Hochwasserschäden
Auch uns hat das Hochwasser in den letzten vier Wochen auf Trab gehalten. Der Obergraben ist beim Unwetter schwer beschädigt worden. Etliche Bäume sind umgestürzt und wurden mitgerissen. Am Überlauf haben sich Verblendungen gelöst.
Aufräumarbeiten
Inzwischen konnten wir die Bäume aus dem Obergraben entfernen und die Zuläufe in die Talsperre vom angeschwemmte Treibgut befreien. Dort sind Bäume umgestürzt, weil die Sturzfluten die Wurzeln freigespült haben. Die starke Strömung selbst in kleinen Bächen hat die geschwächten Bäume dann mitgerissen. Unser Titelbild zeigt das Wehr Neuenkotten. Einzelne Bäume mussten auch gefällt werden, weil ihre Standfestigkeit nicht mehr gegeben war. Glücklicherweise sind die Schäden am Überlauf nur oberflächlich.
Allerdings sind wir sicherlich noch vergleichsweise gut weggekommen. So waren die Schäden im Bereich der Wupper deutlich größer. Die Wupper, die normalerweise nur 80 bis 90 cm tief ist, hatte einen Höchststand von 4,50 Meter. Da kann man sich die enorme Kraft des Wassers vorstellen. Die Ereignisse zeigen meines Erachtens ganz klar, dass der Klimawandel da ist und sich sichtbar auf uns alle auswirkt.
Kahle Flächen besonders anfällig
Auch die Notwendigkeit für unsere Aufforstungsaktion – vor allem mit Laubbäumen – hat sich eindrucksvoll bestätigt. Die wegen des Borkenkäfers kahlen Stellen waren den starken Regenfällen ungeschützt ausgesetzt und zeigten sich besonders anfällig für Erosionen. An diesen Stellen hat es das Erdreich in die Sengbachtalsperre gespült. Die Trübungen sind dort immer noch sichtbar: Eine Trübungswolke liegt inzwischen in 15 Meter Tiefe und wird von uns genaustens beobachtet. Gesundheitlich sind die Trübungen unbedenklich. Unser Labor hat keinen Hinweis auf Schadstoffe gefunden. Aber wenn die Trübstoffe in die Filteranlage gelangen, müssen wir deutlich mehr spülen als sonst, damit sich die Filter nicht zusetzen. Deshalb beobachten wir das intensiv.
Zusammenarbeit mit Landwirtschaft zahlt sich aus
Hier zeigt sich aber auch, dass die Arbeit der letzten Jahrzehnte Früchte getragen hat: Durch den Aufkauf von Flächen und die enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft sind Schadstoffe im Umfeld der Talsperre eliminiert worden. So sammeln die von uns begleiteten Landwirte in der Nähe der Talsperre Abwässer, z. B. aus der Güllegrube, in separaten Anlagen. Auch die Menge der auf den Feldern ausgebrachten Gülle ist genau definiert, um unser Trinkwasser sauber zu halten.
Zertifizierung erneut erhalten
Wie sorgsam wir mit unseren Waldflächen umgehen, zeigt auch die PEFC-Zertifizierung für nachhaltige Bewirtschaftung (PDF, 0,4 MB), die wir seit September 2004 regelmäßig erhalten haben. PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem – und wird auch von der Stadt Solingen genutzt. Ziel ist die Erhaltung eines intakten, multifunktionalen Waldes, der wirtschaftlich genutzt werden kann, gleichzeitig aber auch seine wichtigen ökologischen Funktionen erhält. Dazu gehört, dass Mischbestände anstelle von Monokulturen angelegt werden, Pflanzenschutzmittel und Düngung im Wald unterbleiben, Totholz zur Steigerung der Artenvielfalt und als Lebensraum im Wald verbleibt und die Verdichtung des Bodens weitmöglichst reduziert wird. Vor-Ort-Überprüfungen dienen dazu, die Einhaltung dieser und weiterer Standards zu gewährleisten.
Max und Bruno
Unseren Talsperrenhunden geht es derweil sehr gut. Max ist inzwischen 13 Jahre. Er bleibt inzwischen zwar lieber an meiner Seite, ist nicht mehr so schnell und agil wie als junger Hund und spart seine Kräfte ein, ist aber für sein Alter sehr fit. Allerdings ist er inzwischen fast taub, so dass ich viel mit Handzeichen arbeiten muss. Außerdem orientiert er sich sehr am jüngeren Bruno. Wenn Bruno zu mir kommt, dann kommt Max einfach mit.
Bruno ist weiterhin fleißig sowohl in der Hundeschule als auch mit seinem Privattrainer. Tatsächlich habe ich noch nie mit so einem so jungen Hund so früh angefangen zu trainieren. Aber Bruno ist auch extrem lernbegierig. Deshalb bin ich überzeugt, dass er seine jagdliche Ausbildung gut abschließen wird. Dazu gehört Gehorsam, auf Kommando die Gegend abzusuchen, eine gewisse Wesensfestigkeit und die Bereitschaft ins Wasser zu gehen und dort etwas zu apportieren. Die Ausbildung nimmt viel Zeit in Anspruch, auch am Wochenende und abends, lohnt sich aber auf jeden Fall.