Kühlschrankreinigung: Frühjahrsputz für den Kühlschrank
Ein befreundetes Paar hat sich neulich gestritten: Es ging darum, ob er im Rahmen des Frühjahrsputzes die Kühlschrankreinigung übernehmen würde. Ihm erschien der Kühlschrank sauber genug. Sie fand: Hygiene ist bei Lebensmitteln sehr wichtig.
Keimquelle Kühlschrank
Ich habe dann mal ein wenig recherchiert. „Wie oft putzt du eigentlich deinen Kühlschrank?“ Auf diese Frage antworten die meisten Menschen: „Nach Bedarf, wenn etwas schmutzig oder ausgelaufen ist.“ Um Lebensmittel hygienisch einwandfrei zu lagern, ist das aber leider überhaupt nicht ausreichend. Denn auch im Kühlschrank wachsen Keime, zum Beispiel kältetolerante Mikroorganismen wie Listerien. Sie kommen überall vor und sind fähig, sich mit und ohne Sauerstoffzufuhr zu vermehren. Das bedeutet, sie keimen auf tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln, egal ob lose oder vakuumverpackt. Haben sich Keime im Kühlschrank ausgebreitet, bilden sie dort einen Biofilm. Dieser ist unsichtbar, sodass wir gerne vergessen, unseren Kühl- und Gefrierschrank regelmäßig zu putzen. Doch eine gründliche Kühlschrankreinigung alle zwei bis vier Wochen ist das Einzige, was gewährleistet, dass wir unsere empfindlichen Lebensmittel in Kühlschrank & Co. unbedenklich lagern können. Verkeimtes, verdorbenes Essen ist nicht nur unhygienisch, sondern kann die Gesundheit nachhaltig gefährden.
Vor der Kühlschrankreinigung: Ausräumen und Abtauen
Da es sich um elektrische Geräte handelt, solltest du immer den oder die Netzstecker ziehen, bevor du deinen Kühl- und Gefrierschrank putzt. Danach kannst du den gesamten Kühlschrankinhalt in einen möglicherweise vorhandenen Zweitkühlschrank oder alternativ in Kühltaschen räumen. Jetzt hast du die gute Gelegenheit, das Haltbarkeitsdatum der ausgeräumten Lebensmittel zu überprüfen und Abgelaufenes wegzuwerfen.

Sind keine Lebensmittel mehr im Kühlschrank, hole alle losen Teile wie Einlegeböden und Gemüseschalen heraus. Hat dein Kühlschrank ein separates Eisfach, solltest du das natürlich ebenfalls leeren und anschließend abtauen. Für einen separaten Gefrierschrank gilt das Gleiche. Denn so gerne man das lästige Abtauen auch verschieben möchte – neben unhygienischen Lagerbedingungen riskierst du einen hohen Stromverbrauch und eine schlechte Kühlleistung, wenn die Eisschicht am Verdampfer dicker als drei bis vier Millimeter ist.
Zum Auffangen des Tauwassers eignen sich Bodenwisch- oder dicke Handtücher, die du vor den Kühl- oder Gefrierschrank legst. Hast du keinen Kühlschrank mit Abtauautomatik und das Abtauen dauert dir zu lange, stelle einfach ein Schälchen mit kochend heißem Wasser ins Eisfach. Hat es sich abgekühlt, kommt ein neues Schälchen an die Reihe. Ganz harte Eiskrusten lassen sich außerdem sehr gut mit Haushaltssalz lösen. Dafür Salz auf die Eiskruste streuen und einwirken lassen. Das Salz dringt in das Eis ein und löst es auf. Mit einem weichen Lappen kannst du es anschließend leicht entfernen.
Regelmäßiges Reinigen entzieht Keimen den Nährboden
Während das Gefrierfach oder der -schrank abtaut, kannst du die Einlegeböden, Gemüseschalen usw. im Spülbecken einzeln abwaschen. Dazu genügt heißes Wasser mit einem Spritzer Spülmittel. Bei hartnäckigen Verschmutzungen hilft der Einsatz von Zitronensäure. Sie reinigt nicht nur gründlich, sondern wirkt auch gleichzeitig desinfizierend. Für die Innenreinigung von Kühl- und Gefrierschrank sind keine Spezialreiniger nötig. Ein herkömmlicher Haushaltsreiniger reicht vollkommen aus. Ebenso ergeben zwei Liter sehr warmes Wasser mit zwei Esslöffeln Natron oder Essigessenz ein gutes, selbstgemachtes Reinigungsmittel.
Alle Flächen sollten jedoch mit einem Lappen oder Schwamm gründlich abgerieben werden. Denn der durch die Mikroorganismen verursachte Biofilm wird am besten nicht nur durch das Reinigungsmittel allein, sondern auch durch Reibung entfernt. Ein Desinfektionsmittel kann zusätzlich benutzt werden, ist in der Regel aber nicht nötig. Die regelmäßige Reinigung des Kühlschranks reicht aus. Nach dem Auswischen der Innenflächen solltest du mit einem sauberen Tuch nachwischen. Nicht vergessen: Auch die Türdichtungen sind sauber zu halten, sonst kleben die verschmutzten Dichtungen am Kühlschrankgehäuse fest und können reißen.
Kühlschrank-Hygiene durch richtig eingeräumte Lebensmittel
Egal wie du dich auch bemühst, eine Kontamination deines Kühl- und Gefrierschranks mit Mikroorganismen kannst du nicht verhindern. Doch mit einer gründlichen, regelmäßigen Külschrankreinigung erstickst du das Wachstum der Keime. Das bedeutet auch: Verdorbene Lebensmittel unverzüglich wegwerfen, Ausgelaufenes sofort wegwischen. So werden die Nährböden, in denen Pilze und Bakterien wachsen, effektiv reduziert. Ein aufgeräumter Kühlschrank sorgt außerdem dafür, dass die Mindesthaltbarkeit von Lebensmitteln nicht unnötig überschritten wird. Ist dieser übersichtlich eingeräumt, können die Lebensmittel nicht unbemerkt verderben. Tipps für die richtige „Hack-Ordnung“ im Kühlschrank findest du in meinem Blogbeitrag zum Thema „Ideale Kühlschranktemperatur: Teil 2″.
Übrigens die beiden haben sich inzwischen wieder vertragen. Neulich sah ich eine Flasche Sekt in ihrem Kühlschrank. Kurz danach haben sie ihre Verlobung bekannt gegeben.
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