Wasser Höhle
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Weltwas­sertag 2022: „Unser Grund­wasser: der unsichtbare Schatz“

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Das Motto des diesjäh­rigen Weltwas­sertags bringt es auf den Punkt: Grund­wasser ist kostbar, Milli­arden Menschen leben davon. Deshalb unter­nehmen wir vom Wasserwerk Baumberg eine ganze Menge, um dieses verborgene Ökosystem zu schützen.

Immer im Fluss: Grund­wasser ist Teil des natür­lichen Wasserkreislaufs

Der heutige Weltwas­sertag, zu dem die Vereinten Nationen seit genau 30 Jahren an jedem 22. März aufrufen, steht unter einem ganz beson­deren Motto. Als Mitar­beiter des Wasser­werks Baumberg freut es uns nämlich sehr, wenn das Grund­wasser als unsere wichtigste deutsche Trink­was­ser­res­source stärker ins öffent­liche Bewusstsein gerückt wird. Denn es ist nicht selbst­ver­ständlich, auf quali­tativ gute und vor allem geschützte Grund­was­ser­vor­kommen zurück­greifen und daraus Trink­wasser gewinnen zu können. 

Vielleicht habt ihr euch schon einmal gefragt, woraus Grund­wasser eigentlich besteht und warum es so kostbar ist, dass sogar von einem „Schatz“ die Rede ist. Im Wesent­lichen besteht Grund­wasser aus Regen­wasser, das als Teil des natür­lichen Wasser­kreis­laufs durch den Erdboden in den Unter­grund hinein versi­ckert. Wie weit das Grund­wasser in den Boden eindringen kann und wo es aus Quellen ab und zu wieder ans Licht strömt, hängt von der einzelnen Region und ihrer Boden­be­schaf­fenheit ab. Grund­sätzlich ist das Grund­wasser immer im Fluss, und zwar haupt­sächlich unter­ir­disch, getrieben von der Schwer­kraft, immer zu Flüssen, Seen und Meeren hin. Unter dem Boden der Ostsee etwa bewegt sich ein Grund­was­ser­strom hindurch, der von Skandi­navien bis nach Norddeutschland reicht.

Grund­wasser: Elixier des Lebens

Als wichtiger Boden­schatz – egal ob für die Versorgung der Natur, zur Trink­was­ser­ge­winnung oder für die Landwirt­schaft – ist Grund­wasser von unschätz­barem Wert. Rund 74 Prozent des deutschen Trink­wassers besteht aus aufbe­rei­tetem Grund­wasser. Daneben gibt es noch andere Wasser­vor­kommen in Deutschland, die in aufbe­rei­teter Form als Trink­wasser genutzt werden können. Dabei handelt es sich haupt­sächlich um Oberflä­chen­wasser, wie es zum Beispiel aus der Sengbach­tal­sperre entnommen und im Wasserwerk Glüder der Stadt­werke Solingen zu Trink­wasser aufbe­reitet wird.

Trink­wasser aus Baumberg: Grund­wasser aus dem Bergi­schen Land

Ihr ahnt es sicher schon: Auch das Trink­wasser aus unserem Wasserwerk Baumberg wird aus Grund­wasser gewonnen, und zwar aus insgesamt sieben Brunnen.

Wasserwerk Baumberg außen
Das Wasserwerk Baumberg nutzt Grundwasser

Das sogenannte Rohwasser stammt zu etwa 70 Prozent und damit zu einem überwie­genden Teil aus unseren fünf Grund­was­ser­brunnen in Hilden-Karnap und zu etwa 30 Prozent aus Rhein­ufer­filtrat, das in zwei Brunnen in Monheim-Baumberg gefördert wird. Übrigens ist das Grund­wasser trotz so mancher trockener Sommer­monate in unserer Region bisher nie knapp geworden. Im Gegenteil: Kann aus dem Wasserwerk in Glüder einmal nicht ausrei­chend Wasser geliefert werden, zum Beispiel wegen Wartungs­ar­beiten oder in Hitze­pe­rioden mit niedrigem Wasser­stand in der Sengbach­tal­sperre, versorgen wir die Stadt­teile Solingen-Ohligs, -Merscheid und -Aufderhöhe mit Trink­wasser aus dem Wasserwerk Baumberg. So wird konstant eine gewisse Menge Trink­wasser aus Baumberg nach Ohligs geliefert, damit die Wasser­lei­tungen nach Solingen immer gut durch­ge­spült werden. Bei Bedarf kann die Wasser­menge jederzeit erhöht werden. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen, auf dem Trockenen zu sitzen.

Aktiver Wasser­schutz: Erfolg­reiche Koope­ration mit Landwirten für höchste Wasserqualität

Leider ist es um die Qualität des Grund­wassers in vielen Teilen Deutsch­lands nicht ganz so gut bestellt: Nitrat und Pestizide aus indus­tri­eller Massen­tier­haltung sowie inten­sivem Ackerbau und damit verbun­dener Gülle belasten vielerorts das Grund­wasser. Dass unser Trink­wasser aus Baumberg erfreu­li­cher­weise beste Werte aufweist und sogar die Anfor­de­rungen der deutschen Trink­was­ser­ver­ord­nungen unter­schreitet (gesetzlich erlaubt ist ein Nitrat­gehalt von max. 50 mg/l), verdanken wir unter anderem unseren umfang­reichen Wasserschutzmaßnahmen. 

So sind die Stadt­werke Solingen und die Stadt­werke Hilden – beide besitzen das Wasserwerk Baumberg zu je gleichen Teilen – schon seit Jahrzehnten Mitglied der Gewäs­ser­schutz-Koope­ration „Rhein­schiene Süd“. Diese erfolg­reiche Zusam­men­arbeit von lokalen Wasser­ver­sorgern, Landwirten und Gärtnern hat in den vergan­genen Jahren zum Beispiel zu einer deutlichen Verrin­gerung der Nährstoff­ein­träge ins Grund­wasser und andere Gewässer geführt. Die der Koope­ration angeschlos­senen Landwirte verzichten zum Beispiel bei der Bewirt­schaftung ihrer in Wasser­schutz­ge­bieten liegenden Flächen auf die Ausbringung von Pesti­ziden und chemi­schen Dünge­mitteln. Auch wurden und werden unter anderem die Flächen rund um die Brunnen­an­lagen in Monheim-Baumberg und Hilden-Karnap durch die Aussaat von Zwischen­früchten wie Senf oder Klee dauerhaft begrünt. Die Pflanzen entziehen dem Boden nach der eigent­lichen Ernte im Herbst Stick­stoff und schützen damit die Oberfläche vor Erosion.

Wasser­schutz geht uns alle an: Was ihr selbst tun könnt

Auch ihr könnt dazu beitragen, die gute Qualität unseres Grund­wassers zu erhalten:

  • Abfälle niemals in freier Natur entsorgen, sondern nur in dafür vorge­sehene Mülleimer.
  • Bleibt in den durch Schilder und Tafeln ausge­wie­senen Wasser­schutz­zonen bitte unbedingt auf den Wander­wegen und geht auf keinen Fall abseits der Wege spazieren.
  • Wasser­schutz­zonen, in denen absolutes Betre­tungs­verbot herrscht, solltet ihr unbedingt respektieren!

Na, dann mal Prost!

Andre und Ralf

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