Solingen Solidarisch: Alt und Jung im Austausch
Kinder langweilen sich zuhause, alte Menschen erhalten keinen Besuch mehr. Corona wirkt sich massiv auf unser Leben aus. Umso wichtiger, gegenseitige Solidarität zu üben. OB Tim Kurzbach hat dafür „Solingen Solidarisch“ ins Leben gerufen.
Auf Distanz zusammen
Eines der ersten Projekte, die daraus entstanden sind, verbindet Alt und Jung. Jens Stuhldreier, Leiter des Spielmobils Solingen hat gemeinsam mit Daniela Dannies-Kögel vom Seniorenbüro Solingen ein Konzept entwickelt, dass junge und alte Menschen (auf Distanz) zusammenbringt: Bei der Aktion tauschen Senioren und Kinder Kunstwerke, Rätsel und Briefe aus.
„Super Aktion – Solingen Solidarisch. Wir machen mit!“
Eine Mutter
Die Kinder können ihre Briefe oder Kunstwerke an die Stadt schicken, die sie dann weiterleitet:
- E-Mail: solingen-solidarisch@solingen.de
- Post: Jugendförderung, Solingen Solidarisch, Dorperstraße 10-16, 42655 Solingen
Jens Stuhldreier: „Das geht auch ohne Briefmarke. Dann bitte „Porto zahlt Empfänger“ auf den Umschlag schreiben und – ganz wichtig – keine(!) Absenderadresse angeben, sonst geht der Brief zurück.“ Jens Stuhldreier koordiniert dann mit zwei Mitarbeitern, die ihn stundenweise unterstützen, die Einsendungen und den Weiterversand. Er ergänzt: „Im Einzelfall, wenn die Kunstwerke z. B. nicht in einen Brief passen, holen wir die Aufmerksamkeiten auch bei den Kindern zuhause ab. Natürlich achten wir dabei strikt darauf, dass das kontaktlos erfolgt.“
Wie sehr die Kinder sich Gedanken, um ihre Umwelt machen, geht aus den Briefen hervor, die der Stadt vorliegen. Da schreibt ein 11-jähriges Mädchen, wie sehr es ihr leid tut, dass der unbekannte Briefpartner nicht rausgehen kann, sei es zum Einkaufen oder zum Spazierengehen.
Download des Briefs (PDF, 0,8 MB)Senioren können benannt werden
Die Vermittlung erfolgt über eine Internetseite „Solingen Solidarisch“ der Stadt. Jens Stuhldreier: „Über ein Onlineformular kann man hier Senioren eintragen, die sich über einen Kontakt freuen würden. Man kann sich auch einfach selber eintragen, wenn man Post bekommen möchte. Stand heute haben wir 40 Personen genannt bekommen.“ Außerdem steht die Stadt mit verschiedenen Solinger Altenheimen im Kontakt, die einzelne Personen aus ihren Häusern für die Aktion benannt haben.
Übrigens: Der Austausch bleibt anonym, genannt werden nur die Vornamen der Beteiligten. Über einen Code, den alle Schreiben erhalten, können aber Antworten zusortiert werden. So können die alten Menschen den Kindern zurückschreiben und es entsteht im besten Fall eine Brieffreundschaft.
Kontakt
Sie erreichen Jens Stuhldreier bei Fragen unter der Rufnummer 0212/290-2758.
Unter Solingen-Solidarisch findet ihr noch viele weitere Projekte, bei denen es sich lohnt sich zu engagieren!
Autor: Kerstin Griese