Garten wird gedüngt

Im Einklang mit der Natur – Tipps zur umwelt­freund­lichen Gartenarbeit

Unser Autor:

Endlich – der Wonne­monat Mai schenkt uns die ersten frühsom­merlich warmen Tage und im Garten grünt und blüht es wieder. Jetzt heißt es für Hobby­gärtner wie mich: Ab in die Beete und Unkraut jäten, Neues pflanzen, den Rasen mähen und die Terras­sen­möbel vom Winter­staub befreien. Bevor du aber jetzt in deiner Frühlings-Euphorie spontan loslegst, möchte ich dich auf diesen Zeitungs­ar­tikel hinweisen, den ich heute Morgen beim Frühstücks­kaffee gelesen habe. „Das Bundes­in­for­ma­ti­ons­zentrum Landwirt­schaft warnt: Neuesten Unter­su­chungen zufolge überdüngen die Deutschen ihre Beete und schaden damit der Umwelt, der Qualität der Pflanzen und unter Umständen auch ihrer Gesundheit“. Diese Nachricht überrascht mich leider nicht. Sind Dünger, Unkraut­ver­nichter und Pflan­zen­schutz­mittel wie Insek­tizide im Einsatz, ist Vorsicht geboten. Insbe­sondere bei zu reich­licher Düngung können Pflanzen die vielen Nährstoffe gar nicht mehr aufnehmen. Die meist nicht umwelt­ver­träg­lichen Wirkstoffe des Düngers gelangen auf diesem Weg bis in tiefere Erdschichten. Umso belas­teter die Böden, desto mehr schäd­liche Substanzen sind schließlich auch im Grund­wasser zu finden. Die Stadt­werke Solingen gewinnen Trink­wasser zwar zum überwie­genden Teil nicht aus Grund­wasser, sondern aus der Sengbach­tal­sperre und der Großen Dhünn-Talsperre. Doch auch wir tun eine Menge, um die Talsperren-Zuflüsse zu schützen. Da sollen möglichst auch Böden und damit unser Grund­wasser nicht konta­mi­niert werden. Deshalb möchte ich dir an dieser Stelle einige Tipps geben, wie du umwelt­schonend düngen und Pflanzen natürlich von Schäd­lingen befreien kannst.

Tipp 1: Auf organi­schen Dünger setzen

Möchtest du nachhaltig gärtnern, verzichte auf Kunst­dünger und benutze ausschließlich organi­schen Dünger wie Kompost, Hornspäne, Guano oder Kuh- und Pferdedung. Den bekommst du überall da, wo du auch sonst deinen Dünger besorgt hast, z. B. im Baumarkt. Organi­scher Dünger schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt: Die Wirkstoffe sind nicht so hoch konzen­triert wie im Kunst­dünger und es gelangen weniger überschüssige Nährstoffe in den Boden. Organische Dünger haben im Gegensatz zu Kunst­düngern immer einen pflanz­lichen oder tieri­schen Ursprung. Sie sind daher besonders pflan­zen­ver­träglich und enthalten neben den klassi­schen Pflan­zen­nähr­stoffen Stick­stoff, Phosphor und Kalium zusätzlich Eiweiße und Vitamine. Bei der Verwendung von organi­schem Dünger solltest du darauf achten, den Dünger immer leicht in die oberste Erdschicht einzu­ar­beiten. Wird Mist oder Guano nur oberflächlich aufge­streut, wird lediglich der Stick­stoff­anteil umgesetzt und der Dünger kann seine volle Wirkung nicht entfalten.

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Tipp 2: Nützlinge gegen Schäd­linge einsetzen

Du liebst Pflanzen und die Umwelt? Dann überlege dir am besten schon vor dem Kauf ganz genau, welche grünen Freunde du dir nach Hause holen möchtest. Eine ganze Reihe attrak­tiver Blühpflanzen wird zum Beispiel von Schnecken gemieden, darunter Ringel­blume, Bartnelke, Iris und Akelei. Sieh dir die Pflanzen vor dem Kauf genau an, damit du keine Schäd­linge oder Krank­heits­er­reger in den Garten einschleppst. Darüber hinaus sind Nützlinge im profes­sio­nellen Gartenbau schon lange eine der wichtigsten Pflan­zen­schutz­maß­nahmen und sehr gute Alter­na­tiven zu umwelt­schäd­lichen chemi­schen Pflan­zen­schutz­mitteln und Insek­ti­ziden. Seit einigen Jahren werden Nützlings­pro­dukte auch für den Freizeit­garten angeboten, z. B. Schlupf­wespen gegen Weiße Fliegen, Nematoden gegen Maulwurfs­grillen oder das Bakterium Bacillus thurin­gi­ensis gegen den Buchs­baum­zünsler. Damit die Nützlinge sich in deinem Garten wohl fühlen, gestalte ihn abwechs­lungs­reich, naturnah und biete viele Versteck- und Nistmög­lich­keiten an. Willst du dir außerdem viel Arbeit mit der Unkraut­ver­nichtung ersparen, dann zupfe und harke es von Anfang an regel­mäßig mecha­nisch aus: Wer jetzt am Ball bleibt, der verhindert, dass sich unerwünschte Arten großflächig ausbreiten und macht damit den Einsatz schäd­licher chemi­scher Unkraut­ver­nichter überflüssig.

Tipp 3: Putzwasser nur in den Hausab­fluss schütten

Schüttet man einen Eimer Putzwasser in den Gully, landet dieses ungeklärt in Bächen und Flüssen. Denn viele der Gullys sind an die Regen­was­ser­ka­na­li­sation angeschlossen. Anders verhält es sich mit den Abflüssen im Haus. Das Abwasser gelangt in Kläran­lagen, wo es aufbe­reitet wird. Hast du also deine Garten- oder Terras­sen­möbel vom Staub und Winter­dreck befreit, leere deinen Putzeimer niemals in der freien Natur, zum Beispiel auf Beeten oder Grünflächen, sondern nur in deinem Hausab­fluss. Die Umwelt wird es dir danken!

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