Solar-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern
Beamten-Bauverein ermöglicht umweltbewusstes Wohnen an der Nibelungenstraße/Guntherstraße
Solingen wächst: 2017 waren es 162.450 Einwohner. Neu-Solinger kommen vor allem aus teuren Nachbarstädten. Für die vergleichsweise günstigen Wohnungen sorgen die Wohnungsbaugenossenschaften, z. B. der Beamten-Wohnungsbauverein Solingen eG.
Umweltfreundliche Stromerzeugung als maßgeblicher Teil einer nachhaltigen Sanierung
Das rund 800 Wohnungen umfassende Angebot der Genossenschaft ist für Zuzügler genauso wie für Solinger interessant. Die Geschäftsführung des Vereins, dessen rund 1.300 Mitglieder übrigens schon lange nicht mehr nur Beamte sind, sondern aus allen Berufsgruppen stammen, legt großen Wert auf ein qualitativ gutes und auch ökologisch-nachhaltiges Wohnen. So wurde erst vor wenigen Jahren die Siedlung Nibelungenstraße/Guntherstraße einer Generalsanierung unterzogen. Im Verlauf der Sanierung wurden unter anderem vier Photovoltaikanlagen (kurz: PV-Anlagen) zur Stromerzeugung auf dem Dach der Wohnblöcke und eine Luft-Wärme-Pumpe zur kostengünstigen Versorgung der Wohnungen mit Wärme installiert. Wir von den Stadtwerken Solingen sorgen außerdem dafür, dass aus dem Leitungsnetz der Siedlungshäuser nur Strom aus regenerativen Energien kommt.
Qualität setzt sich durch
„Qualität setzt sich immer durch“, fasst Karin Spiewak-Berg, die Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin der Genossenschaft, ihre Motive für die aufwändige Sanierung der Siedlung Nibelungenstraße/Guntherstraße zusammen. „Wir möchten gute Mieter langfristig binden und für neue Mieter attraktiv sein, deshalb kam für uns keine Standard-Sanierung infrage“, erklärt Karin Spiewak-Berg.
Wohnbedürfnisse im 21. Jahrhundert
Die vier Wohnblöcke der Siedlung mit einer Gesamtwohnfläche von 4.800 m² wurden 1951 erbaut. Energiekosten spielten zur damaligen Zeit kaum eine Rolle, es ging schlichtweg darum, ein Dach über dem Kopf zu haben. Heute ist der Bedarf ganz anders. Daher entschieden Vorstand und Aufsichtsrat des Beamten-Wohnungsbauvereins, die betroffenen Wohnblöcke durch eine energetische Sanierung auf Kfw-Effizienhaus 100-Standard zu bringen und zusätzlich 1.800 m² neuen, hochwertigen Wohnraum sowie neue Stellflächen zu schaffen.
Solar-Anlagen betreiben Wärme-Pumpen
Die Solarmodule der vier PV-Anlagen auf den Dächern der Häuser Guntherstraße 12-44 erbringen heute insgesamt eine Leistung von rund 34,75 Kilowatt Peak, die für den Betrieb der Luft-Wasser-Wärmepumpen bzw. Sole-Wasser-Wärmepumpen genutzt werden. Erzeugter Solarstrom, den die Wärmepumpen nicht für ihren Betrieb verbrauchen, wird ins öffentliche Netz eingespeist und von den Stadtwerken entsprechend vergütet. An Tagen, an denen der Solarstromproduktion nicht ausreicht, um die Wärmepumpen mit Betriebsstrom zu versorgen, beliefern die Stadtwerke die Siedlungsgebäude zusätzlich mit Strom aus 100% regenerativen Energien. Damit werden die Häuser vollständig CO2-neutral betrieben. „Das Wenige, das wir zur Verhinderung des Klimawandels beitragen können, wollen wir auch tun“, betont Geschäftsführerin Karin Spiewak-Berg. „Im Rahmen der Neugestaltung der Grünflächen haben wir außerdem Obstbäume gepflanzt, damit besonders die Kinder der Mieter noch etwas Natur zum Anfassen und Essen haben.“
Strom aus regenerativen Energien begeistert die Mieter
Das Engagement ihrer Genossenschaft hat auch die Mieter der Mehrfamilienhäuser an der Nibelungenstraße/Guntherstraße von Anfang an positiv gestimmt: „Obwohl wir im Bestand saniert haben, die Mieter also während der umfangreichen Sanierungsarbeiten weiter in ihren Wohnungen gewohnt haben, waren alle besonders von der Idee mit dem Ökostrom begeistert“, erzählt Karin Spiewak-Berg. „Die Mieter haben den Handwerkern sogar geholfen, sie mittags mit Kaffee versorgt – es war ein sehr schönes Miteinander.“ Auf eine Feststellung legt sie ganz besonderen Wert: „Die Finanzierung der Sanierung wurde durch die Schaffung von neuem Wohnraum maßgeblich unterstützt. Die Mieter mussten nach der Sanierung nicht mehr Miete zahlen als vorher, denn wir wollen im Sinne einer Genossenschaft auch in Zukunft attraktiven, aber dennoch bezahlbaren Wohnraum anbieten.“
Für mich ist das ein gelungenes Beispiel dafür, wie auch Solar-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern sinnvoll eingesetzt werden können. Wenn du deinen Strom auch selbst produzieren möchtest, schau dir doch mal unser Rundum-Sorglos-Paket Hausgemacht an.