Die Qual der Wahl: Kochen und Backen mit Strom oder Erdgas
Zur Adventszeit gehört der Duft von Plätzchen und anderen Köstlichkeiten. Betrachtet man das Thema „Kochen und Backen“ von der energetischen Seite, stellt sich die Frage nach Strom oder Erdgas.
Kochen – eine Frage des Gefühls
Strom und Erdgas – diese Energiequellen werden heute zum Kochen und Backen am meisten genutzt. Ob du eher einen modernen Induktions- oder Erdgasherd wählen solltest, hängt von verschiedenen Umständen ab. Ob Erdgas oder Elektroherd – das ist oft weniger eine Frage der Technik als vielmehr eine des Gefühls. „Bei mir kommt nur Erdgas unter Pfannen, Töpfe und die Kasserolle“ – das erklärten fast alle Profi- und Hobbyköche lange Zeit unisono. Denn die Vor- und Nachteile des Kochens mit den verschiedenen Energieträgern lagen klar auf der Hand: Gasherde erreichen sekundenschnell die volle Leistung und sind genauso schnell wieder heruntergeregelt. Kochmuffel und weniger ambitionierte Köche und Köchinnen schätzten dagegen den Elektroherd, weil Strom immer verfügbar und er einfach zu handhaben war. Doch durch die relativ neue Technik des strombasierten Induktionskochens ist Bewegung in den Markt gekommen. Profis und Kochanfänger haben heute dank Strom und Gas die Qual der Wahl.
Induktion
Erhitzen durch elektromagnetische Felder
Herde mit Induktionskochfeldern, der modernste Entwicklungsstandard der derzeit erhältlichen Elektrokochfelder, rangieren heute weit oben auf der Beliebtheitsskala. Elektrokochfelder mit Induktion besitzen ebenso wie Kochfelder mit Wärmestrahlung eine Glaskeramik-Oberfläche. Beim Induktionskochfeld ist unterhalb der Glaskeramikscheibe aber kein Strahlungsheizkörper zur Beheizung der Kochzonen positioniert, sondern sogenannte Induktionsspulen. Sie senden beim Einschalten magnetische Wechselfelder aus und arbeiten sparsamer als gängige Kochfelder mit Strahlungstechnik. Befindet sich geeignetes Kochgeschirr auf der Induktionszone, wirken die Felder auf den eisernen Topf- oder Pfannenboden, der sich darauf in sehr kurzer Zeit erhitzt.
Die Glaskeramikkochfelder, die mit Infrarotstrahlung auf den Topf- oder Pfannenboden zielen und diesen so erhitzen, sind eine indirekte Wärmequelle. Mithilfe der induktiven Topferkennung stellen Sensoren unterhalb der Glaskeramik fest, ob sich metallisches Kochgeschirr auf dem Kochfeld befindet. Durch das Einschalten der Induktionskochstelle entsteht dann ein elektromagnetisches Wechselfeld, das sich bei Kontakt mit einem magnetischen Topf verändert. Die Sensoren „erkennen“ also, dass sich Kochgeschirr auf der Heizstelle befindet, und leiten die Beheizung ein. Diese endet sofort, wenn Töpfe und Pfannen wieder von der Heizstelle entfernt werden.
Noch mehr Flexibilität beim Kochen bieten Kochfelder mit Flächeninduktion. Über die Funktion Topfgrößenerkennung bzw. Topf-Positions-Erkennung werden je nach Topfgröße die Induktoren aktiviert und automatisch die passenden Kochzonen zusammengeschaltet. Ein weiterer Trend sind intelligente Induktionskochfelder mit Vollflächeninduktion. Hier kann das Kochgeschirr frei und unabhängig von festen Kochzonen auf der Glaskeramik platziert werden. Das Kochfeld erkennt selbstständig, wo Töpfe oder Bratpfannen platziert wurden.
Schnelle Ankochzeit, einfache Reinigung, aber noch höhere Anschaffungskosten
Die Vorteile beim Induktionsherd sind eindeutig: Es wird dank der magnetischen Nutzung nur dort Wärme erzeugt, wo man diese auch benötigt. Die Herdplatten selbst werden nicht heiß. Die Kochfelder können aufgrund der verwendeten Glaskeramik einfach gereinigt werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der schnellen Ankochzeit, die der eines Erdgasherds kaum nachsteht.
Es gibt aber auch Nachteile, denn nicht jeder Topf passt auf ein Induktionsfeld. Die Grundvoraussetzung ist, dass ein Topf magnetisch ist – so musst du bei einer Herd-Neuanschaffung meist auch einige neue Töpfe kaufen.
Mit Induktion kochst du auf die Stromkosten bezogen am günstigsten. Das liegt an dem geringen Bedarf an Strom und der sehr effektiven Nutzung. Dafür sind die Anschaffungskosten für einen Induktionsherd höher. Hinzu kommen unter Umständen auch neue Töpfe, die benötigt werden.
Tipps zum Energiesparen beim Kochen und Backen findest du übrigens auch auf unserer Website unter „Energieberatung“ in unserem Service-Video „Kochen“.
