Saubere Energie: Wie eine Windkraftanlage Strom erzeugt
Für die Energiewende und den Klimaschutz ist der Ausbau der Windenergie unverzichtbar. Wie in modernen Windkraftanlagen umweltfreundlich Strom erzeugt wird und warum sich die Stadtwerke Solingen aktiv an Windkraftparks beteiligen, erfahrt ihr hier.
Windkraft: Seit Jahrtausenden genutzt
Beruflich, aber auch privat hat mich das Thema Windkraft schon immer fasziniert. Wenn ich – so wie an einem der letzten Wochenenden – mal wieder mit meiner Familie in Holland unterwegs bin, erinnern mich die zahlreichen Windmühlen jedes Mal daran, dass kaum eine Energiequelle schon so lange von Menschen eingesetzt wie der Wind. Ohne dabei schädliche Emissionen zu erzeugen. Im Endeffekt ging es zur Blütezeit der niederländischen Mühlen zwar um die Produktion von Getreidemehl und nicht um Strom. Und auch die Mühlen selbst waren – im Vergleich mit unseren hochmodernen Windkraftanlagen – sehr simpel konstruiert. Das in jeder Mühle eingebaute, vom Wind bewegte Gewinde trieb ein Mühlrad an, womit Getreidekörner zerdrückt wurden.
Doch die Windräder von heute arbeiten immer noch nach demselben Grundsatz wie die Mühlen von damals. Allerdings sind Windkraftanlagen inzwischen Hightech vom Feinsten. Denn die stetig steigende Nachfrage nach sauberen und nachhaltigeren Energiequellen hat in den letzten Jahren zu vielen Fortschritten in der Entwicklung erneuerbarer Energietechnologien geführt, besonders im Bereich der Windkraftanlagen. Die Tatsache, dass der Wind unendlich vorhanden ist und in nahezu allen Regionen der Welt existiert, macht die Windkraft zu einer sehr attraktiven und klimaschonenden Energiequelle.
Windkraftanlagen: Hightech pur
Moderne Windkraftanlagen sind wahre technische Meisterwerke. Ihr markantestes Merkmal sind ihre Rotorblätter. Die heute in Deutschland Strom erzeugenden Windräder haben in der Regel drei Rotorblätter mit einem durchschnittlichen Rotordurchmesser von 133 Metern. Vielleicht seid ihr ja auch schon einmal auf der Autobahn an einem Schwerlast-Transporter vorbeigefahren, mit dem Windrad-Rotorblätter (oder zumindest Teile davon) transportiert wurden. Beeindruckend, oder?
Die Rotorblätter sind aerodynamisch geformt und alle an einem zentralen Nabenpunkt befestigt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die kinetische Energie des Windes in mechanische Energie umzuwandeln. Sobald der Wind also auf die Rotorblätter trifft, entsteht eine aerodynamische Kraft, die sie in Bewegung versetzt. Die Rotorblätter sind so konstruiert, dass sie den Wind einfangen und ihn auf die Nabe übertragen. Die Form und Neigung der Blätter ermöglichen eine optimale Nutzung der Windenergie, indem sie den Auftrieb maximieren und den Widerstand minimieren. Doch ob der Wind in den Rotorblättern eine ausreichende Geschwindigkeit erreichen kann, so dass diese eine optimale Windausbeute erzielen, entscheidet auch die Höhe des Turms. So liegt die Narbe, an denen die Rotorblätter am Turm befestigt sind, schon seit Jahren mindestens in stolzen 100 Metern Höhe, aktuelle Windkraftanlagen haben sogar eine Narbenhöhe von 160 Metern. Aber nicht nur die Höhe des Turmes ist wichtig, sondern auch seine Konstruktion: Sie muss dafür sorgen, dass die Vibrationen der sich drehenden Rotorblätter minimiert werden und gleichzeitig die gesamte Struktur stabilisiert wird.
Klimaneutrale Zukunft: Stadtwerke Solingen investieren in Windparks
Die Windrad-Nabe ist wiederum mit einem elektronischen Generator verbunden. Er wandelt die mechanische Energie des Rotors in elektrische Energie um. Dabei handelt es sich um Wechselspannung, die für den Gebrauch in unserem Stromnetz erst mit Hilfe eines Transformators in eine höhere Spannung umgewandelt werden muss. Anschließend wird der erzeugte Strom über Kabel zu einem Umspannwerk transportiert und dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Gesteuert werden Windkraftanlagen mit einem komplexen, computerbasierten System. Dieses überwacht und optimiert kontinuierlich verschiedene Parameter, z. B. die vorherrschenden Windverhältnisse, und passt u. a. die Einstellung der Rotorblätter daran an, regelt die Drehzahl der Rotoren usw. Auf diese Weise können die neuesten Windkraftanlagen unter Volllast Leistungen von bis zu 6,5 Megawatt elektrischer Energie erreichen. Bis zu 3500 Haushalte können so über eine einzige Windkraftanlage pro Jahr versorgt werden.
Übrigens: Nach Angaben des Bundesverbands Windenergie waren Ende 2021 in Deutschland insgesamt rund 29.700 Windräder bzw. Windkraftanlagen installiert. Etwa 1.500 davon befanden sich auf See. Gemeinsam mit den übrigen Windrädern an Land betrug ihre Stromproduktion 2021 insgesamt 63.924 Megawattstunden. Das entsprach immerhin etwa 23 % der deutschen Stromproduktion. Tendenz: stark steigend, schließlich strebt Bundeswirtschaftsminister Habeck eine Vervierfachung des derzeitigen Ausbaus an. Dafür sollen weitere Hemmnisse abgebaut, u.a. Behördengenehmigungen schneller erteilt werden usw. Denn nur so können die Pläne der Bundesregierung realisiert werden, in 2030 80 % des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.
Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und das Unternehmensziel zu erreichen, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu wirtschaften, sind auch die Stadtwerke Solingen über die Trianel GmbH und die Iqony Energies GmbH an verschiedenen Windparks unternehmerisch beteiligt. So fördern wir die Windenergie als saubere und erneuerbare Energiequelle und unterstützen damit aktiv den Übergang zu einer treibhausgasarmen Wirtschaft.
Klimafreundliche Stromerzeugung
Klimafreundliche Stromerzeugung bei den Stadtwerken Solingen mit Wind, Sonne, Wasser und Blockheizkraftwerken.