Waldfläche in Haid bei Solingen

Tag des Waldes: So könnt ihr unsere Wälder schützen

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„Wälder schützen und nachhaltig nutzen, anstatt sie zu zerstören“: So lautet die Botschaft des heutigen „Inter­na­tio­nalen Tag des Waldes“. Was wir von den Stadt­werken für den Waldschutz unter­nehmen und worauf ihr selbst achten solltet, lest ihr hier.

Der Wald erfüllt wichtige Aufgaben

„Wälder schützen und nachhaltig nutzen, anstatt sie zu zerstören“: Das ist die Botschaft des „Inter­na­tio­nalen Tag des Waldes“. Er wird als offizi­eller Aktions- und Thementag der Vereinten Nationen jedes Jahr am 21. März gefeiert.

Für mich als Talsper­ren­meister der Stadt­werke Solingen ist eigentlich jeder Tag ein „Tag des Waldes“, denn ich kümmere mich nicht nur um die Sengbach­tal­sperre, sondern auch um die Pflege der umlie­genden Waldflächen. Sie leisten eine wichtige Schutz­funktion für die Talsperre, weil die Bäume und Pflanzen mit ihren Wurzeln den Boden festhalten und so den Stausee vor Verun­rei­ni­gungen schützen.

Sengbachtalsperre - Staumauer mit Wald
Sengbach­tal­sperre – Staumauer mit Wald

Für uns Menschen ist der Wald ebenfalls notwendig. Wusstet ihr, dass allein die Wälder in Deutschland die Atmosphäre um über 50 Mio. Tonnen CO₂ pro Jahr entlasten? Nachhaltige Waldbe­wirt­schaftung und die Nutzung von heimi­schem Holz sind daher aktive Beiträge zum Klima­schutz. Aller­dings liegt das Ziel meiner Forst­arbeit nicht darin, einen wirtschaft­lichen Gewinn mit Holzver­käufen zu erreichen. Vielmehr soll sie den Baumbe­stand der Stadt­werke gesund erhalten. Denn nur so kann er seine Schutz­funktion für die Talsperre erfüllen. Aber nicht nur die, sondern auch unsere Waldflächen selbst haben Schutz dringend nötig: „Wälder sind weiterhin stark geschädigt“, habe ich erst vor einiger Zeit im letzten Waldzu­stands­be­richt der Landes­re­gierung NRW gelesen. Auch hier bei uns um die Talsperre herum wurden viele Bäume geschädigt, vor allem in den beiden Hitze­sommern 2019 und 2020. Der Borken­käfer hatte dadurch leichtes Spiel.

Doch alles in allem ist unser Baumbe­stand stabil. Die intensive Waldpflege, die wir von den Stadt­werken gemeinsam mit der Stadt Solingen betreiben, zeigt Wirkung: So fördern wir starke und klima­re­sis­tente Bäume, die wir Zukunfts­bäume nennen. Wir entfernen, falls nötig, andere Bäume, die zu eng stehen oder nicht gut veranlagt sind, und schaffen damit Platz für die Zukunfts­bäume. So kann mehr Luft und Licht auf den Waldboden gelangen und die starken Bäume können sich gut vermehren. Langfristig entsteht auf diese Weise ein gesunder, resis­tenter Mischwald. Bei der Auswahl der Zukunfts­bäume achten wir darauf, dass wir nicht eine einzige Art bevor­zugen, sondern auf eine gute Mischung setzen. Buchen und Linden gehören genauso dazu wie Eichen, Kirsch­bäume oder andere Baumarten. Und wenn wir Bäume fällen müssen, dann nur so viele, wie auch wieder nachwachsen können.

Baumpate/-in werden: Aktiver Waldschutz durch Aufforstung

Wenn ihr meinem Blog „Neues von der Sengbach­tal­sperre“ schon länger folgt, dann wisst ihr, dass im Einzugs­be­reich der Talsperre eine massive Wieder­auf­forstung ansteht: Dort, wo unter anderem durch die trockenen Sommer der letzten Jahre vor allem viele Fichten abgestorben sind, pflanzen wir nach und nach 50.000 Setzlinge. Es sind Buchen, Eichen, Erlen und andere Baumarten, die klima­re­sis­tenter sind als Fichten. Auch das ist aktiver Waldschutz: Abgestorbene Bäume von Arten, die der aktuellen Klima­ver­än­derung auf Dauer nicht gewachsen sind, durch besser geeignete zu ersetzen. So wandeln wir den Wald langsam um, damit er gesund bleiben und die hohe Wasser­qua­lität der Talsperre sicher­stellen kann.

