Wärmepumpe vor Haus.

Wärme­pumpe: Ist mein Haus geeignet?

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Sie heizt ohne fossile Brenn­stoffe und vergleichs­weise günstig: In fast jedem dritten, neu errich­teten deutschen Eigenheim wird eine Wärme­pum­pen­heizung eingebaut. Für welche Gebäude ist sie geeignet und worauf solltet ihr achten?

Alter­native Heizung: Wärme­pumpe wird immer beliebter

Um die Klima­ziele der EU zu erreichen, macht die Bundes­re­gierung Tempo: Schon ab dem 1. Januar 2024 soll in Deutschland jede neu einge­baute Heizung möglichst mit mindestens 65 Prozent erneu­er­barer Energien betrieben werden. So sollen nach den Plänen des Baumi­nis­te­riums ab 2024 möglichst keine reinen Gashei­zungen mehr eingebaut werden. Dazu kommt: Der Ukrai­ne­krieg und seine Folgen treiben die Gaspreise in die Höhe. Kein Wunder also, dass viele von euch gerade auf der Suche nach einer neuen, zukunfts­fä­higen Heizung auf Basis erneu­er­barer Energien sind. Wie mein Kollege Stefan Stüllein in seinem Blogtext beschrieben hat, erfüllen Wärme­pum­pen­hei­zungen diese Kriterien und zählen unter anderem deshalb in Neubauten inzwi­schen zum Standard. Die Beliebtheit der Wärme­pumpe zeigt sich auch in der Statistik: Nach Angaben des Bundes­ver­bands der Deutschen Heizungs­in­dustrie (BDH) haben Heizungs­bauer allein im ersten Halbjahr dieses Jahres schon 25 Prozent mehr Wärme­pumpen ausge­liefert als im Vorjah­res­zeitraum, Tendenz steigend. Besonders oft stellen viele von euch mir deshalb die Frage, wann der Einbau einer Wärme­pum­pen­heizung eigentlich sinnvoll sein kann und welche Voraus­setzung ein Haus dazu erfüllen sollte.

Check­liste für Wärmepumpen

1. Bestens geeignet: (Neu-)Bauten mit gutem Wärmeschutz

Besonders effizient arbeiten Wärme­pumpen grund­sätzlich dann, wenn ein Gebäude einen guten Wärme­schutz aufweist, z. B. durch eine gute Dämmung und moderne Fenster. Das ist vor allem in Neubauten der Fall. Eine Wärme­pumpe bezieht rund dreiviertel der Energie zum Heizen aus der Umwelt und benötigt für ihren Antrieb und ihre Pumpe Strom. Mit einer Vorlauf­tem­pe­ratur von maximal 35 Grad funktio­niert eine Wärme­pumpen-Heizung effizi­enter als bei Heizkörpern, die auf 55 Grad Vorlauf­tem­pe­ratur ausgelegt wurden. Nieder­tem­pe­ratur-Heizsysteme, vor allem die in Neubauten standard­mäßig einge­bauten Fußboden- und Wandhei­zungen, eigenen sich besonders gut, um mit Wärme­pumpen optimal betrieben zu werden. Denn solche Flächen­heiz­systeme erlauben in der Regel eine maximale Vorlauf­tem­pe­ratur von weniger als 35 Grad.

