Süßes oder Saures!
Bald sind sie wieder unterwegs: Kleine Monster und Gespenster, die durch die Nachbarschaften von Solingen ziehen und vielleicht auch von dir Süßigkeiten fordern. Halloween steht vor der Tür! Aber wie kam es dazu?
Kürbisgesichter, Kostüme und ein Krieg
Made in Hollywood! Sicher kennst du den Schocker „Halloween“, der bestimmt in diesen Tagen wieder auf irgendeinem Kanal über die Mattscheibe flimmert. Der Streifen von 1978 und seine zahlreichen Fortsetzungen und Neuverfilmungen haben neben anderen amerikanischen Filmen das Gruselfest bei uns bekannt gemacht. Aber vom Filme gucken allein entsteht noch lange kein neuer Brauch. Bis Halloween im Festkalender der Deutschen verankert war, dauerte es noch etwas. Die Fachgruppe Karneval im Verband der deutschen Spielwarenindustrie tat ihr Übriges dazu. Vielleicht erinnerst du dich: 1991 fiel der Karneval aus, weil der erste Golfkrieg auf die Stimmung drückte. Keine Kamelle, kein Helau, kein Rosenmontagsumzug, kein Verkleiden und kein Feiern. Traurig. Und ein riesiger Umsatzeinbruch für die Kostümhersteller. Sie suchten nach einer Alternative und fanden sie: Ihre Kampagne für Halloween traf auf eine Bevölkerung, die offen für ein zusätzliches Kostümfest im Herbst war – und die den Brauch samt Kürbisschnitzen dank Hollywood schon kannte.
Bald gab es Gruselpartys in Kneipen, die Läden hingen voller Gespensterkostüme und vor den Häusern grüßten Kürbislaternen. Heute gehört Halloween zum Herbst wie bunte Blätter und Federweißer.
Keltischer Brauch wird lustiges Fest
Aber wusstest du, dass der Name Halloween ‚Abend vor Allerheiligen‘ bedeutet? Er kommt von „All Hallow’s Eve“ und stammt wie der Brauch aus Irland. Dort feierten schon die alten Kelten das Fest Samhain. Sie glaubten, dass am Abend des 31. Oktobers die Pforten ins Reich der Toten geöffnet sind. Mit Verkleidungen und einem Licht in einer ausgehöhlten Rübe wollten sie die Geister in Schach halten. Irische Auswanderer nahmen diesen Brauch mit nach Amerika und dort wurde er zum fröhlichen Gruselfest für Kinder. Die Rübe wurde durch den Kürbis ersetzt. Gut so, denn die Riesenbeeren sind viel leichter zu bearbeiten.
Wenn auch du Kürbislaternen für die Solinger Gruselnacht schnitzen willst, haben wir drei Tipps für dich:
- Zeichne die Schnittkanten für den Deckel und das Gesicht mit einem Filzstift vor.
- Schneide den Deckel nicht zu klein aus, damit du den Kürbis leichter aushöhlen kannst.
- Besprühe die Schnittkanten mit einer Essig-Wasser Mischung im Verhältnis 1:1. Das verhindert Schimmelbildung.
Wenn du zu den Halloween-Muffeln gehörst, dann habe wenigstens Süßigkeiten im Haus. Wenn dann die Nachbarskinder als Vampire oder Gespenster verkleidet vor deiner Tür stehen, bist du vorbereitet: Gib ihnen Süßes, damit du nicht Saures, also Streiche, kriegst …