Nachtspeicherheizung raus!
In den 60er und 70er Jahren wurden Nachtspeicherheizungen millionenfach installiert. Heute möchte man die umweltschädlichen Geräte loswerden. Wie gelingt die Entsorgung einer Nachtspeicherheitung? Wo bekommt man dafür Fördergelder?
Nachtspeicherheizung – Standard von gestern
Nachtstromwärmespeicher-Geräte, so lautet der korrekte Name der umgangssprachlich als Nachtspeicherheizung bezeichneten Heizöfen, waren einst ein guter Heizungs-Standard in deutschen Häusern und Wohnungen. Heute sind sie beinahe obsolet. Aus guten Gründen: Heizen mit Strom ist teuer, viele Heizkörper enthalten sogar Asbest oder Chromat und in Geräten aus den 1980er Jahren wurden zum Teil giftige Chlorverbindungen verbaut, das sogenannte PCB (Polychlorierte Biphenyle). Deshalb ist das „Aussterben“ dieser Heizungs-Dinos nicht zu bedauern. Im Gegenteil – wenn du deine alte Nachtspeicherheizung fachgerecht entsorgen lässt und auf ein modernes Heizungssystem wie eine Erdgas-Brennwertheizung umsteigst, leistest du einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und kannst zusätzlich von unserem Förderbonus profitieren. Denn den Stadtwerken ist es ein wichtiges Anliegen, die umweltgerechte Entsorgung von Nachtstromwärmespeicher-Geräten zu unterstützen.
Vorsicht gesundheitsschädlich!
Da Nachtspeicherheizungen zum Teil umweltgefährdende Komponenten enthalten, gelten für ihre Entsorgung besondere gesetzliche Pflichten. Es kommt darauf an, welche Materialien in deinem Gerät oder deinem Modell verbaut wurden. Dazu kannst du die Daten des Typenschilds nutzen, um Baujahr und Hersteller mit den einschlägig bekannten Bauweisen zu vergleichen. Grundsätzlich sind drei Abfallarten zu unterscheiden: Technik und Gehäuse des Heizungsgeräts gehören in den Elektroschrott, die Heizsteine zum Bauschutt und die giftigen Bestandteile sind als Sondermüll oder Gefahrgut zu entsorgen. Bis etwa 1984 (aus Lagerbeständen gekaufte) Nachtspeicherheizungs-Geräte enthalten häufig Asbest. Noch länger kam PCB zum Einsatz. Daher musst du bei einem Gerät, das vor 1989 gebaut wurde, davon ausgehen, dass es PCB enthält. In fast allen Heizsteinen sämtlicher Baujahre ist außerdem das giftige und potenziell krebserregende Chromat zu finden.
Entsorgung: Ein Fall für Profis
Nur zugelassene Fachbetriebe dürfen Nachtspeicherheizungen nach TRGS 510 (Technische Regeln für Gefahrenstoffe) zerlegen und entsorgen. Die erfahrenen Facharbeiterinnen und Facharbeiter kennen sich bestens aus. Sie wissen ganz genau, welche Komponenten in deinem Gerät enthalten sind und wie diese umweltgerecht zu entsorgen sind.
Der Wechsel auf eine Erdgasheizung lohnt sich
Die Kosten der Entsorgung hängen vom Umfang, in der gesundheitsschädliche Stoffe verbaut wurden, und der Anzahl der Geräte, die entsorgt werden müssen, ab. Dein Gasinstallateur kann dir dabei helfen, eine Firma zur fachgerechten Entsorgung zu finden. In jedem Fall empfehle ich, mehrere Angebote einzuholen. Ob sich eine neue Gasheizung schnell amortisiert, muss man von Fall zu Fall betrachten. Die Nebenkosten für die Heizenergie werden deutlich geringer sein als mit einer Nachtstromspeicherheizung. Neben unserem Stadtwerke-Förderbonus bietet beispielsweise die KfW-Förderprogramme für die Erneuerung der Heizung an, z. B. einen Zuschuss von 10 Prozent (KfW-Programm 430). Allerdings wird in der Regel nicht mehr als eine öffentliche Förderung gewährt.