Oberwinkelhausen: Naturverjuengung vom Wald
Oberwin­kel­hausen: Natur­ver­jüngung vom Wald
Baumpate werden
Baumpate werden

Auch ihr könnt mithelfen und zum Beispiel Baumpate oder -patin werden: Regis­triert euch dazu in unserem Stadt­werke-Kunden­portal. Für jeden neu regis­trierten Kunden pflanzen wir einen zusätz­lichen Baum. Außerdem erhaltet ihr eure Rechnungen dann per E-Mail und spart so Papier ein. Als Baumpate/-patin habt ihr die Möglichkeit, euch an unserer virtu­ellen Sponsoren-Wand zu verewigen, und/oder euch für unseren Baumpaten-Newsletter einzu­tragen. Damit halten wir euch über den Stand der Aufforstung und über exklusive Aktionen für Baumpaten und -patinnen auf dem Laufenden.

Tipps, mit denen ihr dem Wald helfen könnt

Ihr möchtet wissen, was ihr außerdem für den Erhalt und Schutz unserer Wälder tun könnt?

  • Müll auf keinen Fall im Wald entsorgen, sondern nur in dafür vorge­sehene Mülleimer werfen oder wieder mit nach Hause nehmen.
  • Garten­ab­fälle nicht in den Wald bringen: Unter dem Grünschnitt befinden sich oft Samen gebiets­fremder Baumsorten und Pflan­zen­arten, die heimische Pflanzen verdrängen können.
  • Niemals im Wald rauchen – es besteht Waldbrand­gefahr, sogar in trockenen Winterzeiten!
  • Nicht abseits von ausge­wie­senen Waldwegen gehen und auf entspre­chende Hinweis­schilder achten. So besteht zum Beispiel in Waldge­bieten der Schutzzone 1 um die Talsperre herum absolutes Betre­tungs­gebiet – der Natur zuliebe.
  • An Auffors­tungs­ak­tionen teilnehmen: Vor kurzer Zeit haben wir unseren Ökoplus-Strom­tarif um die Kompo­nente REGIO WALD (PDF-Flyer, 0,5 MB) erneuert. Durch die Initiative werden deutsch­landweit mind. 15 000 Bäume gepflanzt. Wer bei den Stadt­werken Solingen auf Ökoplus-Strom umsteigt, kann also für nur 1,50 Euro mehr im Monat einen doppelten Beitrag zum Wald- und Klima­schutz leisten.
  • Beim Kauf von Holzpro­dukten – zum Beispiel bei Möbeln oder Verpa­ckungen – auf die Herkunft achten: Hölzer, die nach PEFC-Standards nachhaltige Waldbe­wirt­schaftung angebaut wurden, berück­sich­tigen die Erkennt­nisse der wissen­schaft­lichen Forschung, insbe­sondere der Natur­wald­for­schung. Ziel ist es, die biolo­gische Vielfalt zu sichern und naturnahe, klima­an­ge­passte Wälder aufzu­bauen. Übrigens sind alle Waldflächen, die im Besitz der Stadt­werke Solingen sind, nach PEFC zertifiziert.
  • Holz verant­wor­tungsvoll nutzen: Umwelt­schutz heißt nicht, gar keine Holzpro­dukte zu nutzen oder auf Weihnachts­bäume zu verzichten (es sei denn, diese stammen aus konven­tio­nellem Anbau. Aus Klimaaspekten heraus gibt es nämlich kaum einen besseren Rohstoff als Holz. Zum Beispiel binden Baumstämme für Bauma­te­rialien langfristig CO2, während die Herstellung anderer Produkte aus Beton oder Plastik CO2 und weitere Umwelt­pro­bleme verursacht.

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