Thermostat
„Echte Männer frieren nicht! – Sie zittern vor Wut, weil es nicht noch kälter ist!“ Getreu diesem Motto überwintern wir Männer gerne in unseren eigenen vier Wänden und das auch bei niedrigsten Temperaturen. Doch da uns die Damen der Schöpfung dann gerne die Hölle heißmachen und mit ihren „Eisfüßen“ drohen, erwischen wir uns gelegentlich doch dabei, wie wir zur kalten Jahreszeit die Heizung anstellen.
Mit einer lässigen Handgelenksbewegung wird das Thermostat auf „5“ gedreht, weil man es schnell warm haben möchte. Dann legt man sich dann auf der Couch nieder. Nachdem man aus seinem wohlverdienten Nickerchen erwacht ist, muss man allerdings leicht verschwitzt und erschrocken feststellen, dass man da wohl eine Kleinigkeit vergessen hat. Wo vorher noch die Pinguine Schlittschuh liefen, fühlt es sich jetzt an, als würde man tief in das Innere eines Vulkanes hineinblicken. Hektisch wird das Thermostat wieder heruntergedreht und im schlimmsten Fall auch das Fenster geöffnet. Im Nachgang fragt man sich, wie solch ein kleiner Knauf für solche Temperatursprünge verantwortlich sein kann???
Genau aus diesem Grund möchte ich einmal den groben Aufbau sowie die Funktionsweise eines thermostatischen Heizkörperventils – wie das Thermostat nämlich auch genannt wird – erklären: Das Thermostatventil, welches wir alle von Zuhause kennen, besteht im Wesentlichen aus zwei Bauteilen – dem Thermostatkopf und dem Heizkörperventil.
In erster Linie regeln die Heizkörperventile den Zufluss des Heizwassers in die Heizkörper. Neben der vollkommenen Öffnung und Schließung lässt sich mit den Ventilen auch der optimale Durchfluss durch die Heizkörper einstellen. Dies dient dazu, eine möglichst effiziente Nutzung der Heizungsanlage zu gewährleisten. Es darf nämlich weder zu viel, noch zu wenig Wasser durch die Heizkörper fließen. Die meisten Ventile erlauben hierbei eine mehrstufige Einstellung.
Den Impuls zum Öffnen oder Schließen erhält das Heizkörperventil vom Thermostatkopf. In dem Bauteil befindet sich klassischerweise ein Wachs oder ein Gas, welches sich in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur bei Wärme ausdehnt oder bei Kälte zusammenzieht. Dadurch wird ein Übertragungsstift in Bewegung versetzt und das Heizkörperventil dadurch geöffnet oder geschlossen.
Doch was hat es mit den Zahlen auf den Thermostaten auf sich? Bei den meisten Herstellern entspricht Stufe 3 einer Raumtemperatur von 20°C. Eine Erhöhung um eine Einheit entspricht dabei einer Erhöhung der Raumtemperatur um circa 4°C und gleiches gilt natürlich auch umgekehrt. Folglich kann auf der fünften Stufe eine Temperatur von rund 28°C erreicht werden. Entgegen einem weitverbreiteten Missverständnis wird die Heizung aber nicht schneller warm, wenn man das Thermostat besonders hoch stellt. Es erhöht sich lediglich die Temperatur, bei der das Ventil wieder geschlossen wird. Bis dahin wird dem Raum allerdings konstant Wärme zugeführt, so dass es vollkommen ausreicht, das Thermostat auf die Stufe des gewünschten Temperaturniveaus einzustellen.
Wieso schreiben die Hersteller dann nicht einfach die Temperaturen auf die Thermostate? Dies liegt daran, dass diese Temperaturen nur erreicht werden, wenn wir die Heizkörper nicht zustellen. Beinahe in jedem Haushalt steht aber ein Sofa oder hängt ein Vorhang vor dem Heizkörper. Dann staut sich dort die Wärme und das Thermostat schließt das Heizkörperventil, obwohl die gewünschte Raumtemperatur noch gar nicht erreicht ist. Um dies zu verhindern, lassen sich die meisten Thermostatköpfe verstellen. Dann würden aber die Temperaturangaben nicht mehr stimmen. Übrigens: Der Effekt des Wärmestaus kann auch bei Heizungen zustande kommen, welche unter einer besonders breiten Fensterbank oder in einer Nische platziert wurden.
Nachdem wir jetzt also wissen, wie die Heizungsregelung funktioniert, können wir nun auch unseren Mitbewohnern zum nahenden Winter richtig einheizen!
Ich hoffe euch hat es gefallen, euer Tim