Mein E-Auto-Tagebuch
Liebes Tagebuch, inzwischen weiß ich nicht mehr, wie viele Tage seit dem Abholen meines E-Autos vergangen sind. Trotzdem schildere ich dir gerne ein paar weitere Begebenheiten. Und euch natürlich auch ?.
Immer mehr E-Autos an Ladesäulen
Die Anzahl an reinen Elektroautos ist in 2020 und 2021 massiv gestiegen, wie ein Blick auf Statista zeigt. Auch mein Fahrzeug gehört zu den 129.867 E-Autos, die im ersten Halbjahr 2021 zugelassen wurden. Stand 1. Juli waren bundesweit insgesamt 438.950 vollelektrische Autos zugelassen. Auch ich merke diesen enormen Anstieg, und zwar an der Ladesäule. Ich wohne in einem alten Arbeiterviertel. Da fahren (noch) gar nicht so viele E-Autos rum. Dementsprechend waren die Ladesäulen im Quartier auch immer frei. Meistens stand ich ganz allein an der Säule. Vor ca. zwei Wochen – ich kam gerade vom Joggen – war ich überrascht, dass ein zweites Fahrzeug neben mir an die Ladesäule fuhr. Fünf Minuten später – ich war gerade fertig mit dehnen und Auto abstöpseln – sah ich beim Ausparken schon das nächste E-Auto hinter mir warten.
Seitdem habe ich schon öfter jemand Zweiten dort stehen sehen. Ein zweiter Hotspot entsteht gerade bei mir in der Einkaufsstraße. Die dortige Ladesäule steht da bestimmt schon zwei Jahre und war eigentlich immer leer. Kein Wunder, dass Verbrenner den attraktiven Parkplatz gerne zugeparkt haben. Genau das vermutete ich auch vor vier Wochen, als ich dort zum Laden anhielt. Hinter mir stand ein Golf ohne E-Kennzeichen. Ich wollte mich gerade empören, als ich glücklicherweise noch rechtzeitig sah, wie die Fahrerin ein Kabel aus dem Kofferraum holte und ihren Wagen anschloss. Da viel mir ein, dass E-Kennzeichen keine Pflicht sind und vor ein paar Jahren, als die E-Golfs günstig verkauft wurden, noch gar nicht so üblich waren.
Und immer mehr Fragen an den Ladesäulen
Neulich stand ich bei IKEA an der Ladesäule und fischte meine Ladekarte aus der Mittelkonsole. (Es war ein Mittwoch, denn samstags sind die vier Ladepunkte immer schnell besetzt.) Da klopfte es plötzlich an mein Fenster. Vor dem Fenster stand eine ältere Dame, die sich nach der Reichweite meines Wagens erkundigte. Ich beantworte so etwas immer sehr ehrlich und weise auch auf die geringere Reichweite im gerade beginnenden Winter hin. Dann kam die Frage nach den Ladezeiten und meine ebenso ehrliche Antwort. Auf der anderen Seite erntete ich damit blankes Entsetzen. Das konnte ich auch nicht mehr einfangen, als ich geschildert habe, dass man ja mit einem E-Auto einfach immer dort lädt, wo man gerade die Möglichkeit hat, also eigentlich immer noch genug Restreichweite hat und fürs Laden gar keine Zeit verbraucht. Aber offensichtlich ist das alte Verbrennerdenken noch nicht aus den Köpfen rauszubekommen.
Dagegen hatte ich neulich eine sehr schöne Begegnung an einer anderen Ladesäule. Ich stand an der Säule vor den Stadtwerken Solingen, als mich jemand von der Zweigstelle des Arbeitsamtes ansprach, die ebenfalls in unserem Gebäude untergebracht ist. Er hätte vor, sich einen Wagen anzuschaffen, der dieselbe Batterie wie meiner nutze. Wie es denn da mit der Reichweite realistischerweise aussehen würde? Hier gab es auf meine ehrliche Antwort ein zufriedenes Gesicht. Nach einem kleinen Fachgespräch erfuhr ich dann auch noch, dass er mein Auto aus diesem Blog wiedererkannt hatte. Das sorgt wiederum auf meiner Seite für ein zufriedenes Gesicht ?. Letztlich habe ich dann noch den Ladevorgang erklärt und bin glücklich ins Büro gegangen. So kann es halt auch laufen!
Übrigens, falls derjenige dies hier liest: Ich wüsste sehr gerne, wie es mit dem Autokauf weitergegangen ist?
Autor: Kerstin Griese
Elektromobilität
Elektromobilität bei den Stadtwerken Solingen: Ladesäulen, Wallbox, TankE-Netzwerk-App, FAQ und vieles mehr.