Heizungsanlagen-Contracting – rundum sorglos mit Wärme versorgt
Im zweiten Teil meines Interviews mit unserem Verkaufsmanager Ulrich Pagenstert sprechen wir über Heizungsanlagen-Contracting. Was verbirgt sich hinter dieser Service-Dienstleistung?
Kerstin Griese: Was bedeutet eigentlich Heizungsanlagen-Contracting?
Ulrich Pagenstert: Contracting ist eine unserer bewährten Service-Dienstleistungen. Im Rahmen eines Contracting-Vertrags planen, bauen, finanzieren und betreiben wir als Contracting-Partner die komplette Heizungsanlage und liefern – mit den eingesetzten Anlagenkomponenten – zuverlässig die erzeugte Wärme, Warmwasser und Strom an die Kunden. Unsere Contracting-Kunden, beispielsweise ein Bauträger oder eine Eigentümergemeinschaft, ersparen sich im ersten Moment die komplette Einmalinvestition in eine Energieerzeugungsanlage und schonen somit ihren Cash Flow.
Kerstin Griese: Das würde bedeuten, dass wir uns als Contracting-Partner um alles kümmern.
Ulrich Pagenstert: So ist es. Wir übernehmen neben der Planung auch die Ausschreibung, die Ausführungsüberwachung und sogar die Betriebsführung der Heizungsanlage einschließlich der Wärmelieferung und -abrechnung. Gewissermaßen ein Rundum-Sorglos-Paket, um die Kunden zu entlasten.
Kerstin Griese: Wie kommt denn dieses Angebot hier in Solingen an? Und für welche Kunden ist Heizungsanlagen-Contracting geeignet?
Ulrich Pagenstert: Contracting ist besonders interessant, da Energieverbräuche gesenkt und die Energieeffizienz nachhaltig gesteigert werden. Am Goldberger Weg hat bspw. ein bundesweit tätiger Bauträger eine Siedlung mit 27 Reihenhäuser und zentraler Energieversorgung gebaut. Ebenfalls hat eine Solinger Wohnungsgenossenschaft in dem Zusammenhang mit einer Revitalisierungs- und Neubaumaßnahme am Wasserturm einen Contracting-Vertrag mit uns abgeschlossen. Bevor wir die Wärme- und Stromversorgung für die dortigen Wohnungen aufgenommen haben, wurde in dem Bestandsgebäude der alte Erdgas-Brennwertkessel durch einen neuen ersetzt und zusätzlich ein BHKW installiert. Insgesamt bewirtschaften wir derzeit in und um Solingen 20 Energieerzeugungsanlagen im Rahmen von Contracting-Verträgen. Das ist eine ganze Menge.
Kerstin Griese: Wie Sie schon in einem anderen Interview zu BHKWs erläutert haben, ist die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung besonders effizient und klimaschonend. Ein BHKW ist ja eine auf KWK basierte Wärme- und Energieerzeugungsanlage. Richtet sich das Contracting-Angebot der Stadtwerke Solingen also nur an Kunden, die auch ein BHKW betreiben?
Ulrich Pagenstert: Nein, unser Contracting-Angebot ist nicht begrenzt. BHKWs oder auch Wärmepumpen sind einfach für viele Kunden am besten geeignet, da sie wirtschaftlich zu betreiben und vor allem klimaschonend sind. Zu beachten sind aber Vorgaben der EnEV (Energieeinsparverordnung), die letztendlich den Bauherrn veranlassen auf diese Erzeugungsmedien zurückzugreifen. Wir haben ein aktuelles Beispiel, wo wir für einen Contracting-Kunden eine Kombination aus Erdgas-Brennwertkessel und Solarthermie-Anlage umgesetzt haben.
Kerstin Griese: Was kostet Heizungsanlagen-Contracting?
Ulrich Pagenstert: Das kann man nicht pauschal, sondern nur individuell berechnen. Grundsätzlich besteht der Preis für unsere Contracting-Leistungen aus drei Bestandteilen. Zum einen gibt es den Wärmepreis für gelieferte Wärme. Er wird bei der Aufnahme der Wärmelieferung auf Grundlage des aktuell gültigen Erdgaspreises festgesetzt. Der sogenannte Betriebsführungspreis wird dann für die Instandhaltung, Wartung und generellen Service der Heizungsanlagen erhoben. Drittens zahlt der Kunde über die Laufzeit des Contracting-Vertrags hinweg einen Refinanzierungspreis für den Einsatz unseres Kapitals beim Kauf, Planung und der Installation seiner neuen Heizungsanlage.
Kerstin Griese: Vor wenigen Tagen erst hat sich der Deutsche Bundestag für die Verlängerung der KWK-Förderung bis 2025 ausgesprochen. Das derzeit geltende KWK-Gesetz läuft Ende 2022 aus. Dementsprechend wird es auch in weiterer Zukunft noch vom Staat entsprechende Fördergelder für diejenigen geben, die beispielsweise ein BHKW kaufen und installieren. Im Fall von Contracting sind das ja die Stadtwerke. Geben die Stadtwerke Solingen diese Fördergelder an die Kunden weiter?
Ulrich Pagenstert: Ja. Sollten wir für ein Contracting-Projekte eine staatliche Förderung erhalten, zum Beispiel für eine neue BHKW-Anlage, fließt dieses Geld zugunsten des Kunden mit in den Contracting-Preis ein.
Kerstin Griese: Wie lange laufen Contracting-Verträge normalerweise?
Ulrich Pagenstert: Nach der „Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme“ (kurz: AVBFernwärmeV) darf die Vertragslaufzeit maximal zehn Jahre betragen. Ausnahmen sind möglich, wenn sich die Wirtschaftlichkeit des Projektes nur über eine verlängerte Vertragslaufzeit darstellen lässt.
Autor: Kerstin Griese
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