Floating Photovoltaikanlage

Kommentar: Parkplatz-, Agro- und Floating-PV-Anlagen

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Laut EEG-Novelle sind Innova­ti­ons­aus­schrei­bungen in 2022 für sogenannte Parkplatz-, Agro- und Floating-Photo­vol­ta­ik­an­lagen (PV-Anlagen) reser­viert. Was sind das für Anlagen und wie sinnvoll ist die Förderung?

PV-Anlagen auf dem Wasser, der Erde und in der Luft

Schauen wir uns zunächst die einzelnen Anlagen­formen an:

  • 2008 wurde die erste schwim­mende PV-Anlage in Kalifornien in Betrieb genommen. Seit 2019 werden auch in Europa vermehrt Floating-Anlagen gebaut. Geeignet sind dafür Süßwasser-Seen mit wenig Windlast, wie z. B. Baggerseen.
  • Als Agro-PV bezeichnet man die gleich­zeitige Nutzung landwirt­schaft­licher Flächen für die Nahrungs- und Solar­strom­pro­duktion. Anders als in konven­tio­nellen Solar­parks gehen der Landwirt­schaft diese Flächen nicht verloren. Die Solar­module werden entweder mehrere Meter über dem Boden instal­liert, so dass auf den Flächen darunter weiter gearbeitet werden kann. Oder die Module werden senkrecht instal­liert und mit ca. zehn Meter Abstand in Reihen aufge­stellt. Zwischen diesen Reihen ist dann weiter Landwirt­schaft möglich. Bei der zweiten Variante können die Module das Licht von beiden Seiten verwerten. Sie sind in Deutschland bereits im Einsatz, auch als Solarzäune.
  • Sowohl die oberste Etage von Parkhäusern als auch Parkplätze können für die Produktion von Solar­strom überdacht werden. Die Hersteller werben damit, dass ein überdachter Parkplatz im Winter vor Schnee und im Sommer vor Hitze schützt. Gleich­zeitig könnten mit dem Solar­strom die darunter parkenden E-Fahrzeuge geladen werden.

Politische Entschei­dungen

Anders als in Hamburg wo es künftig eine Solar­dach­pflicht für neu gebaute Häuser geben soll, will NRW künftig PV-Anlagen über neuge­bauten offenen Parkplätzen mit mehr als 25 Stell­plätzen verpflichtend vorschreiben. Auch wenn ich natürlich ein großer PV-Fan bin, sehe ich die Initia­tiven von Bund und Ländern in Teilen kritisch: Anders als auf Dächern, wo der Unter­grund natur­gemäß vorhanden ist, müssen z. T. aufwändige Trage­systeme instal­liert werden. Gerade bei Agro-PV ist auch der Schutz der empfind­lichen Module zu bedenken. Mit Hausge­macht Solar haben wir inzwi­schen Solin­genweit 34 PV-Anlagen instal­liert. Dabei sehe ich immer wieder, dass man mit ein wenig Planung auch auf „schwie­rigen“ Dächern eine effiziente Anlage instal­lieren kann. Derzeit sind in Solingen erst geschätzte fünf bis sechs Prozent aller geeig­neten Dachflächen mit PV-Anlagen ausge­stattet. Diese Ressourcen sollten meines Erachtens zunächst gehoben werden.

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