Prüfungsbedingungen für Industriekauffrau-/ Industriekaufmann-Azubis
Viele Jugendliche bewerben sich für Ausbildungen, ohne zu wissen, wie die Prüfung dieser Ausbildung aufgebaut ist. Unsere Auszubildende Eileen bringt Licht ins Dunkle.
Zwischenprüfung
Nach der Hälfte der Ausbildung als Industriekauffrau/-mann gibt es eine Zwischenprüfung, welche lediglich als eine Art Überprüfung des Lernfortschrittes gedacht ist. Hierbei wird in 90 Minuten in den Fächern Steuerung und Kontrolle (SK), Geschäftsprozesse (GP) und Wirtschafts- und Sozialprozesse (WSP) der Ausbildungsstand überprüft. Das soll dazu dienen, die Themengebieten zu identifizieren, die bisher noch nicht 100%ig sitzen. Die Zwischenprüfung zählt, anders als z. B. bei unseren Elektronikern, zu keinem Teil zur Abschlussprüfung. Jeder Azubi muss an der Zwischenprüfung teilnehmen. Die Ergebnisse erhält sowohl der Azubi selbst, als auch der Ausbildungsbetrieb. Die Zwischenprüfungen finden jeweils meistens im März und im September (z. B. für die Azubis, die ihre Ausbildung verkürzen) statt.
Schriftliche Abschlussprüfung
Am Ende der Ausbildung steht zunächst die schriftliche Prüfung an. Das Wissen wird erneut in den drei Hauptfächern GP, SK, sowie WSP überprüft. Die Themen aus dem Fach GP werden in 180 Minuten abgefragt und am Ende mit 40% gewichtet, zudem ist GP das einzige Sperrfach. Dies bedeutet, dass man hier nicht die Note Mangelhaft oder schlechter in der Prüfung erhalten darf. Sollte dies doch der Fall sein, kann nach einem Antrag eine mündliche Prüfung als Ergänzung verlangt werden. SK hat eine Dauer von 90 Minuten und wird mit 20% gewichtet. WSP hingegen dauert 60 Minuten und wird zu 10% gewichtet. Zur Prüfung darf man aber zum Glück einen Taschenrechner mitbringen (solang er „nicht programmiert, netzunabhängig und ohne Kommunikationsmöglichkeit mit Dritten“ ist :-)). Die Anmeldung zur Prüfung übernimmt übrigens der Ausbildungsbetrieb. Der schriftlichen Prüfung müsst ihr euch im Winter (November) oder im Sommer (April / Mai) stellen.
Mündliche Prüfung
Bevor es in die mündliche Prüfung geht, muss das Thema für die Fachaufgabe gefunden werden. Dabei könnt ihr euch Themen aus allen kaufmännischen Bereichen aussuchen, die ihr in der Ausbildung kennenlernt. Die Kurzbeschreibung der Fachaufgabe (Zielstellung, vorgelagerter Prozess, Kernprozess, nachgelagerter Prozess) wird durch den Prüfungsausschuss genehmigt. Wichtig ist in der Aufgabe, dass es sich um eine durch den Azubi selbstständig durchgeführte Aufgabe handelt. Über diese Aufgabe wird dann ein Report angefertigt. Dieser darf höchstens fünf Seiten lang sein und dient als Grundlage für die Präsentation und das Fachgespräch in der mündlichen Prüfung. Er darf erläuternde Anlagen mit betriebsüblichen Anlagen beinhalten. Der Report selbst wird nicht bewertet.
Präsentation und fallbezogenes Fachgespräch
Zur Durchführung der Präsentation werden den Azubis ein Flipchart, eine Pinnwand und ein Tageslichtprojektor zur Verfügung gestellt. Da wir zur Veranschaulichung meistens auch eine PowerPoint-Präsentation vorbereiten, werden uns vom Unternehmen mobile Beamer gestellt, die wir zur Prüfung mitbringen. Im fallbezogenen Fachgespräch wird überprüft, ob wir die Fachaufgabe in den thematischen Zusammenhang einordnen und die Hintergründe erläutern können. Die mündliche Prüfung dauert 30 Minuten und wird zu 30% gewichtet. Danach wird gezittert … Der Prüfungsausschuss setzt sich zusammen, um die Note zu besprechen. Nach wenigen Minuten steht das Ergebnis meist schon fest und die Ausbildung ist (hoffentlich) in der Tasche!
Notenschlüssel
- 100 – 92 Punkte = Note 1 (sehr gut)
- Unter 92 – 81 Punkte = Note 2 (gut)
- Unter 81 – 67 Punkte = Note 3 (befriedigend)
- Unter 67 – 50 Punkte = Note 4 (ausreichend)
- Unter 50 – 30 Punkte = Note 5 (mangelhaft)
- Unter 30 – 0 Punkte = Note 6 (ungenügend)
Nice to know
Übrigens haben im Sommer 2018 bundesweit 726 Azubis die Prüfung zur/m Industriekauffrau/-mann angetreten. 691 davon haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch auch von uns! In Wuppertal haben alle Azubis ihre Ausbildung bestanden. Das lässt mich für meine Prüfung nächstes Jahr hoffen 😉
Demnächst mehr aus der Reihe „Prüfungsbedingungen“ hier im Blog, lasst euch am besten einfach per Newsletter informieren. Wir wünschen alle Azubis, die kurz vor ihrer Zwischen- oder Abschlussprüfung stehen viel Erfolg!
Eure Eileen
Ausbildung bei den Stadtwerken Solingen
Mit einer fundierten Ausbildung in das Berufsleben starten. Auszubildende genießen bei den Stadtwerken Solingen eine perfekte Betreuung und einen guten Karrierestart.