Klare Sache: Solinger Trinkwasser
Es ist rein, es ist kühl, es ist lecker – Leitungswasser erfüllt die aller höchsten Ansprüche an ein geprüftes Lebensmittel und ist durch nichts zu ersetzen. Wie wir die hohe Qualität halten und sicherstellen, dass es immer fließt, lest ihr hier.
Solingens Wasser ist von Natur aus sehr sauber. Den großen Teil gewinnen wir aus der Sengbachtalsperre, dem grünen Idyll vor den Toren der Stadt und der restliche Teil kommt von der Großen Dhünn-Talsperre aus dem Wasserwerk Dabringhausen der BTV.
Wasserqualität
Damit die Wasserqualität hoch bleibt, forsten die Stadtwerke das Gebiet um die Talsperre sukzessive auf und kontrollieren regelmäßig die Qualität der zulaufenden Bäche und auch das Wasser der Talsperre selbst. Bevor das Rohwasser aber als Trinkwasser gelten kann, müssen wir es in einem aufwendigen Prozess aufbereiten. Das passiert im Wasserwerk Glüder.
Aufbereitung
Drei Filterstufen durchläuft das Talsperrenwasser, bevor es seinen Weg ins Solinger Rohrleitungsnetz antritt. Denn die deutsche Trinkwasserverordnung schreibt strenge Grenzwerte für Krankheitserreger und chemische Verunreinigungen vor. In dem mehrstufigen Prozess wird es von Algen, Bakterien und Verunreinigungen gereinigt. Grobe Partikel wie Algen und Biomasse werden in der Vorfiltration entfernt. In Filterstufe 1 werden unerwünschte Kleinstpartikel wie Bakterien und Virenentfernt. Dabei wird das Wasser durch verschiedene Schichten aus Hydroanthrazit, Sand und Kies geleitet.
Das sehr weiche Talsperrenwasser muss in Filterstufe 2 aufgehärtet werden, um unsere metallenen Rohrleitungen zu schützen. Dazu leiten wir es durch Kessel, die mit Calciumcarbonat gefüllt sind. Am Ende hat es Härtegrad fünf bis sechs – und gilt damit immer noch als weich.
Nun ist die Trinkwasserqualität erreicht. Wir gehen aber noch einen Schritt weiter und setzen dem Wasser etwas Chlordioxid zu, um zu verhindern, dass beim Weg durch das Leitungsnetz in eure Wohnungen doch noch Krankheitskeime hineingelangen.
Messungen
Um sicherzustellen, dass das Leitungswasser keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthält, stehen zusätzlich noch Kontrollen im zertifizierten Labor der Solinger Wasserwerke an. Proben für die chemisch-physikalischen Untersuchungen nehmen wir in den Hochbehältern und im Verteilungsnetz vor. Die Laborwerte bestätigen übrigens, dass Solinger Trinkwasser die Grenzwerte aus der strengen Trinkwasserverordnung weit unterschreitet. Es lässt sogar einige Edelwässer hinter sich und wird deshalb gern getrunken.
Sichere Sache: Brunnen und Talsperren im Mix
Aber was ist bei extremer Dürre? Kann das Solinger Wasser einmal knapp werden? Hierfür haben wir vorgesorgt. Wir betreiben neben dem Wasserwerk Glüder, auch noch das Wasserwerk Baumberg, zusammen mit den Stadtwerken Hilden. Von hier können wir im Bedarfsfall Grundwasser und Uferfiltrat Richtung Solingen fördern. Bei extrem niedrigem Wasserstand in der Sengbachtalsperre, kann Rohwasser aus der Großen Dhünn-Talsperre zugeleitet werden. Sie ist immerhin die zweitgrößte Talsperre zur Trinkwassergewinnung in Deutschland. Die Wasserversorgung Solingens ist also breit aufgestellt.
Sorgsamer Umgang ist gefragt
Trotzdem sollten wir alle sorgsam mit dem lebenswichtigen Nass umgehen, weil jeder Liter, den wir verbrauchen, der Natur entzogen wird.
Gewusst?
Wusstet ihr, dass nur rund 15% des Trinkwassers in Deutschland aus Oberflächengewässern wie Talsperren oder Seen gewonnen wird? Das macht unser Wasser zu etwas Besonderem.
Autor: Andreas Mokros (Wasserwerk Glüder)