Solinger Trinkwasser – eine saubere Sache: Teil 1 „Aluminium“
Der Weg des Wassers
Wusstest du, dass unser Körper zu über 50 Prozent aus Wasser besteht? Wasser ist das wichtigste Lebensmittel des Menschen und die Grundlage allen Lebens. Jeder Solinger verbraucht im Durchschnitt 120 Liter pro Tag von dem kostbaren Nass. Sprudelt es dir aus dem Wasserhahn wie selbstverständlich entgegen, ist unser Solinger Trinkwasser am Ende einer langen Reise angelangt. Durch ein insgesamt fast 600 Kilometer langes Leitungsnetz fließt es von einer unserer drei Entnahmestellen – der Sengbachtalsperre, der Großen Dhünntalsperre und dem Wasserwerk Baumberg – in die Häuser und von dort bis zum jedem Wasseranschluss.
Im ersten Teil meines Blogbeitrags zum Solinger Trinkwasser erfährst du, wie wir in den Wasserwerken der Stadtwerke Solingen Talsperrenwasser zu Trinkwasser aufbereiten. Außerdem erläutere ich dir, welche Substanzen beim Herausfiltern von Schadstoffen ganz besonders nützlich sind.
Wasserreinhaltung ist oberstes Ziel
Damit du und alle anderen Menschen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Solingen zu jeder Tageszeit Trinkwasser in bester Qualität bekommen, dafür sorgen meine Kollegen und ich.
Ganz oben auf unserer täglichen Arbeitsliste steht die Reinhaltung des Trinkwassers. Verlässt es unsere Wasserwerke, darf es nur solche Stoffe oder Organismen enthalten, für die es entweder keine Grenzwertfestlegungen gibt oder deren gesetzlich festgelegte Grenzwerte nicht über- oder unterschritten werden. Zu diesem Zweck wird das Talsperrenwasser in unseren Wasserwerken Glüder und Dabringhausen in einem mehrstufigen Prozess zu Trinkwasser aufbereitet. Dabei nutzen wir unter anderem die positiven Eigenschaften bestimmter Stoffe wie Aluminium. Mit ihrer Hilfe werden im Wasser enthaltene Schadstoffe erst gebunden und dann aus dem Wasser herausgefiltert.
Trinkwasseraufbereitung: Aluminium bindet Schadstoffe
Aluminium, das dritthäufigste Element in der Erdkruste, wird durch sauren Regen kontinuierlich in geringer Konzentration aus dem Boden gelöst und gelangt so ins Talsperrenwasser. Das Talsperrenwasser, das vor der Trinkwasseraufbereitung auch Rohwasser genannt wird, hat einen Aluminiumanteil von bis zu 0,06 mg/l. In den Wasserwerken Glüder und Dabringhausen wird dem Rohwasser bei der Trinkwasseraufbereitung unter anderem noch zusätzlich ca. 1 mg/l Aluminium hinzugefügt, da es als sogenanntes Flockungsmittel in der Lage ist, im Rohwasser vorhandene Trübstoffe, organische Stoffe, Bakterien etc. an sich zu binden. Mit dem Aluminium zu großen Flocken verbunden, werden diese Schadstoffe dann aus dem Wasser herausgefiltert, in Absetzteichen über Jahre abgelagert und schließlich auf Deponien umweltgerecht entsorgt. Das fertig aufbereitete Trinkwasser hat jetzt nur noch einen minimalen Aluminiumgehalt von kleiner als 0,01 mg/l. Damit ist nach der Trinkwasseraufbereitung nicht nur deutlich weniger Aluminium im Solinger Trinkwasser enthalten als noch zuvor im Talsperrenwasser, sondern auch der vom deutschen Gesetzgeber vorgegebenen Grenzwert von maximal 0,20 mg/l für Trinkwasser wird in Solingen deutlich unterschritten.
Wasserwerke: Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Selbstverständlich sollen die für die Aufbereitung des Solinger Trinkwassers benötigten Stoffe wie Aluminium ihre nützliche Arbeit ausschließlich im Rohwasser verrichten. Sie sollen niemals direkt ins fertige Trinkwasser gelangen. So können Lagertanks mit wichtigen Stoffen für die Wasseraufbereitung jeweils nur mit individuellen Anschlussstutzen befüllt werden. Damit werden Verwechslungen ausgeschlossen, weil vom Tankwagen nicht versehentlich Aluminium in das Trinkwasser gepumpt werden kann. Während aus dem einem Tank, im laufenden Wasserwerksbetrieb, Substanzen entnommen werden, wird ein zweiter Tank neu befüllt. Meine Kolleginnen und Kollegen überwachen diesen Prozess kontinuierlich und entnehmen außerdem zwei Proben aus dem neu befüllten Tank. Damit stellen sie sicher, dass es sich tatsächlich immer um den richtigen Stoff in der vorgeschrieben Reinheit handelt. Ist der Tank korrekt befüllt, übernimmt eine Dosieranlage mit Abschaltautomatik, anhand voreingestellter Ober- und Untergrenzen, zuverlässig die vollautomatische Dosierung der zur Wasseraufbereitung nötigen Stoffe. Außerdem kontrollieren wir in unseren Wasserwerken regelmäßig die Inhaltsstoffe des Roh- und Trinkwassers, um die größtmögliche Reinheit und bestmögliche Qualität sicher zu stellen.
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