Unsere Energiezentrale wird umgebaut
Riesengroß und unbeweglich steht der alte Kälteabsorber, dann gleitet er langsam aus der Halle heraus, Zentimeter für Zentimeter. Was genau beim Umbau der Energiezentrale passiert ist, erzählt mir Frederik Schacht, Abteilungsleiter Anlagemanagement.
Virginia Wettekamp: Herr Schacht, der o. g. Kälteabsorber hatte mit dem Umbau unserer Energiezentrale zu tun: Was genau wird dort derzeit umgebaut?
Frederik Schacht: In der Energiezentrale haben wir alle Komponenten und das Zubehör modernisiert, mit Ausnahme der beiden bestehenden Gasbrennwertkessel. Konkret bedeutet dies, dass es zwei neue Blockheizkraftwerke (BHKWs), einen neuen Kälteabsorber, einen neuen Kühlturm, neue Schalt- und Steuerschränke gibt und wir außerdem sämtliche Leitungen, also Wärme, Kälte und Strom, innerhalb der Energiezentrale ersetzt haben. Die Frischwasserstationen für Warmwasser hatten wir bereits vor zwei Jahren im Rahmen eines separaten Projektes modernisiert.

Virginia Wettekamp: Warum war ein Umbau überhaupt nötig?
Frederik Schacht: Die gesamte Anlage, insbesondere die BHKWs und die Kältetechnik, ist an ihrem technischen und betriebswirtschaftlichen Lebensende angekommen. Die Kältetechnik ist bereits seit zwei Jahren außer Betrieb. Diese haben wir übergangsweise durch eine mobile Kältestation, also die Kälteerzeugung durch Strom, ersetzt. Durch den Umbau haben wir die Anlage jetzt wieder optimiert und zwar für alle Energiebereiche, also Wärme, Kälte und Storm.

Virginia Wettekamp: Welche Arbeiten sind schon erledigt und welche folgen noch?
Frederik Schacht: Alle neuen Aggregate sind nun eingebracht und montiert. Die Einbindung erfolgt nun sukzessive, voraussichtlich bis Ende November oder Anfang Dezember. Danach ist die Energiezentrale mit allen Komponenten und Systemen wieder voll funktionsfähig.
Virginia Wettekamp: Am 27. Oktober fanden hier dann die Kranarbeiten statt. Was genau wurde da gemacht?
Frederik Schacht: Am 27. Oktober wurden zunächst die alten Komponenten, also die Leihkältemaschine und der Kälteabsorber, aus der Energiezentrale auf entsprechende Transporter verladen. Anschließend wurden die neuen Großkomponenten eingebacht. Dies umfasste einen neuen Kühlturm, der außerhalb der Energiezentrale aufgebaut wurde, einen neuen Kälteabsorber sowie neue Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik-Schränke.
Virginia Wettekamp: Ist bis jetzt alles nach Plan verlaufen oder gab es Komplikationen?
Frederik Schacht: Wie für eine solch große Umbaumaßnahme üblich, können im Vorhinein nicht alle Arbeiten vollständig geplant werden. Aber aufkommende Schwierigkeiten konnten wir bisher ohne größere Zeitverzögerung bzw. Kostensteigerungen mit allen Beteiligten vor Ort lösen.
Virginia Wettekamp: Wer ist für den ganzen Umbau verantwortlich?
Frederik Schacht: Als ausführendes Unternehmen konnte die Firma Stiba aus dem Bergischen Land gewonnen werden, die alle Arbeiten mit eigenen Mitarbeitern ausgeführt hat. Intern wird das Projekt durch die Kollegen Martin Schmidt und Thorsten Meis geführt und verantwortet. Zusätzlich unterstützen unsere Hauselektriker bei einigen Arbeiten. Sie haben u. a. die neue Beleuchtung in der Energiezentrale geplant und umgesetzt. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle Beteiligten.
Virginia Wettekamp: Gibt es Zahlen, die die Dimension des Umbaus der Energiezentrale zeigen?
Frederik Schacht: Insgesamt werden wir am Ende z. B. 4.500 m Kabel, 50 Temperatur- und Druckfühler und etwa 350 m Rohre verlegt haben.
Virginia Wettekamp: Vielen Dank für die Informationen!
Autor: Virginia Wettekamp