Solinger Trinkwasser – eine saubere Sache: Teil 2 „Wasserschutzzonen und Pulveraktivkohleanlage“
Wusstest du, dass jeder Mensch pro Tag rund 120 Liter Wasser verbraucht, also fast eine ganze Badewanne voll? Schließlich trinken wir nicht nur jeden Tag etwa zwei Liter Wasser, sondern nutzen das Nass auch zum Waschen, Duschen, für die Toilettenspülung und für vieles mehr.
In besonders heißen Sommern, wie 2018, wird mir ganz besonders bewusst, wie wichtig sauberes Trinkwasser für uns Menschen, aber auch für Pflanzen und Tiere ist. Zum Schutz unseres Trinkwassers arbeiten wir mit der Bezirksregierung deshalb Hand in Hand: Im Rahmen der „Wasserschutzgebietsverordnung Sengbachtalsperre“ (PDF, 1,3 MB) ist das Gebiet rund um die Sengbachtalsperre in drei Wasserschutzzonen aufgeteilt. Aus der Sengbachtalsperre gewinnen die Stadtwerke einen großen Teil des Solinger Trinkwassers. In diesen Wasserschutzzonen gelten jeweils strenge Auflagen, damit schädliche Substanzen gar nicht erst in die Talsperren-Zuflüsse gelangen können.
Strenge Auflagen in den Wasserschutzzonen rund um die Sengbachtalsperre
Keine landwirtschaftliche Nutzung und kein Befahren mit Fahrzeugen – dieses strenge Verbot gilt in allen Teilen der sogenannten Schutzzone I. Nur Spaziergängern ist es hier gestattet, die vorgegebenen Wanderwege zu benutzen. In den Schutzzonen II und III ist die Landwirtschaft zwar erlaubt, für die Landwirte gelten jedoch ganz bestimmte Regelungen. Diese sind in der Wasserschutzgebietsverordnung genau festgehalten. Außerdem bestehen umfangreiche Kooperationen mit der Landwirtschaft, die dazu beitragen, unser Wasser zu schützen. Wenn du demnächst einmal rund um die Sengbachtalsperre unterwegs bist, kannst du an entsprechenden Hinweisschildern erkennen, ob du dich in einer Wasserschutzzone befindest. Verhalte dich dort ganz besonders achtsam. Dazu gehört auch, Müll ausschließlich in dafür vorgesehene Behälter zu entsorgen.
Pulveraktivkohleanlage im Wasserwerk Glüder entfernt selbst feinste Spurenstoffe
Nicht nur die Talsperrenzuflüsse, sondern auch das Talsperrenwasser selbst wird vor schädlichen Substanzen geschützt. Um ganz sicher auszuschließen, dass Algen, Bakterien oder sonstige Verunreinigungen ins Trinkwasser gelangen, wurde 2017 im Wasserwerk Glüder eine zusätzliche Vorfiltrationsstufe und eine Pulveraktivkohleanlage installiert. Dazu wurden sechs geschlossene Stahlfilter aufgebaut, die Hydroanthrazit mit einer Körnung von vier bis acht Millimeter enthalten. So können Verunreinigungen schonend und ohne Einsatz von Aufbereitungsstoffen aus dem Talsperrenwasser entfernt werden, bevor es als Trinkwasser in die Solinger Haushalte gelangt. Nach den eher gröberen Hydroanthrazit-Vorfiltern wird – nur bei Bedarf – in einer weiteren Anlage noch Pulveraktivkohle dosiert. Damit werden auch gelöste Spurenstoffe sicher aus dem Wasser entfernt. Die Kollegen vom Wasserwerk Glüder sind somit in der Lage, auch Algen (z. B. Blaualgen) und deren Stoffwechselprodukte bei Bedarf aus dem Wasser zu entfernen.