Solar-Anlagen: Keine Angst vor Dachstuhlbränden
Der Brand eines Dachstuhls aufgrund einer defekten Solar-Anlage Ende Juli in Solingen, hat bei unserer Kunden Fragen nach sich gezogen. Deshalb informieren wir heute, wie sicher Solar-Anlagen eigentlich sind und wie es trotzdem zu Dachstuhlbränden kommen kann.
TÜV-Studie belegt: Solar-Anlagen sind sicher
Zum Thema gibt es eine umfangreiche Studie des TÜV Rheinlands. Der Abschlussbericht kommt auf Seite 253 zu dem Schluss, dass das Brandrisiko für Solar-Anlagen „bei brandschutzrechtlicher Planung, Verwendung qualitativ hochwertiger Komponenten und fachgerechter Installation sehr gering“ ist. Die TÜV-Sicherheitsexperten errechneten aus der Gesamtmenge von rund 1,5 Millionen derzeit in Deutschland in Betrieb befindlichen Solaranlagen und allen bekannten Solaranlagen-Brandfällen der vergangenen Jahre eine Brandquote von 0,014 Prozent. Zum Vergleich: Menschliches Fehlverhalten, zum Beispiel achtlos weggeworfene Zigarettenkippen oder brennbare Flüssigkeiten, die zu nahe an Wärmequellen gelagert wurden, verursachten 2017 satte 21 Prozent aller in Deutschland erfassten Brandgeschehen (Quelle: IFS).
Umgebungsmaterialien und Einbausituation sind entscheidend
Falls Brände bei PV-Anlagen auftreten, resultieren diese zu je einem Drittel aus fehlerhaften Komponenten, aus Planungs- oder Installationsfehlern. Zum Brand führen können fehlerhaft ausgeführte oder vorzeitig gealterte Kontakte sowie Anschlussdosen und Steckverbindungen als auch Kontakte in Sammelkästen und Wechselrichtern. Solche fehlerhaften Kontakte können Verschmorungen oder Lichtbögen nach sich ziehen, die dann den Brand auslösen. Auch die Umgebungsmaterialien und die Einbausituation entscheiden über die Sicherheit: So können etwa Wechselrichterinstallationen auf oder über brennbaren Untergründen schlimme Folgen nach sich ziehen. Florian Reil vom TÜV Rheinland empfiehlt daher eine regelmäßige Wartung alle ein bis zwei Jahre.
Probleme für die Feuerwehr sind lösbar
Hartnäckig hält sich ja das Gerücht, dass bei brennenden Dächern, auf denen eine Solar-Anlage installiert ist, die Feuerwehr nicht löscht. Das stimmt nicht! Was stimmt, ist, dass es für die Feuerwehr anspruchsvoller ist, den Brand zu löschen. Hintergrund ist, dass die Anlage solange Spannung hat, solange die Sonne scheint – also auch beim Löschen. Die Studie des TÜVs empfiehlt, den üblichen Sicherheitsabstand von einem Meter, wie er bei anderen unter Spannung stehenden elektrischen Anlagen auch üblich ist, einzuhalten. Außerdem ist durch die erhöhte Dachlast die Gefahr größer, dass das Dach einstürzt, wie der Chef der Solinger Feuerwehr Ottmar Müller am 6. August in der Lokalzeit Bergisch Land erläuterte. Deshalb würden solche Gebäude ausschließlich von außen gelöscht.
Unterstützung für die Feuerwehr
Wer eine Solar-Anlage auf dem Dach hat und die Feuerwehr bei der – hoffentlich nie nötigen Arbeit – unterstützen will, achtet darauf, dass die Leitungen von Solar-Anlagen möglichst außerhalb des Gebäudes oder in brandgeschützen Kabelkanälen verlaufen und so risikominimierend wirken. Eine gut sichtbare Kennzeichnung im Eingangsbereich des Gebäudes oder im Hausanschlussbereich, die auf die Solar-Anlage hinweist, ist eine wirkungsvolle Schutzmaßnahme für die Feuerwehr.
Mein Fazit: Es lohnt sich nicht, die vermeintlich billigste Solar-Anlage auf dem Dach zu installieren. Vielmehr kommt es auf die Qualität der Anlage, der Planung und der Installation sowie auf regelmäßige Wartungen an. Alles Punkte, die wir mit unserem Rundum-Sorglos-Paket Hausgemacht abdecken.
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