Erdgas
Los geht´s auf Knopfdruck
Wie ein einfacher Erdgasherd funktioniert, ist schnell erklärt. Eine offene Flamme, die durch das Verbrennen von Erdgas entsteht, wird als Hitzequelle benutzt. Das Erdgas, das der Herd benötigt, kommt aus der Gasleitung, zum Beispiel von den Stadtwerken Solingen, oder in seltenen Fällen auch aus einer Campinggasflasche. Liegt eine Erdgassteckdose am Herd an, wird zum Kochen der Einstellknopf gedreht und gleichzeitig gedrückt. Die Funkenzündung fängt an zu Takten und das Gasventil lässt das Gas ausströmen. Damit nichts passiert, sollten die Kartoffeln mal überkochen und die Flamme löschen, wird in solchen Fällen durch einen Fühler sofort die Gaszufuhr unterbrochen.
Sofort volle Wärmeleistung und stufenlose Regulierbarkeit bringen Vorteile
Der größte Vorteil eines Erdgasherdes: Die blaue Gasflamme bringt im Handumdrehen die volle Wärmeleistung. Energieintensive Aufwärmphasen oder lästige Restwärme wie bei herkömmlichen Kochflächen sind passé. Außerdem ist die Hitze während der gesamten Kochzeit stufenlos regulierbar. Das macht sich besonders bei temperaturempfindlichen Zutaten bezahlt. So kannst du zum Beispiel ganz einfach dein Steak braten, wie es beliebt, ob englisch, medium oder durchgebraten. Kochen mit Erdgas hat etwas Ursprüngliches und weckt Emotionen in uns. Viele von uns kennen den Erdgasherd schon aus ihrer Kindheit bei Großeltern und Eltern, außerdem hat das Kochen auf offener Flamme nach wie vor etwas wohltuend Archaisches.
Übrigens: Nach dem Kochen ist die Erdgasflamme genauso schnell wieder gelöscht, wie sie entzündet wurde. Darüber hinaus ist die Nutzung des Herdes einfach und die Kosten für Erdgas sind im Gegensatz zu Strom recht günstig. Ein Erdgaskochmulde ist schon ab rund 200 Euro zu haben, kann aber – je nach Ausstattung und Größe – auch sehr teurer sein. Insgesamt ist der Erdgasherd vom Energieverbrauch her zwischen dem klassischen Cerankochfeld und der Induktionskochplatte einzuordnen.
Ohne Erdgassteckdose in der Küche wird´s aufwändig
Nachteile hat aber auch der Erdgasherd: Im Vergleich zu Elektroherden birgt das Kochen mit Gas ein gewisses Risiko. Es sollte immer bedacht werden, dass es sich um eine offene Flamme handelt! Darüber hinaus sind Gasherde durch ihre Bauweise nur mit größerem Aufwand zu reinigen. Hast du in deiner Küche noch keine Erdgassteckdose an der richtigen Stelle, musst du dich außerdem an einen konzessionierten Installateur wenden und um ein Angebot für das möglicherweise aufwändige und damit kostenintensive Legen einer Erdgasleitung in deine Küche bitten, sofern überhaupt Erdgas vorhanden ist.
Die Verwendung von Campinggas ist aufgrund des damit verbundenen Gefahrenpotentials mit Vorsicht zu genießen. Denn es ist schwerer als Luft und fließt über den Boden an die tiefste Stelle und verflüchtigt sich somit nicht beim Lüften. Es wartet quasi darauf, entzündet zu werden. Und Verpuffungen mit wenigen Litern zündfähigem Gemisch können schwerste Verletzungen hervorrufen. Das sollte einem immer bewusst sein beim Wechsel einer Campinggasflasche!
Ob Strom oder Erdgas – Förderbonus nutzen
Ob Erdgas- oder Induktionsherde, beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, die du abwägen solltest. Die technische Machbarkeit sowie die von dir beim Kochen und Backen gewünschte Energie- und Kosteneffizienz spielen bei der Auswahl der Energiequelle eine Rolle. Unabhängig davon, für welche Alternative du dich entscheidest, belohnen wir dich im Rahmen unseres Förderprogramms „Klingen Plus“ bei der Anschaffung eines neuen Induktionskochfelds oder von Erdgaskochfeldern bzw. eines Erdgasherds mit einem einmaligen Förderbonus von 75 Euro. Aber Achtung: Der Anschluss an das Stromnetz oder Gasnetz, muss immer von jemanden umgesetzt werden, der dafür eine Berechtigung besitzt!
Hast du Fragen zu einem Erdgasanschluss der Stadtwerke Solingen? Dann kontaktiere unsere Energieberatung unter der Telefonnummer 0212/295-2525.
Energieberatung der Stadtwerke Solingen
Die Stadtwerke Solingen beraten Sie in Sachen Energieberatung – persönlich, praktisch und mit konkreten Tipps zum sparen von Energie, Gas, Strom und Geld.
Förderprogramm Klingen Plus „Kochen“
Förderbonus der Stadtwerke Solingen beim Kochen. Gefördert wird die Anschaffung eines Induktionskochfelds, Erdgasherds und/oder Erdgaskochfelds.