der Rekorde: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen schien nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Deutschland noch nie so häufig die Sonne wie in diesem Jahr. Mit über 800 Sonnenstunden hat der diesjährige Sommer den bisherigen Rekordhalter des Jahres 2003 sogar übertroffen. Und viele von euch haben mit der Sonne um die Wette gestrahlt – nämlich besonders diejenigen mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, dem Carport oder dem Balkon.
Kein Wunder also, dass das Interesse an der Eigenproduktion von kostengünstigem Sonnenstrom gerade besonders groß ist und uns sehr viele Anfragen erreichen. Obendrein ist der Strom vom heimischen Dach- oder Balkonkraftwerk 100 % CO2-frei – wer ihn nutzen kann, tut damit etwas für die Umwelt und sorgt gleichzeitig für mehr Unabhängigkeit von begrenzt verfügbaren, fossilen Energieträgern und deren Preisschwankungen. Allerdings hat sich natürlich längst herumgesprochen, dass man den Sonnenstrom nicht nur für elektrische Haushaltsgeräte, Beleuchtung und zur Wärmeerzeugung nutzen kann, sondern auch zum Aufladen eines E-Fahrzeugs. Aber wie kann man PV-Anlage mit einer Wallbox kombiniert werden? Was muss ich dabei beachten? Solche und ähnliche Fragen sind es, die mir viele von euch stellen. Deshalb habe ich mit meinem Kollegen Detlev Janning gesprochen, der unsere Kunden beim Thema PV-Anlagen und E-Mobilität berät und begleitet.
Interview mit Detlev Janning
Olbrisch: Detlev, ein Elektroauto mit CO2-freiem Sonnenstrom aufzuladen – das klingt für mich nach einer sauberen Lösung. Siehst du das auch so?
Janning: Absolut. Das ist für die Umwelt und für den Geldbeutel optimal. Zur sinnvollen Kombination einer PV-Anlage mit einer Wallbox gehört allerdings unbedingt eine gute Planung.
Olbrisch: Gesetzt den Fall, ich möchte eine Solaranlage installieren und mit dem erzeugten Strom auch mein E-Fahrzeug aufladen. Was muss ich denn berücksichtigen?
Janning: Du solltest dir als erstes die Frage stellen, ob dein E-Auto hauptsächlich abends und nachts zum Aufladen in der Garage steht, nachdem du z. B. von der Arbeit nach Hause gekommen bist, oder ob der Wagen auch regelmäßig zuhause tagsüber Strom laden kann. Solarstrom wird ja am Tag produziert, wenn die Sonne scheint, und nicht nachts. Kann dein Auto am Tag über einen längeren Zeitraum hinweg an der Wallbox laden, bietet sich unter Umständen das sog. Überschussladen an.
Olbrisch: Das heißt doch, dass die Wallbox ausschließlich mit Solarstrom und nicht mit Strom aus dem Netz versorgt wird, oder?
Janning: Richtig. Nachdem alle Stromverbraucher im Haushalt mit PV-Strom versorgt sind, kann ein möglicherweise vorhandener Stromüberschuss via Wallbox zum Laden des E-Fahrzeugs verwendet werden. Das nennt man Überschussladen. Sollte der Solarstrom allein aber nicht ausreichen, um die Wallbox zu bedienen, dann wird automatisch Netzstrom hinzugefügt. In einem solchen Fall lädt das Fahrzeug dann mit einem Mix aus PV- und Netzstrom. Wir bezeichnen das als Mischladen. Das ist zwar nicht mehr ganz so günstig wie nur mit Solarstrom, aber immer noch preiswerter als Laden mit 100 % Netzstrom.
Olbrisch: Was wäre denn, wenn ich einen Batteriespeicher nutzen würde, um tagsüber produzierten Sonnenstrom darin zu speichern? Dann könnte ich doch abends oder nachts mein E-Auto mit dem gespeicherten Strom aufladen.
Janning: Das geht schon, aber praktisch haben Haus-Batteriespeicher in der Regel nicht genug Kapazität um so viel Strom aufzunehmen, damit du damit dein Auto vollständig laden kannst. Denn aus dem Speicher sollen ja auch die anderen elektrischen Verbraucher in einem Haushalt versorgt werden. Das heißt also, mit einem Speicher könntest du entweder dein E-Fahrzeug mit Solarstrom teilweise aufladen oder aber mit einer Mischung aus Solar- und Netzstrom vollladen.
