Leben auf großem Fuß: Unser Wasser-Fußabdruck
Wasser steckt in ganz vielen Dingen – mal mehr und mal weniger sichtbar. Das zeigt der sogenannte Wasser-Fußabdruck. Warum der nichts mit meiner morgendlichen Dusche, aber umso mehr mit Klimaschutz zu tun hat, lest ihr hier.
Wir alle hinterlassen einen Wasser-Fußabdruck – nicht nur nach dem Duschen
Den Begriff „CO2-Fußabdruck“ kennen bestimmt viele von euch. Er steht für die Erfassung der Kohlenstoffdioxid (CO2-)-Emissionen, die ein Mensch durch Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsum erzeugt. Aber wusstet ihr, dass Menschen, Unternehmen oder Produkte auch einen Wasser-Fußabdruck hinterlassen, und zwar im wissenschaftlichen Sinn?
Als ich davon zum ersten Mal gelesen habe, musste ich sofort an meine Dusche am Morgen denken. Da hatte ich nämlich gerade meinen nassen Wasser-Fußabdruck auf den Bodenfliesen hinterlassen, in den ich nachher mit Socken reingelatscht bin. Nach dem Kauf einer flauschigen Badematte war das Problem allerdings schnell gelöst. Leider geht das mit dem wissenschaftlichen Wasser-Fußabdruck, den Klimaforscher zur Berechnung des weltweiten Wasserverbrauchs entwickelt haben, nicht ganz so einfach.
Wasser-Fußabdruck = direkter + virtueller Wasserverbrauch
Wenn ihr trinkt, kocht oder eure Kleidung wascht, benötigt ihr dazu Wasser. Experten bezeichnen das als direkte Wassernutzung. Bei der Herstellung von Produkten oder Lebensmitteln wird das lebensspendende Nass ebenfalls gebraucht. Ohne Regenwasser können zum Beispiel Mais- oder Salatpflanzen nicht wachsen und auch bei der Herstellung von Gütern und Waren geht ohne Wasser nicht viel. Dieses zur Entstehung oder Herstellung von Produkten benötigte Wasser wird als virtueller Wasserverbrauch definiert. Beides zusammen – direkter und virtueller Wasserverbrauch – ergeben zusammengerechnet den sogenannten Wasser-Fußabdruck.
Übrigens ist das Trinkwasser aus unserem Wasserhahn, also der direkte Wasserverbrauch, im Hinblick auf unseren gesamten Wasserkonsum buchstäblich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das meiste Wasser nutzen wir nämlich im Verborgenen, und zwar das virtuelle Wasser in Lebensmitteln und Produkten.
Wasser-Fußabdruck berechnen – für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser
Um für einen ökologischeren Umgang mit der Ressource Wasser herauszufinden, wo diese effektiv genutzt wird und wo nicht, wird also der Wasser-Fußabdruck für Produkte, Menschen(-gruppen) und sogar Länder berechnet. Wenn ihr euren ganz persönlichen Wasser-Fußabdruck bestimmen möchtet, könnt ihr dazu Online-Rechner nutzen.
Bei der Ermittlung des Wasser-Fußabdrucks geht es allerdings nicht darum, die Menge des genutzten Wassers in jedem Fall zu reduzieren. Denn wie ihr euch sicher vorstellen könnt, macht es einen großen Unterschied, in welchem Land, welchem Klima und auf welche Weise Produkte hergestellt werden. Ein hoher Wasser-Fußabdruck, der von Menschen oder Produkten aus wasserreichen Regionen wie unserer stammt, ist weniger problematisch als ein großer Wasserverbrauch in ohnehin trockenen Ländern oder Wüstengebieten. Die lokale Verfügbarkeit von Wasser ist entscheidend und ob ein Wasser-Fußabdruck aus viel oder wenig virtuellem Wasser besteht. Beim virtuellen Wasser muss wiederum berücksichtigt werden, wie sich dieses zusammensetzt: Aus mehrheitlich sogenanntem „grünem“, also in der Natur schon vorhandenen Regenwasser, „blauem“ Wasser aus Seen und Flüssen zur künstlichen Bewässerung oder aus als „grau“ definiertem Abwasser.
Den eigenen Wasser-Fußabdruck verringern: So geht´s
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Wasserarmut in vielen Teilen unserer Erde, wo die zunehmende Verschmutzung und Verknappung von Wasser schon jetzt für viele Menschen eine echte Lebensbedrohung darstellt, sollten wir alle auch hierzulande verantwortungsvoll mit Wasser umgehen. Wenn ihr euch jetzt fragt, wie ihr selbst zu einem nachhaltigeren Wasserverbrauch beitragen könnt, lest meine Tipps:
- Wir alle sind in der Lage, unser eigenes Konsumverhalten zu überdenken und bewusster einzukaufen. Regional und saisonal angebaute Lebensmittel müssen meistens deutlich weniger künstlich bewässert werden als importierte Ware aus wasserarmen Gebieten. Von der Umweltverschmutzung, die durch die langen Transportwege aus dem Ausland entsteht, ganz zu schweigen.
- Kauft nur so viele Lebensmittel ein, wie ihr auch tatsächlich benötigt. Greift dabei am besten auf Waren aus Fairtrade- oder Bio-Anbau zurück. Sie werden frei von Pestiziden und Düngemitteln produziert, wodurch sich auch die Menge an „grauem“ Abwasser reduziert.
- In aufwändigen Verpackungen steckt deutlich mehr virtuelles Wasser als in einfach verpackten Lebensmitteln.
- Achtet bei Textilien und anderen Waren auf Umwelt-Siegel wie „Blauer Engel“, „FSC“, „Fairtrade Cotton“ usw. Diese stehen für kontrollierte Qualität und umweltschonende Produktion und Ressourcennutzung .
- Mehr Tipps, wie ihr in eurem eigenen Haushalt sinnvoll Wassersparen könnt, findet ihr auch in meinem Blogartikel „Wasser sparen, aber richtig“.
Wasser
Schutz und Aufbereitung von Wasser bei den Stadtwerken Solingen für frisches, sauberes, klares Wasser in der Klingenstadt.
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