LoRaWAN-Antenne der Stadtwerke Solingen (Martina Gärtner und Basti Beier)

LoRaWAN: Aufbau eines Solinger Funknetzes

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Bereits im März habe ich euch versprochen, dass wir an dieser Stelle mehr zu LoRaWAN erzählen. Heute wird es ein wenig techni­scher. Aber keine Angst, ich selbst wusste vor rund zwei Jahren auch noch nichts über Funkstan­dards, Signal­stärken & Co.

LoRaWAN: kleine Daten über große Distanzen

Zur Erinnerung: LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network. Der ein oder andere erkennt das „WAN“ bestimmt wieder. Das Wide Area Network, abgekürzt WAN, ist nicht auf einen lokalen Bereich beschränkt, sondern erstreckt sich über große geogra­fische Bereiche. LoRa ist die Art und Weise wie Sender und Empfänger mitein­ander kommu­ni­zieren. Mit einem solchen Funk-Netzwerk kann man also kleine Daten­mengen drahtlos über große Distanzen versenden. Mit LoRaWAN muss bei den Stadt­werken Solingen bald kein Mitar­beiter mehr in unsere Wasser­schächte klettern, denn der Zähler­stand kommt direkt zu uns ins Büro.

LoRaWAN – kosten­günstige Möglichkeit für das Internet of Things

Das Großartige an LoRaWAN ist neben der hohen Reich­weite, dass man weder WLAN noch Mobilfunk benötigt. Das macht die Instal­lation sehr einfach. Zudem sind die kleinen Sensoren meist mit einer Batterie ausge­stattet. Die Batterie hält bis zu zehn Jahren, da die Technik sehr wenig Strom benötigt. Die übertra­genen Daten sind dabei zweifach verschlüsselt. LoRaWAN spielt beim Internet of Things eine wichtige Rolle. Ihr habt bestimmt schon mal von Kühlschränken gehört, die über das Internet Lebens­mittel einkaufen, wenn diese knapp werden? Hier steckt IoT dahinter. Und eine Möglichkeit Geräte mitein­ander und mit dem Internet zu vernetzen, ist LoRaWAN!

Erste Funkan­tenne an der Beethovenstraße

Bereits Ende 2018 haben wir die erste Funkan­tenne (Gateway) hoch oben auf unserem Dach an der Beetho­ven­straße instal­liert. Auf dem Titelbild sehen wir unsere frühere Projekt­lei­terin Martina Gärtner und Bastian Beier, Ausbilder Elektro- und Kommu­ni­ka­ti­ons­technik. Von Anfang an war Bastian Beier beim Aufbau des LoRaWAN-Netzes mit einge­bunden. „Es ist immer wieder spannend und heraus­for­dernd, Pionier­arbeit zu leisten und mit die ersten zu sein, die sich mit einer neuen Techno­logie beschäf­tigen dürfen. Natürlich läuft dann auch nicht immer alles glatt!“, erzählt mir Bastian und fängt an zu lachen. Ich glaube, das kennt jeder von uns, denkt man nur mal an den Hausbau, an die neue HiFi-Anlage oder das letzte Garten­projekt, nicht wahr?

Funknetz mit 20 Gateways

Ab 2019 haben wir dann den Schritt gewagt und für Solingen ein flächen­de­ckendes Netz geplant und gebaut. Standen die Standorte erst einmal fest – an dieser Stelle vielen Dank an alle unsere großar­tigen Partner – fing die Arbeit für uns an. Bastian berichtet mir: „Man kann nicht einfach so auf ein Dach steigen und die Gateways montieren. Vieles ist dabei zu berück­sich­tigen, vieles nur in Zusam­men­arbeit mit Dachde­ckern und Co. möglich, sei es der Blitz­schutz oder die Sicherung der eigenen Mitar­beiter. Großartig war das Wieder­sehen mit der alten Gaskugel in der sich heute das Plane­tarium des Galileum Solingen befindet. Bevor es dort hochhinaus geht, musste aber erst einmal die Außen­leiter ertüchtigt werden.“ Mittler­weile betreut die Truppe um Bastian ein Funknetz aus rund zwanzig Antennen, z. B auch an der Sengbachtalsperre.

LoRaWAN-Gateway an der Sengbachtalsperre
Auch an der Sengbach­tal­sperre wurde ein LoRaWAN-Gateway installiert

„Dabei hatten ich und meine Truppe immer wieder die Möglichkeit einen ganz beson­deren Blick auf Solingen zu werfen: Nicht nur von der ehema­ligen Gaskugel, sondern auch von der Solinger Müllver­bren­nungs­anlage, wo wir ein weiteres Gateway instal­liert haben. Es war einfach nur atembe­raubend.“ Und wer errät, von welchem Gebäude dieses Foto geschossen wurde?

LoRaWAN-Gateway der Sparkasse Solingen in der Kölner Strasse
Blick auf Solingen von der Sparkasse an der Kölner Straße


Richtig, im Hinter­grund erkennt man den Hofgarten. Wir befinden uns also am Graf-Wilhelm-Platz, genauer gesagt auf dem Dach der Sparkassen Filiale, Kölner Straße.

Ausblick

Natürlich haben wir jetzt noch keine 100%-ige Abdeckung in Solingen erreicht, etwa wenn es um den Empfang in Kellern oder Schächten geht. Deswegen arbeiten wir auch heute schon an der Nachver­dichtung unseres LoRaWAN-Netzes, um Solingen intel­ligent zu vernetzen und fit für die digitale Zukunft zu machen.

Eure Michelle

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