Verdrecktes Leitungswasser

Leitungs­wasser im Ausland: Trinken oder nicht?

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Die Trink­was­ser­qua­lität in Deutschland ist bestens. Aber wie sieht es eigentlich in anderen Ländern mit dem Leitungs­wasser aus? Ich selbst erinnere mich da an eine unange­nehme Woche in Marokko…

EU-Trink­was­ser­richt­linie

Grund­sätzlich bin ich ein Fan davon, Leitungs­wasser zu trinken. Es ist leicht erreichbar, günstig und schont die Umwelt, weil man auf die Verpa­ckung verzichten kann. In manchen Ländern solltet ihr jedoch vorsichtig sein: Gerade in Afrika, Südamerika oder Asien kann man von einer mit Deutschland vergleich­baren Trink­was­ser­qua­lität nur träumen. Denn hierzu­lande legt die Trink­was­ser­ver­ordnung ganz genau fest, dass Leitungs­wasser frei von krank­heits­er­re­genden Stoffen sein muss und wie es aussehen und schmecken darf.

EU-weit schreibt die EU-Trink­was­ser­richt­linie (0,3 MB, PDF) für alle Mitglieds­staaten bindende Quali­täts­stan­dards und eine regel­mäßige Überprüfung vor. Trotzdem können in den Ländern am Mittelmeer – gerade im ländlichen Raum – Ausnahmen gegeben sein. So sind etwa veraltete Wasser­lei­tungen der Grund für mangelnde Trink­was­ser­stan­dards. Das Trink­wasser wird in solchen Ausnah­me­fällen zur Desin­fektion – besonders in den heißen Sommer­mo­naten – übermäßig stark mit Chlor versetzt. Dann ist das Wasser zwar sicher, aber nicht immer angenehm zu trinken.

In diesen Ländern ist das Wasser aus dem Hahn tabu

Tabu ist das Wasser aus dem Hahn dagegen etwa in so beliebten Reise­ländern wie Ägypten, Marokko (ich deutete meine privaten Erfah­rungen schon an), Bulgarien, der Türkei oder Thailand, wie eine Weltkarte der Wasser­qua­lität zeigt. In den rot einge­färbten Ländern sollte man das Wasser z. B. auch nicht zum Zähne­putzen oder Salat­wa­schen benutzen.

Übrigens: Wenn ihr es ganz genau wissen wollt, dann sind die Reise­hin­weise des Auswär­tigen Amts, eine gute Infor­ma­ti­ons­quelle. Nach Angaben des Auswär­tigen Amtes ist der Grund für mangelnde Trink­was­ser­qua­lität häufig die Verun­rei­nigung des Grund­wassers durch Pestizide oder die fehlende oder nur unzurei­chende Aufbe­reitung des Wassers. Frisch­wasser kommt oft aus dubiosen Quellen, Brunnen oder Zisternen und gelangt nach langen Stand­zeiten im Leitungs­system über brüchige Rohrlei­tungen aus dem Wasserhahn.

Klar, dass sich unter solchen Bedin­gungen Bakterien und andere Krank­heits­er­reger im Wasser schnell vermehren und neben harmlo­seren Magen-Darm-Verstim­mungen auch ernst­hafte Erkran­kungen wie Hepatitis oder Cholera auslösen können. Die Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sation (WHO) schätzt, dass rund 80 Prozent aller Reise­er­kran­kungen von unsau­berem Wasser stammen.

Und, warum ist das Wasser in Deutschland oft so viel besser, als in anderen Ländern? Darüber berichte ich demnächst hier an gleicher Stelle.

Euer Michael

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