Mini-Solaranlage: Energieerzeugung auf dem Balkon
Erneuerbare (Sonnen-)Energie selbst erzeugen – das können jetzt sogar Mieterinnen und Mieter. Mini-Solaranlagen für Balkone und Terrassen machen’s möglich. Die steckbaren Solaranlagen lassen sich leicht auf- und wieder abbauen.
Die Kraft der Sonne sinnvoll nutzen – auch für Mietwohnungen
Was hatten wir doch wieder für einen schönen, sonnenreichen Sommer – und das Jahr ist noch nicht zu Ende. Auch der September hielt bisher viele Sonnenstunden für uns bereit und ich freue mich schon auf einen goldenen Oktober. Wer die vielen sonnigen Zeiten so wie ich nicht nur zum sonnenbaden oder grillen sondern nebenbei auch noch zur umweltfreundlichen Energieerzeugung nutzen will, der kann das einerseits mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach, seit einiger Zeit aber auch mit sogenannten Mini-Solaranlagen auf seinem Balkon oder der Terrasse.
Über Mini-Solaranlagen freuen sich Mieterinnen und Mieter ganz besonders, da sie über kein eigenes Hausdach verfügen. Und die „Minis“ haben es in sich: Eine typische Anlage besteht aus ein bis zwei Modulen und besitzt je nach Größe eine Leistungskapazität von 150 bis 600 Watt. Nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) lassen sich mit 600 Watt in Süddeutschland bis zu 660 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erzeugen. Das entspricht 20 Prozent des Stromverbrauchs eines deutschen Durchschnittshaushalts.
Aber selbst wenn du eine weniger leistungsstarke Anlage hast und Solingen im Westen statt im Süden Deutschlands liegt, bieten dir vor allem als Mieterin oder Mieter Mini-Solaranlagen eine effiziente Möglichkeit, deinen Strombezug spürbar zu senken und gleichzeitig aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Insgesamt gesehen, ist der Strom-Ertrag aus Mini-Solaranlagen hauptsächlich eine Ergänzung zur Deckung des eigenen Strombedarfs.
Installation und gesetzlicher Rahmen
Die Technik der steckbaren Solaranlagen unterscheidet sich nicht von der üblicher Photovoltaik-Anlagen auf Dächern. Du benötigst lediglich einen sonnigen Balkon oder eine Terrasse und ein oder zwei Solarmodule mit integriertem Wechselrichter. Dieser wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, den deine Elektrogeräte benötigen. Die Mini-Solaranlagen dürfen seit dem Inkrafttreten der Norm DIN VDE 0100-551-1 prinzipiell an jede eigene Steckdose angeschlossen werden. Deshalb sind sie leicht auf- und wieder abbaubar und können bei einem Umzug sogar mitgenommen werden.
Wir empfehlen aber aus Sicherheitsgründen die Installation einer Schutzkontakt-Steckdose durch einen Elektronik-Fachmann. Vorteilhaft wäre dabei ein schon vorhandener Außen-Stromanschluss auf deinem Balkon oder deiner Terrasse, aber dieser kann dann durch den Elektriker gleich mit verlegt werden. Eine Genehmigung des Netzbetreibers ist nicht erforderlich, wenn der Strom nur für den Eigenverbrauch erzeugt wird.
Aber Achtung: Möchtest du eine Mini-Solaranlage auf deinem Balkon betreiben, benötigst du einen sogenannten Zweirichtungs-Stromzähler, den du über die SWS Netze Solingen GmbH kostenfrei bekommst. Dieser garantiert, dass – im unwahrscheinlichen Fall, dass du mehr Strom produzieren würdest als du verbrauchst – der Zähler nicht rückwärtsläuft. Denn das wäre nicht erlaubt.
Das kosten die „Minis“
Eine Mini-Solaranlage lässt sich nicht nur auf Balkonen oder Terrassen anbringen, sondern auch an Hausfassaden oder auf -dächern. Die Montage ist in der Regel einfach und kann daher meistens auch von Laien selbst durchgeführt werden. Die Preise der „Kleinen“ variieren zwischen 300 und 1.000 Euro je nach Leistung.
Welchen Strom-Ertrag sie bringen können, hängt neben ihrer Leistung auch vom konkreten Standort und ihrer geographischen Lage ab. Wenn du dein kleines Sonnen-Kraftwerk auf einem Süd-Balkon aufstellst, hat du optimale Ertragschancen. Aber auch in weniger sonnigen Lagen ist es sinnvoll, auf die saubere Kraft der Sonne zu setzen.
Größere Solaranlagen?
Wenn du eine etwas größere Solaranlage installieren möchtest, findest du unter dem Stichwort „Hausgemacht“ kompetente Ansprechpartner rund um die Installation und die Finanzierung einer PV-Anlage.