Strommix 2017
Der Strommix, umgangssprachlich für Stromkennzeichnung, wird die Zusammensetzung des Stroms verstanden. Seit Mitte 2005 sind Stromversorger nach § 42 des Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) verpflichtet, ihre Kunden über die Zusammensetzung des gelieferten Stroms zu informieren.
Sondierer halten an Kohleverstromung fest
Inzwischen glauben auch die beiden größten Parteien in Berlin nicht mehr an die Einhaltung der in Paris definierten Klimaschutzziele. Dem Sondierungspapier zufolge, wollen CDU und SPD offiziell die Klimaziele für 2020 aufgeben.
Chance für kurzfristigen Kohleausstieg vertan
Im Sondierungspapier heißt es: Es sollen Maßnahmen entwickelt werden, „… um die Lücke zur Erreichung des 40 %-Reduktionsziels bis 2020 so weit wie möglich zu reduzieren.“ Die Kohleverstromung läuft zunächst einmal weiter. Eine Kommission soll Ende 2018 „… einen Plan zur schrittweisen Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung einschließlich eines Abschlussdatums …“ vorlegen. Erst 2019 soll ein Gesetz verabschiedet werden, das „… die Einhaltung der Klimaschutzziele 2030 gewährleistet.“
Aktuelle Daten zum Strommix 2017 liegen vor
Neue Daten des Fraunhofer-Instituts für solare Energiesysteme zeigen, dass die Kohleverstromung (trotz stetiger Zunahme der Erneuerbaren Energien) nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung in Deutschland spielt. Ich habe Euch mal die Zahlen zum Strommix 2017 zusammengestellt.
30% mehr Windstrom als im Vorjahr
Nach Angabe des Fraunhofer-Instituts stieg die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen in Deutschland 2017 auf rund 104 Mrd. Kilowattstunden. Dies entspricht einem Anteil von 18,8 Prozent an der deutschen Gesamtstromerzeugung und einer Steigerung um rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Summe betrug der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung rund 38 Prozent und erreichte damit ein neues Rekordhoch.
Braunkohle als größter Stromlieferant
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten: Nach wie vor wird bundesweit die größte Strommenge in Kohlemeilern erzeugt. Braunkohle stellte 2017 mit einer Stromerzeugung von 134 Mrd. Kilowattstunden (24,3 Prozent) den am meisten eingesetzten Rohstoff dar. Mit einem Volumen von 83,4 Mrd. Kilowattstunden lag die Stromproduktion durch Steinkohle über dem Anteil der Kernenergie (72,1 Mrd. Kilowattstunden) und Erdgas (45,7 Mrd. Kilowattstunden).
Hier seht Ihr übrigens den Strommix der Stadtwerke Solingen.
Deutschland exportiert mehr Strom als es importiert
Der Exportüberschuss betrug 2017 rund 50 Mrd. Kilowattstunden. Im Gegensatz zu Gasnetzen kann in Stromnetzen keine Energie gespeichert werden – Angebot und Nachfrage muss sich daher zu jedem Zeitpunkt die Waage halten. Abweichungen zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch innerhalb von Deutschland können deshalb nur den Außenhandel mit Nachbarländern abgefangen werden.
Autor: Christopher Käckermann
Strommix/Stromkennzeichnung
Zur Übersicht über die Zusammensetzung des Stroms, also den Strommix, der Stadtwerke Solingen.
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