2. Sinnvoll oder nicht? Bei Bestands­bauten entscheidet energe­ti­scher Zustand

Wärme­pumpen-Heizungen sind nicht nur für Neubauten geeignet: Auch wenn ihr einen Heizungs­tausch in einem Bestands­ge­bäude plant, kann eine Wärme­pum­pen­heizung unter bestimmten Bedin­gungen ein geeig­neter Ersatz für alte, ineffi­ziente und klima­be­las­tende Heizungen sein. Habt ihr in eurem Bestandsbau den Sanie­rungs­zu­stand angehoben, z. B. durch eine nachträg­liche Fassa­den­dämmung, einen Fenster- und/oder -Heizkör­per­tausch, oder wollt ihr in Kürze eine Sanierung durch­führen? Dann könnte eine Wärme­pumpe euren Energie­ver­brauch, den damit verbun­denen CO2-Ausstoß und die Energie­kosten reduzieren. Aller­dings kann eine Gebäu­de­sa­nierung aufwändig und teuer sein. Doch ohne eine vorherige Sanierung würde eine Wärme­pumpe in einem alten Gebäude, das in einem energe­tisch schlechten Zustand ist und bei dem viel Wärme z. B. aufgrund einer ungedämmten Gebäu­de­hülle, undichter Fenster oder Türen nach außen entweichen kann, den Strom­ver­brauch durch den Pumpen­be­trieb unnötig erhöhen. Das kommt aber immer auf den jewei­ligen Einzelfall an.

3. Effizi­entes Doppel: Hybrid­heizung mit Wärme­pumpe für große Gebäude

Ihr besitzt ein größeres Bestands­ge­bäude mit relativem hohem Energie­bedarf? Dann würde der Einbau und Betrieb einer Wärme­pum­pen­zen­tral­heizung im Vergleich zu einer Hybrid-Heizung wahrscheinlich zu hohe Kosten verur­sachen und wäre daher nicht wirtschaftlich.

In Form einer Hybrid­heizung, bei der zwei verschiedene Wärme­quellen mitein­ander gekoppelt werden (die Gasbrenn­wert­heizung mit der Luft-/Wasser Wärme­pumpe), könnte eine Wärme­pumpe aber trotzdem gute Dienste leisten: Während bei einer Hybrid­heizung die Wärme­pumpe die Grundlast übernimmt, schaltet sich eine zweite Heizung, z. B. eine Gasheizung, bei Bedarf dazu. Das kann zum Beispiel nötig werden, wenn es draußen sehr kalt ist, so dass das alleinige Heizen mit der Wärme­pumpe zu viel Strom verbrauchen würde, oder der gesamte Wärme­bedarf nicht ausrei­chend abgedeckt werden könnte.

4. Indivi­duelle Beratung ist Grundvoraussetzung

Weil kein Gebäude exakt dem anderen gleicht, müssen bei einer Heizungs­mo­der­ni­sierung immer viele Faktoren berück­sichtigt werden: Die baulichen Gegeben­heiten vor Ort, indivi­duelle Wünsche und manchmal nicht ganz unkom­pli­zierten Rahmen­be­din­gungen. Ob sich eine Wärme­pumpe zum Heizen eurer Immobilie grund­sätzlich eignet, welches Wärme­pumpen-System (Luft-, Erdwärme- oder Wasser-Wärme­pumpe) in eurem Fall das beste wäre und wie sich eine Wärme­pum­pen­heizung zum Beispiel mit einer schon vorhan­denen Solar­anlage kombi­nieren ließe, hängt von vielen indivi­du­ellen Bedin­gungen ab. Für eine erste grobe Einschätzung könnt ihr zum Beispiel das Online-Tool der Verbrau­cher­zen­trale nutzen. Auf jeden Fall solltet ihr euch vor dem Heizungs­aus­tausch zuerst gut infor­mieren und vor allem von einem/einer Energie­fachmann oder -frau persönlich beraten lassen. Dazu könnt ihr euch in einem ersten Schritt zum Beispiel an die Energie­be­ratung der Verbrau­cher­zen­trale wenden. Eine Energie­be­ratung durch einen Energie-Effizienz-Experten wird übrigens über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr­kon­trolle (BAFA) finan­ziell gefördert. Wichtig zu wissen: Da das Interesse an Wärme­pum­pen­hei­zungen sehr groß ist, führen Energie­ef­fi­zienz-Experten, Wärme­pum­pen­her­steller und Handwerker aktuell längere Warte­listen. Umso früher ihr euch also mit eurer Heizungs­um­stellung beschäftigt, desto besser.

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