Neues von der Sengbachtalsperre: Harvester im Einsatz
Im Moment gibt es großes Gerät an der Sengbachtalsperre zu bestaunen: Ein Harvester ist im Einsatz. Warum brachiales Aussehen und schonendes Verfahren ausnahmsweise zusammengehören, erzähle ich euch.
Harvester im Einsatz
Am nördlichen Ufer der Sengbachtalsperre – also auf Höhrather Seite – haben wir bzw. das Land NRW am 17. Januar großes Gerät auffahren lassen. Ein sogenannter Seilbagger kommt hier zum Einsatz. Der Bagger fährt auf Ketten, wie ein Panzer. Es ist ein Harvester, also eine Maschine, die mit ihrem Greifarm die gefällten Bäume greift, dann entastet und schließlich in handliche Portionen zersägt.
Zusätzlich verfügt unser Harvester aber über eine Seilwinde mit einem 100 Meter langen Drahtseil. Damit kann er die gefällten Bäume aus den Flächen ziehen. Anschließend werden sie wie oben beschrieben, verarbeitet.
Bearbeitung der Flächen vom Weg aus
Vorteil der Seilwinde ist, dass sich der Harvester nur auf dem oberhalb der Fläche verlaufenden Wegen bewegt und nicht in die Fläche einfahren muss. Dadurch wird diese geschont. Denn so können wir verhindern, dass das Erdreich in der Fläche verdichtet wird. Auch die Naturverjüngung (also die kleinen Bäumchen, die sich selbst gesät haben) bleibt weitgehend unberührt. Und die Gefahr von Unfällen und damit möglicherweise von Umweltschäden ist deutlich geringer. Wir sind jedenfalls sehr zufrieden mit dieser Lösung.
Wege müssen saniert werden
Allerdings gibt es vor und nach dem Harvester-Einsatz einiges zu tun: Zunächst haben wir die Anfahrtswege im Wald sanieren lassen, so dass der Harvester gefahrenfrei zu seinem Einsatzort kommen konnte. Demnächst werden wir 100 Tonnen Grauwacke auf den Wegen verteilen. Dies soll den Untergrund stabilisieren, da wir etliche LKW-Fahrten benötigen werden, um die Stämme aus dem Wald zu transportieren. Nachdem die Rodung vollständig abgeschlossen ist, werden die Wanderwege wieder saniert und in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.
Bitte aktuelle Wegsperrungen beachten
Seit Mitte Januar sind die Wege für Wanderer und Spaziergänger sowie Radfahrer aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wir bitten darum, dass die Sperrungen respektiert werden. Die Arbeiten finden nämlich auch an den Samstagen statt. Einen ersten Teil der Wege (von Höhrath in Richtung Wermelskirchen) konnten wir inzwischen wieder öffnen. Voraussichtlich in fünf Wochen – wenn die Arbeiten abgeschlossen sind – können wir auch die restlichen Wander- und Spazierwege wieder freigeben. Allerdings werden wir etwa in fünf bis sieben Wochen auf der Südseite der Talsperre eine so genannte Seilkrahnanlage aufbauen. Denn dort sind die Entfernungen zu den Wegen noch größer und damit mit dem Seilbagger nicht zu überwinden. Auch die Seilkrahnanlage dient dazu, die Waldflächen weitmöglichst zu schonen.
Einschlagen der Setzlinge
Falls ihr euch fragt, wann wir endlich wieder pflanzen, kann ich euch berichten, dass wir in Kürze die Fläche zum Einschlagen der Setzlinge vorbereiten. Wer meinem Blog schon länger folgt, weiß, dass ich bereits letztes Jahr von dieser Technik erzählt habe: Beim Einschlagen setzen wir die jungen Bäume vorübergehend in die Erde, bis sie ihren endgültigen Platz erhalten. Dazu bereitet eine Solinger Firma derzeit den Kompostboden auf und zieht einen großen Graben. Die ausgehobene Erde schüttet sie dann hinter dem Graben zu einem Wall auf. Die Wurzeln der Setzlinge legen wir in den Graben, während der Stamm auf dem Wall aufliegt. Anschließend werden mein Kollege René Pfau und ich die Wurzeln mit Komposterde bedecken. So werden die jungen Bäume geschützt, bis wir sie pflanzen können. Es kommt also einiges an körperlicher Arbeit auf uns zu. Aber auch solche Arbeit gehört dazu und sie hält uns fit!
Bruno erneut im Training
Unseren Talsperrenhunden geht es gut. Mit Bruno gehe ich weiterhin wöchentlich zum Hundetraining. Auch wenn er jetzt schon vollständig ausgebildet ist, wollen wir im Herbst die Meisterprüfung bestehen. Bruno und mir macht die gemeinsame Vorbereitung darauf einfach Freude.
Um zu bestehen, muss Bruno schwere Sachen über Hindernisse apportieren, längere und ältere Fährten aufspüren und einen besonderen Gehorsam zeigen. Es wird z. B. geprüft, ob er über einen Zeitraum von 15 Minuten an seinem Platz bleibt, auch wenn ich nicht mehr zu sehen bin, und ob er bei einem lauten Geräusch ruhig bleibt oder sich erschreckt. Das sind Ansprüche, die auch an Polizeihunde gestellt werden. Drückt uns gerne die Daumen!
Wenn ihr die Aufforstung an der Sengbachtalsperre unterstützen wollt, werdet auch ihr Baumpate!!!
Aufforstung Sengbachtalsperre
Aufforstung Sengbachtalsperre: Alle Details zur Aktion ‚Jetzt Baumpate an der Sengbachtalsperre werden!‘.