Corona-Virus

Omikron: Stadt­werke Solingen schützen kritische Infrastruktur

Unser Autor:

In den letzten Tagen war im Zusam­menhang mit Omikron viel zum Thema kritische Infra­struktur zu lesen. Auch die Stadt­werke Solingen haben Vorkeh­rungen getroffen, um die Strom-, Gas- und Wasser­ver­sorgung sicher zu stellen.

Wir sorgen vor!

Grund­sätzlich haben die Stadt­werke die Mitar­bei­tenden, wo es möglich war, wieder ins Homeoffice geschickt. Außerdem wurde der Kanti­nen­be­reich geschlossen. Aber keine Sorge: Für Anwesende gibt es sogenannte Lunch­pakete, die wir uns pro Etage aus einem Korb abholen können. Alle Anwesenden müssen in geschlos­senen Räumen oder in Fahrzeugen grund­sätzlich eine FFP 2-Maske tragen, sofern dort mehr als eine Person anwesend ist. Seit Anfang des Jahres ist jetzt auch das Kunden-Center wieder geschlossen. Alle Kolle­ginnen und Kollegen, die system­re­levant sind oder aus betrieb­lichen Gründen nicht im Homeoffice arbeiten können, müssen ab dem 10. Januar einen Selbsttest vornehmen und diesen dokumen­tieren. Mitar­bei­tende, die weder geimpft noch genesen sind, müssen bereits seit längerem täglich einen Antigentest vorlegen.

Zusätzlich haben die Stadt­werke Solingen schon Anfang November einen dreistu­figen Krisenplan erarbeitet: Je nach System­re­levanz gelten derzeit bei den Stadt­werken Solingen und der Tochter­ge­sell­schaft Netze Solingen Stufe 1 und Stufe 2. In Stufe 2 befinden sich alle system­re­le­vanten Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beiter. In Stufe 1 alle anderen Kolle­ginnen und Kollegen. Dabei umfasst Stufe 2 auch Vorgaben, die bereits in Stufe 1 zum Tragen kommen.

Maßnahmen der einzelnen Stufen zum Schutz der kriti­schen Infrastruktur

Stufe 1

Zur Stufe 1 gehört es, Pausen­zeiten zu entzerren und Treffen in der Firma zu reduzieren. So starten etwa unsere Monteure nicht mehr von der Beetho­ven­straße 210, sondern von zuhause auf die Baustellen. Firmen­fahr­zeuge sollen getrennt genutzt und ggf. durch private Fahrzeuge ergänzt werden. Falls ein PCR-Test notwendig wird, etwa weil ein Kollege einen positiven Selbsttest hatte, sollte dieser bei unserem Partner-Labor durch­ge­führt werden, um schnellere Ergeb­nisse zu erhalten.

Stufe 2

Die Stadt­werke haben die Maßnahmen der Stufe 2 für die system­re­le­vanten Mitar­bei­tenden (z. B. Bereit­schafts­dienst, Leitwarte oder Wasser­werke) aufgrund der sich durch­set­zenden Omikron-Variante schon vor Weihnachten in Kraft gesetzt. In Stufe 2 können Urlaubs­sperren abhängig von betrieb­lichen Erfor­der­nissen verfügt werden, die Mitar­bei­tenden werden in feste Gruppen getrennt und die Bereit­schafts­dienste angepasst. Deshalb kann es auch zu Einschrän­kungen bei planbaren Arbeiten kommen. 

Thorsten Zielke, Haupt­ab­tei­lungs­leiter Netzservice, berichtet: „Wir haben die Dienst­pläne angepasst, um system­re­le­vante Personen auf feste Gruppen aufzu­teilen. Auch die Bereit­schafts­dienste mussten daran angepasst werden. Durch zeitliche oder räumliche Trennungen sorgen wir dafür, dass sich die einzelnen Gruppen nicht mehr begegnen.“ Dies soll die Anzahl von Kontakt­per­sonen bei einer Corona-Infektion reduzieren und damit die system­re­le­vanten Arbeiten sicher­stellen. Thorsten Zielke: „Unser Bereit­schafts­dienst, unser Entstör­dienst sind nach wie vor 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für Solingen da! Aber einige andere Arbeiten wie die Herstellung von Hausan­schlüssen können sich verzögern. Auch Baustellen können ggf. nicht wie gewohnt bearbeitet werden. Da bitten wir die Solin­ge­rinnen und Solinger um Verständnis.“

Auch in den Wasser­werken Glüder und Baumberg ist bereits Stufe 2 umgesetzt. Ich erreiche Andreas Mokros, Wasser­werks­meister in Glüder. Er erzählt: „Glück­li­cher­weise sind alle meine Kollegen geimpft. Wir haben uns in drei Teams aufge­teilt, die sich nicht begegnen. Ein Team ist im Homeoffice, die anderen beiden im Wasserwerk. Dort sitzt jeder Kollege allein in einem Büro. Auch die Pausen­räume und die Küchen der Teams sind vonein­ander getrennt. Arbeiten werden in der Regel allein ausge­führt oder eben mit dem jewei­ligen Teamkol­legen.“ Auch in den Wasser­werken sind einige planbare Arbeiten nur noch einge­schränkt möglich, z. B. Instal­la­ti­ons­ar­beiten, die nur mit mehreren Kollegen durch­zu­führen sind.

Stufe 3

Stufe 3 haben wir für die Situation vorge­sehen, dass zu viele Mitar­bei­tende an Corona erkranken oder in Quarantäne sind, und die Versor­gungs­si­cherheit gefährdet ist. Die Umsetzung der Stufe 3 muss mit den örtlichen Behörden abgestimmt werden. Zunächst geht es darum, bei Kontakt­per­sonen die Quarantäne von 14 auf fünf Tage zu verkürzen. Dazu wäre ein negativer Corona-Test zu Beginn der Quarantäne und nach fünf Tagen notwendig. Entspre­chende Pläne gibt es auch im Gesund­heits­mi­nis­terium. Wenn auch diese Maßnahme nicht mehr reichen sollte, empfiehlt das RKI eine sogenannte Tunnel­qua­rantäne: Mitar­bei­tende, die positiv getestet sind, aber keine oder nur milde Symptome haben, dürften sich zwischen Wohnung und Arbeits­platz bewegen und ihre Arbeit aufnehmen, sofern sie jederzeit komplett abgeschottet werden können.

Großes Engagement bei den Kolle­ginnen und Kollegen

Die Kolle­ginnen und Kollegen, vor allem in den system­re­le­vanten Bereichen, sind sich ihrer Verant­wortung für die Versorgung der Solin­ge­rinnen und Solinger absolut bewusst. Andreas Mokros berichtet sogar: „Wir sind uns unter­ein­ander einig, dass wir notfalls ins Wasserwerk ziehen und uns dort rund um die Uhr isolieren würden, sollte das nötig werden.“

Autor: Kerstin Griese

DIESEN BEITRAG TEILEN

    Related Posts

    Euer Kommentar?

    Ihr müsst eingeloggt eingeloggt sein, um einen Kommentar schreiben zu können.

    Bitte beachtet unsere Netiquette!