Sengbachtalsperre Frost Baumpate werden

Neues von der Sengbach­tal­sperre: widrige Umstände

Unser Autor:

Wir haben uns in den letzten Wochen damit beschäftigt, 8.000 neue Contai­ner­pflanzen (also Setzlinge mit großem Wurzel­ballen) zu pflanzen, auch, wenn das Wetter nicht mitge­spielt hat. Ein Großteil der Setzlinge ist bereits in der Erde.

Flexi­bi­lität durch Containerpflanzen

Durch die Contai­ner­pflanzen sind wir bezüglich des Pflanz­zeit­punkts flexibler geworden. Nur unter dem Gefrier­punkt müssen wir aussetzen. Trotzdem ist der Großteil der Eichen bereits einge­pflanzt, vor allem in Heidt, Elling­hausen und Brucher Mühle. Viel gearbeitet haben wir auch an den Hängen in der Wasser­schutzzone 1 (dort haben wir Buche, Eiche, Weißtanne und Douglasie sowie Esskas­tanie und Wildkirsche platziert) und an den Bächen. Hier waren vor allem Ergän­zungs­pflan­zungen nötig. Weitere 500 Schwarz­erlen für die Bachläufe und an den Gewäs­serrand habe ich bereits Mitte Januar bestellt: z. B. für das Sengbachtal und das Ellinghauserbachtal.

Schnee und Regen als Begleiter

Wir arbeiten derzeit hart daran, alle Bäume in die Erde zu bekommen. Leider sind die Bedin­gungen manchmal nicht optimal; vor allem bei Schnee ist es zu gefährlich, um an den Hängen zu arbeiten.

Aber auch während der langen ergie­bigen Regen­güsse der letzten Wochen haben wir – völlig durch­nässt – durch­ge­ar­beitet. Obwohl die Arbeit unter diesen Voraus­set­zungen alles andere als angenehm ist. Unter idealen Bedin­gungen schaffen wir etwa 500 Bäume pro Tag mit unserem Drei-Mann-Team. Aber schon am Hang ist es viel aufwen­diger, denn wir müssen oft weite Wege zu Fuß gehen, um zu den kleinen Flächen zu gelangen. Dabei müssen wir das benötigte Handwerkszeug und Material tragen. Aber auch unter solchen Bedin­gungen bemühen wir uns, jeden Tag mindestens 150 Bäume zu pflanzen.

Zusätz­liche Aufgaben

Neben dem Pflanzen gibt es noch viele weitere Verant­wort­lich­keiten, die wir erledigen müssen. So müssen wir Lücken in der Bepflanzung (z. B. durch Verbiss oder Trockenheit) identi­fi­zieren und ergänzen. In diesem Winter gab es auch schon verein­zelte Sturm­schäden, vor allem bei Fichten und Buchen, die Wege blockiert haben. Meist können wir die Wege selbst räumen, aber gelegentlich benötigen wir maschi­nelle Unter­stützung von Dienst­leistern. Abgesehen vom Pflanzen der Bäume müssen wir die Technik an der Talsperre beständig im Auge behalten. Dazu gehören gesetzlich verpflich­tende Messungen an der Talsperre. Wir haben daher den Freitag zum Messfreitag erklärt, so dass an diesem Wochentag keine Bäume gepflanzt werden.

Begeis­terung und Engagement

Doch trotz dieser Anfor­de­rungen ist im Team klar, dass unsere Auffors­tungs­aktion eine notwendige und sinnvolle Arbeit ist. Wir sehen uns der Mission verpflichtet, Familien, Freunde und Bürger gleicher­maßen mit unserem wertvollsten Gut – sauberem Trink­wasser – zu versorgen. Jedem von uns macht das Arbeiten hier deshalb solche Freude. Meine Kollegen Renè Pfau und Karsten Flöck arbeiten mit viel Chuzpe und Engagement an dieser Mission, was wirklich großartig ist!

Pfau pflanzt Buchen Schutzzone 1
René Pfau bringt neue Buchen
Flöck Bruchermühle
Karsten Flöck schneidet Setzlinge frei

Talsperre an Kapazi­täts­grenze – Boden immer noch trocken

Aufgrund der ergie­bigen Regen­fälle der letzten Wochen, ist die Talsperre an ihrer Kapazi­täts­grenze: Das Wasser läuft bereits über den Überlauf ab. Dies ist für den kommenden Sommer beruhigend. Aller­dings ist immer noch nicht ausrei­chend Wasser im Boden gebunden. Daher ist uns in diesen Tagen Schnee herzlich willkommen. Er hat den Vorteil, dass die Feuch­tigkeit langsam ins Erdreich einsi­ckert. Anders als Stark­regen, der den Boden nicht durch­nässt, sondern im schlimmsten Fall noch abträgt. Seit etlichen Jahren haben wir aber kaum ausrei­chend Schnee bekommen. Eine Boden­analyse vor zwei Wochen hat uns gezeigt, dass zwar die oberen 10 bis 15 cm Erde gut durch­feuchtet sind. Aber nach wie vor sind die Feuch­tig­keits­re­serven in tiefer liegenden Boden­schichten sehr gering. Experten gehen davon aus, dass bis zu drei Monate Landregen nötig wären, um die Erde gut zu durchfeuchten.

Sorgenicht pflanzt Buche
Der Boden ist nur oberflächlich durchfeuchtet

Gefahr für Mensch und Tier: Zecken

Zecken sind aufgrund der milden Winter inzwi­schen ganzjährig bei uns aktiv, wie ich an Max und Bruno unseren Talsper­ren­hunden sehen kann. Ich und meine Kollegen haben uns daher gegen den Virus FSME impfen lassen. Leider hat Duke, der Hund von Renè Pfau, eine Borre­liose entwi­ckelt, die aufgrund einer Zecken­bissen entstanden ist. Er bekommt jetzt eine Antibio­ti­ka­the­rapie über mehrere Wochen hinweg.

Max Bruno Duke
Duke (rechts), derzeit in Behandlung

Wir nutzen bei den Hunden zur Prävention Tabletten, welche über den Talgdrüsen der Tiere wirken. Auf diese Weise sterben die Zecken, wenn sie Blut saugen. Die Wirkung einer Tablette hält ca. zwei bis zweieinhalb Monate an. Wir müssen jedoch die Dosierung stets genau beachten, da die Tabletten nicht gut verträglich sind.

Max ruht sich aus

Bruno und Max geht es trotz all der Gefahren gut. Wir freuen uns jeden Tag, dass Max noch immer aktiv ist und jeden Morgen mit zur Arbeit will.

Max Bruno Frost
Hunde­senior Max will mit auf die Runde

Aller­dings braucht er jetzt mehr Ruhe, deshalb bleibt er häufiger im Büro oder Auto, wenn ich längere Wege mache. Erst lässt er sich nur wider­willig bremsen, aber dann nutzt er die Gelegenheit, um sich auszu­ruhen. Wenn wir gemeinsam mit Max unterwegs sind, bleibt er immer in meiner Nähe, sodass ich zur Stelle bin, um ihm z. B. über einen Baumstamm zu helfen.

Wenn ihr unsere Aufforstung an der Sengbach­tal­sperre unter­stützen wollt, werdet auch ihr Baumpate!!!

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