Wegwerfgesellschaft adé: Macht mit bei der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“
Die „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ zeigt vom 20. bis 28. November Wege aus unserer Wegwerfgesellschaft. Ihr habt eigene Ideen oder Projekte zur Müllvermeidung? Dann gestaltet die Kampagne mit und meldet euch bis zum 5. November an.
Gemeinsam für weniger Abfall
Über sieben Milliarden Tonnen – diese riesige Zahl mit neun Nullen steht für die Abfallmenge, die laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen weltweit jedes Jahr anfällt. Als ich das vor wenigen Tagen gelesen habe, war ich entsetzt. Natürlich war mir klar, dass wir Menschen zu viel Müll produzieren, aber diese gigantische Summe hatte ich dann doch nicht erwartet. Deshalb bin ich froh, dass es Initiativen wie die „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ (EWAV) gibt, die seit 2009 jedes Jahr in ganz Europa stattfindet. In diesem Jahr findet die größte europäische Kommunikationskampagne rund um das Thema Abfallvermeidung vom 20. bis 28. November 2021 statt. Die EWAV wird hierzulande vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) koordiniert, bei dem auch die Stadtwerke Solingen Mitglied sind.
Ziel der Kampagne ist es, praktische Wege aus der Wegwerfgesellschaft aufzuzeigen. Das Beste daran: Ihr könnt mitmachen! Unter dem Motto „Wir gemeinsam für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit!“ werden in diesem Jahr insbesondere soziale Gruppen, z. B. Familien, Freundeskreise, Nachbarschaften etc. gesucht, die sich vor Ort für mehr Abfallvermeidung einsetzen, nachhaltigen Konsum fördern oder entsprechende Ideen aktiv weiterverbreiten. Die Online-Anmeldung ist bis zum 5. November möglich.
Abfallvermeidung bei den Stadtwerken Solingen
Natürlich nehmen auch wir von den Stadtwerken Solingen die Abfallvermeidung ernst. So nutzen wir in unserer Kantine schon seit langer Zeit Pfandflaschen für Getränke, verzichten auf portionierte Lebensmittel in Einwegverpackungen und so weit möglich auch auf Einwegbecher. Falls Einwegbecher doch einmal erforderlich werden sollten, zum Beispiel bei Veranstaltungen, verwenden wir ausschließlich recycelbare Becher. An unseren Arbeitsplätzen greifen meine Kolleginnen und Kollegen genauso wie ich auf Kunststoff-Getränkeflaschen zurück, die wir mit frischem Trinkwasser aus unseren Tafelwasserspendern sowohl mit als auch ohne Kohlensäure immer wieder auffüllen können.
Kartonagen und Verpackungsmaterial, in das Materialien eingepackt waren, die wir von Dritten eingekauft haben, gebrauchen wir konsequent für unsere eigenen Lager- und Versandaufgaben wieder. Deshalb müssen wir fast keine eigenen Verpackungsmaterialien mehr kaufen – ich finde das ökologisch und sehr praktisch zugleich. Für unsere Sanitärräume nutzen wir Recycling-Handtuchpapier und -WC-Rollen. Besonders freut mich, dass für unsere Büro- und Verwaltungstätigkeiten inzwischen immer weniger Papier benötigt wird. Das liegt daran, dass immer mehr unserer Prozesse digitalisiert ablaufen, so dass viel weniger gedruckt werden muss. Und falls doch, dann nur auf Papier mit Zertifikaten aus nachhaltiger Holzwirtschaft wie z. B. mit FSC-Zertifikat und Blauem Engel. Auch in Zukunft werden wir am Thema Abfallvermeidung konsequent „dranbleiben“ und die Müllentstehung in unserem Unternehmen weiter minimieren.
In den Wäldern rund um die Talsperre Glüder: Helft mit bei der Müllvermeidung
Doch nicht nur in Firmen und Betrieben, sondern überall im täglichen Leben landet häufig viel zu viel in der (Müll-)Tonne – und oft auch noch daneben. Jemand, der der „Wegwerf-Wut“ vieler Mitbürgerinnen und -Bürger fast tagtäglich begegnet, ist mein Kollege Roland Sorgenicht. Als Talsperrenmeister in Glüder pflegt er unter anderem die Wälder, die sich um die Sengbachtalsperre herum befinden. Leider findet er dort regelmäßig eine Menge achtlos weggeworfenen Müll mitten in der Natur.
Wusstet ihr, dass ein Einweg-Coffee-to-go-Becher bis zu 50 Jahre benötigt, um zu verrotten? Eine Bananenschale braucht immerhin ein bis drei Jahre, bis sie zu Kompost zerfallen ist, und eine Kunststoff-Getränkeflasche ist nahezu unverrottbar. Von Getränkedosen, Plastikbeuteln oder Styroporboxen, die ebenfalls in großen Mengen im Wald landen, ganz zu schweigen. Deshalb bitten Roland und ich euch dringend, uns und vor allem der Umwelt zu helfen:
- Abfälle gehören nicht in die Natur! Bitte nutzt ausschließlich die dafür vorgesehenen Mülleimer.
- Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Einmal-Kaffeebecher könnt ihr problemlos durch Mehrweg-Becher ersetzen, die ihr entweder zuhause oder zum Beispiel im Bäckerei-Café auffüllen (lassen) könnt.
- Kauft weniger verpackte Produkte und nutzt waschbare Stoffnetze und -beutel für Obst-, Gemüse- und Broteinkäufe.
- Feste Seifenstücke zum Duschen und Haarewaschen benötigen keine Kunststoffflaschen und können unterwegs bequem in Stoffsäckchen aufbewahrt werden.
- Mülltüten gibt es auch aus recyceltem Material.
Broschüren mit Tipps zur Abfallvermeidung
Noch mehr praktische Tipps zur Abfallvermeidung findet ihr unter anderem in der Broschüre „Wertschätzen statt Wegwerfen: Konzepte und Ideen zur Abfallvermeidung“ (1,8 MB, PDF) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
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