Neue E-Autos im Fuhrpark
Wir gehen mit gutem Beispiel voran und stellen unseren Fuhrpark auf E-Autos um. Erst neulich sind zwei E-Autos hinzugekommen. Ich habe mit unserem Fuhrparkmanager Jörg Junk, Herr über 105 Fahrzeuge, gesprochen und gefragt, wie weit wir schon sind.
Christian Olbrisch: Jörg, du hast den kompletten Fuhrpark unter dir, wieviel unserer Autos sind denn schon E-Autos?
Jörg Junk: Gegenwärtig haben wir sechs Plug-In Hybride und 18 reine Elektro-Fahrzeuge. Die E-Fahrzeuge decken die ganze Bandbreite ab vom VW Up, Seat Mii und Smart forfour, über den Citroen C-Zero, Renault Kangoo, Peugeot 208, VW Golf bis zum VW ID.3, dem Tesla Model 3 oder dem Nissan eNV200 ein Transporter. Bei den Hybriden sind es VW Passat, Kia Niro, Mercedes E-Klasse oder Mitsubishi Outlander. Auf die Hybriden greifen wir gerade dann zurück, wenn eine Anhängerkupplung benötigt wird.
Christian Olbrisch: Wir haben auch noch Gas-Fahrzeuge, oder?
Jörg Junk: Ja, insgesamt neun Großraumkombis. Die sollen aber auch sukzessive auf Elektro umgestellt werden. Wir machen das wie jede Privatperson: Wir kaufen neue Wagen, wenn die Reparaturkosten steigen. Bis dahin fahren wir die Fahrzeuge natürlich noch.
Christian Olbrisch: Das heißt 2/3 des Fuhrparks sind herkömmliche Verbrenner?
Jörg Junk: Ja, noch! Die PKWs haben wir inzwischen fast alle auf Elektroantrieb umgestellt. Bei den restlichen müssen wir warten, dass das Leasing des aktuellen Wagens ausläuft. Schwieriger ist die Umstellung bei Transportern oder LKWs. Das Problem bei E-Transportern ist, dass die Modellvarianten noch nicht so zahlreich sind, wie bei Verbrennern. Da scheitert es manchmal an Kleinigkeiten, wie z. B., dass es im hinteren Teil des Transporters keine Fenster gibt. Und bei den schweren Fahrzeugen reicht die vorgegebene Nutzlast einfach noch nicht aus. Aber auch da wird sich der Markt in den nächsten Jahren verändern.
Christian Olbrisch: Wie bewerten die Kollegen, die E-Autos – entweder als Dienstwagen oder aus dem Fahrzeugpool – fahren, die Umstellung?
Jörg Junk: Die Kolleginnen und Kollegen nehmen die angebotenen E-Fahrzeuge gerne an. Inzwischen sind viele ja schon E-Fahrzeuge gefahren und da ist dann eine regelrechte Begeisterung zu spüren.
Christian Olbrisch: Welche Vorteile haben E-Autos aus deiner Sicht als Fuhrparkmanager?
Jörg Junk: Ganz klar: E-Fahrzeuge haben geringere Wartungskosten. Sie sind seltener in der Werkstatt und günstiger bei den Inspektionen.
Christian Olbrisch: Ja, da haben wir neulich erst einen Werkstattbericht. Was siehst du denn als Nachteil von E-Autos?
Jörg Junk: Fahrtechnisch können wir keine Nachteile feststellen. Schwierig ist, wie gesagt, die mangelnde Konfigurierbarkeit, die (noch) geringe Nutzlast und natürlich auch der höhere Preis.
Christian Olbrisch: Kommen wir zu meinem Steckenpferd, dem Laden von E-Autos. Wie läuft das bei den Stadtwerken Solingen?
Jörg Junk: Wir mussten natürlich erstmal Wallboxen und Ladesäulen aufbauen und anschließen. Aber danach ist das problemlos: Der Nutzer lädt das Fahrzeug nach jeder Nutzung. Jedes E-Fahrzeug hat einen fest zugeteilten Stellplatz mit Ladepunkt. Natürlich nutzen wir ein Lademanagement: Die Netzseitig zur Verfügung stehende Anschlusskapazität ist der reglementierende Faktor. Die Wallboxen teilen sich sozusagen die Leistung.
Christian Olbrisch: Wie erfolgt eigentlich die Auswahl von E-Autos für den Fahrzeugpool und für Dienstwagen?
Jörg Junk: Beim Fahrzeugpool treffen wir vom Fuhrparkmanagement die Entscheidungen. Wir wissen ja, welche Anwenderanforderungen vorliegen, z. B. ob mit dem Fahrzeug größere Gegenstände transportiert werden müssen oder wie hoch die Anzahl der Beifahrer ist. Bei den Dienstwagen gibt es die klare Vorgabe, dass es entweder ein reines E-Fahrzeug oder ein Plug-In-Hybrid sein muss. Außerdem Vorgaben bezüglich Bruttolistenpreis und Leasingrate. Die Auswahl erfolgt aber dann über die Kollegin, den Kollegen selbst. Der Kauf erfolgt dann über uns, in der Regel bei Solinger Autohäusern.
Christian Olbrisch: Willst du dir eigentlich auch privat ein E-Auto anschaffen?
Jörg Junk: Als Zweitwagen könnte ich mir ein E-Fahrzeug durchaus vorstellen. Bei einem Erstwagen finde ich die Entscheidung als schwieriger: Da erwarte ich einfach eine höhere Reichweite. Aber gerade die E-Fahrzeuge mit guter Reichweite sind noch deutlich teurer als Verbrenner. Ich hätte einfach die Sorge, dass auf einer Reise die angefahrene Schnellladesäule dann doch nicht frei ist oder dort ein widerrechtlich parkender Verbrenner steht. Aber auch die Themen Reichweite und Kosten werden ja sukzessive besser.
Christian Olbrisch: Dank dir für das interessante Gespräch!
Elektromobilität
Elektromobilität bei den Stadtwerken Solingen: Ladesäulen, Wallbox, TankE-Netzwerk-App, FAQ und vieles mehr.