Aussicht eines Waldweges

Volle(r) Power

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Sie produ­zieren den Sauer­stoff, den wir atmen, sind Kohlen­stoff­speicher und verwandeln Sonnen­licht in Zucker – Pflanzen haben erstaun­liche Fähig­keiten. Vom Grashalm bis zum Baumriesen bieten liefern sie uns einmalige Dienst­leis­tungen frei Haus.

Summer in the City und das Thermo­meter klettert immer höher. Wenn du eine Abkühlung brauchst, geh in den Wald oder in einen Park. Unter Bäumen lässt es sich besonders in der Sommer­hitze gut aushalten. Ihr Laubdach wirft nicht nur Schatten, sondern es ist eine Klima­anlage. Wie das funktio­niert? Bäume schwitzen Wasser aus. 30 bis 40 Liter Wasser verdunstet eine große Buche oder Eiche pro Tag. Birken schaffen sogar 100 Liter. Die dabei entste­hende Verduns­tungs­kälte reguliert die Tempe­ratur im Wald auf natür­liche Weise.

Wusstet ihr, dass große Wälder auch Regen­macher sind? Denn das von den Bäumen verdunstete Wasser summiert sich über großen Waldflächen zu solchen Mengen, dass sich über ihnen Wolken bilden. Dieser Effekt sorgt dafür, dass es auch im Inneren großer Landmassen, weit entfernt vom Meer, regnen kann. Ohne Wälder würden diese Landstriche vertrocknen.

Wasser­speicher Waldboden

Der Waldboden wirkt dabei wie ein großer Wasser­speicher. Pro Kubik­meter enthält er bis zu 200 Liter. Kein Wunder, dass 70 Prozent des deutschen Trink­wassers im Wald gewonnen wird, so auch in Solingen.
Eine große Buche produ­ziert dazu jeden Tag genug Sauer­stoff, damit 50 Menschen atmen können. Pflanzen reinigen auch die Luft von Schad­stoffen, sogar in deiner Wohnung. Das Einblatt (Spati­phyllum) beispiels­weise filtert das berüch­tigte Formaldehyd aus der Raumluft. Ein grüner Lufter­fri­scher sozusagen.

Nahrung für Mensch und Motor

Pflanzen können eine Menge mehr. Sie machen uns nicht nur satt, sondern lassen sogar unsere Autos fahren. Stichwort: Bioethanol und Biodiesel. Aber wäre es möglich, unseren Treib­stoff­bedarf komplett aus Pflanzen zu decken?

Forscher:innen vom Max-Planck-Institut für Biochemie arbeiten daran. Sie wollen die Fotosyn­these der Pflanzen verbessern. Nur fünf Prozent der Sonnen­en­ergie wandeln die grünen Wunder in chemische Energie, also Zucker, um, den sie für ihr Wachstum benötigen. Die Forscher möchten den Wirkungsgrad gentech­nisch auf zehn Prozent verdoppeln. Die Rechnung der Forscher:innen: Eine Anbau­fläche von der Größe Baden-Württem­bergs würde mit den getunten Ölsaaten ausreichen, um Europas Treib­stoff­bedarf aus Bioethanol oder Biodiesel zu stillen. Pflanzen haben eben richtig Power!

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