Olbrisch: Wenn man Überschussladen möchte, also ausschließlich Solarstrom nutzen, sollte man aber neben der Tageszeit, zu der geladen wird, auch noch andere Faktoren beachten, stimmt das?
Janning: Genau, die Ladeleistung der Wallbox muss entsprechend passen. Da ja – wie der Name schon sagt – nur der Stromüberschuss zum Autoladen eingesetzt werden kann, sind das meistens keine großen Strommengen, die noch übrig bleiben. Die Wallbox muss also auch technisch gesehen mit einer kleineren Strommenge arbeiten können, und das Laden dauert natürlich insgesamt länger. Wenn du also z. B. einen E-Zweitwagen hast, der am Tag über einen längeren Zeitraum hinweg an der Wallbox laden kann, dann hast du ideale Bedingungen für das Überschussladen.
Olbrisch: Und wenn ich tagsüber zwar ab und zu mal laden kann, aber eben nicht lange?
Janning: Auch dann kann Überschussladen funktionieren, denn ein E-Auto soll ja gar nicht voll-, sondern maximal zu 80 % aufgeladen sein. Und oft reicht auch schon eine geringere Ladung aus, um ein paar Stadtfahrten mit dem E-Fahrzeug zu machen. Ansonsten kannst du auf Mischladen setzen und damit bei einer höheren Ladeleistung dein Auto schneller laden.
Olbrisch: Du hast von einer passenden Wallbox gesprochen – benötige ich für Überschuss- und Mischladen verschiedene Wallbox-Typen?
Janning: Nein, nicht notwendigerweise. Aber du brauchst für das Überschussladen neben einer passenden Wallbox noch zwei weitere Geräte: einen externen Energiezähler, der an deinem Hausanschluss permanent den aktuellen Stromfluss aus der Solaranlage misst, und eine Steuereinheit. Das kann eine App oder eine Cloud-basierte Lösung sein, die den Stromfluss dann so steuert, dass ggf. überschüssiger Strom auch in deiner Wallbox ankommt. Das ist eine Art Energiemanagement.
Olbrisch: Was muss ich denn bei einer Solaranlage beachten, mit der ich unter anderem eine Wallbox betreiben will? Gibt da bestimmte Anforderungen an die Produktionsleistung?
Janning: Wie eine Solaranlage, mit er auch ein E-Fahrzeug geladen werden soll, genau ausgelegt werden muss, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Zum Beispiel davon, wieviel Stromverbraucher in deinem Haus sind, ob sie alle oder nur einige davon mit Solarstrom versorgt werden sollen, wie groß deine Dachfläche ist usw. Wer jetzt mit dem Gedanken spielt, sich eine Kombination aus Solaranlage und Wallbox anzuschaffen, muss sich aber nicht selbst um all diese Dinge kümmern. Dafür haben wir von den Stadtwerken Solingen unser Rundum-sorglos-Paket „Hausgemacht“ konzipiert, um unseren Kundinnen und Kunden den Einstieg in die erneuerbare Energieversorgung so einfach wie möglich zu machen. Darin inbegriffen sind neben der Beratung und Auswahl der passenden Technologie auch die Wartung und Instandhaltung der Anlage.
Olbrisch: Stimmt, und zum Thema Wallbox-Kauf gibt es auch ein Rundum-sorglos-Angebot: TankE zuhause umfasst neben der Anschaffung und Installation einer Wallbox eine zehnjährige Hersteller-Garantie und einige weitere Leistungen, z. B. die Beratung zu möglichen finanziellen Fördermöglichkeiten. So wird die Kombination aus PV-Anlage und Wallbox wirklich eine runde Sache.
Informationen und Beratung zu Solaranalage und Wallbox-Paket inkl. Förderung
Möchtet ihr eine Solaranlage installieren? Unter dem Stichwort „Hausgemacht“ findet ihr kompetente Ansprechpartner rund um die Installation, die Finanzierung einer PV-Anlage und das Zwischenspeichern von Solarstrom mit einem Batteriespeicher.
Mit dem Wallbox-Paket der Stadtwerke Solingen erhaltet ihr eine leistungsstarke Ladestation für euer Elektroauto für zuhause inklusive Förderung