Weihnachtshaus in Solingen-Mitte
Als ich den Hinterhof betrete, steigt Martin Broch gerade von der Leiter. Eben noch hat er die Weihnachtsdekoration an seinem Weihnachtshaus in Solingen angebracht – trotz Höhenangst. Ein wenig zittern ihm noch die Knie, wie er grinsend gesteht.
Am 1. Advent strahlen Tausende Lichter
Martin Broch und seine Familie sind in Eile: Seit Mitte Oktober arbeiten sie an ihrem Weihnachtshaus. Am 1. Advent – dieses Jahr am 29. November – werden sie Punkt 18.00 Uhr das Lichtermeer anschalten, dass sie in den letzten Wochen haben Wirklichkeit werden lassen. Dieser Termin muss unbedingt gehalten werden. „2017 haben wir einmal mit der Dekoration ausgesetzt, da standen am Abend des 1. Advents einige enttäuschte Kinder am Gartenzaun“, erinnert sich der Solinger. In traurige Kinderaugen wird er dieses Jahr nicht blicken müssen: 29.000 bis 30.000 Lichterpunkte, davon 18 aufblasbare Figuren und ca. 230 beleuchtete Weihnachtsfiguren wird er am 1. Advent installiert haben. Dazu kommen noch mehrere Punkt-Laser und Projektoren.
Schritt für Schritt entsteht das Weihnachtswunderland
Weihnachtsvorbereitungen in den Sommerferien
Die Vorbereitungen dafür begann schon im Sommer: „In den Ferien waren wir in Essen auf dem Campingplatz. Da habe ich alles an Dekoration mitgenommen, was überarbeitet werden musste, wie kaputte Lüfter, Netzteile etc. Umringt von Weihnachtsfiguren, die elektrifiziert oder wo die Beleuchtung ausgetauscht werden musste, haben wir unseren Sommerurlaub verbracht.“ Während sich die Dauercamper inzwischen an den Anblick gewöhnt haben, hätten die Durchgangscamper nicht schlecht gestaunt. Vielleicht hätten sie ihn sogar für verrückt erklärt, aber da müsse man drüberstehen.

„Weihnachtsverrückt“
Verrückt ist ein gutes Stichwort! „Ich bin Weihnachtsverrückt“, gibt Martin Broch unumwunden zu. Glücklicherweise bekommt er Unterstützung von seiner Familie: Frau Melanie und Tochter Manuela helfen jedes Jahr tatkräftig bei der Weihnachtsdekoration mit: Seine Frau schmückt das Innere des Hauses und die 17-jährige Tochter hilft sowohl innen als auch außen. Eben dort wo sie gerade gebraucht wird. Die Familie hat im Garten große Strahler aufgestellt, die dafür sorgen, dass der Aufbau auch im Dunkeln weitergehen kann.
Dank an die Familie und Nachbarn
Wie oft ihm die Sicherungen schon rausgeflogen seien, könne er gar nicht mehr zählen. Inzwischen wird der Strombedarf aus mehreren Haushalten gespeist: Gut, dass Eltern und Großmutter ebenfalls Weihnachtsfans sind! Wieviel Strom die Familie in jedem Winter verbraucht, weiß Martin Broch nicht. Er möchte es auch gar nicht so genau wissen, so dass ich mir die Nachfrage in unserem Kunden-Center spare. Wenigstens würde er inzwischen LEDs nutzen. Die seien sparsamer.

Gut auch, dass den Nachbarn die Beleuchtung gefällt. „Ich bin dankbar dafür, dass wir so nette Nachbarn haben. Abends ist es mit all den Lichtern schon sehr hell, außerdem parken Besucher hin und wieder die Einfahrten der Nachbarn zu“, erzählt Martin Broch.
Freude in Corona-Zeiten
Auch die Familie schränkt sich wegen der Weihnachtsbeleuchtung bereitwillig ein: Die Garage ist jetzt seit vier Jahren ganzjährig zum Materiallager umfunktioniert worden und seit letztem Jahr, als Martin Broch erstmals zwei zehn mal acht Meter große Lichternetze auf dem Dach installiert hat, können die Dachfenster nicht mehr geöffnet werden.

Der Lohn für all die Arbeit sind die vielen strahlenden Kinderaugen. Etwa 20 Besucher pro Abend kommen zum Weihnachtshaus. Ihnen möchte er gerade in Corona-Zeiten mit der Beleuchtung Weihnachtsstimmung schenken.
Adresse und Anfahrt
Das Weihnachtshaus steht in der Remscheider Straße 17a. Der Hinterhof ist vom Privatweg nebenan einsehbar. Besucher haben durch den Maschendrahtzaun einen guten Blick auf die Dekoration. Das Weihnachtshaus leuchtet vom 1. Advent bis Ende Januar täglich von 16.00 bis 23.00 Uhr. Zu finden ist es auch bei Facebook unter „Magics Weihnachtshaus“.
Autor: Kerstin Griese