Wilkinson nutzt Lademanagement der Stadtwerke Solingen
Wilkinson stellt seinen Mitarbeitern und Dienstwagenfahrern eine ausgefeilte Ladeinfrastruktur zur Verfügung: 20 Stellplätze haben mittelfristig Zugang zu zehn Ladepunkten auf dem firmeneigenen Parkplatz. Und das mit einem überschaubaren Ausbau der Infrastruktur.
Wie man aus 77 KW 220 KW macht
Gerade eben haben wir den ersten Bauabschnitt bei Wilkinson abgeschlossen: Dort greifen aktuell je vier Parkplätze auf zwei Ladesäulen zu. Mit je zwei Ladepunkten à 22 KW können so insgesamt vier Autos parallel laden. Der zweite Bauabschnitt wird aktuell geplant und vorbereitet. Nach dem zweiten Bauabschnitt stehen zukünftig fünf Ladesäulen mit zehn Ladepunkte an 20 Parkplätzen zur Verfügung. Eigentlich wäre dafür eine Versorgung von 10 x 22 KW = 220 KW nötig gewesen. Zur Verfügung standen jedoch nur 70 KW, die mit einer neuen 100 Meter langen Leitung aus dem öffentlichen Netz gezogen werden. Die nächstgelegene Trafostation wäre sonst überlastet. Deshalb nutzen wir bei Wilkinson ein intelligentes Lademanagement.
Master und Slave-Ladesäulen
Technisch funktioniert das so, dass in den Ladesäulen gemessen wird, wie viele E-Autos angeschlossen sind und was jedes dieser Fahrzeuge an Leistung aufnehmen kann. Diese Informationen werden an die Master-Ladesäule weitergeleitet. Diese errechnet die Leistung, die pro Auto abgegeben werden kann, und gibt diese Information an die anderen (Slave-)Ladesäulen zurück.
Ein Beispiel: An den zehn Ladepunkten sind vier E-Autos gleichzeitig angeschlossen. Drei von ihnen könnten mit 22 KW laden, das vierte E-Auto nur mit 11 KW. Die vorhandenen 70 KW werden dann zunächst gleichmäßig auf die vier Fahrzeuge aufgeteilt: Alle Fahrzeuge erhalten rechnerisch 17,5 KW. Ein E-Auto kann aber nur 11 KW laden. Das sind 6,5 KW mehr, als es aufnehmen kann. Diese 6,5 KW werden deshalb gleichmäßig auf die anderen drei Fahrzeuge aufgeteilt. Letztlich lädt ein Fahrzeug mit 11 KW und die vier anderen mit 19,66 KW.
Statisches Lademanagement
Das Ganze nennt man statisches Lademanagement, da es auf eine feststehende (statische) Leistung von in unserem Fall 70 KW zugreift. Neben dem statischen Lademanagement gibt es auch das so genannte dynamische Lademanagement. Im Unterschied zum statischen Lademanagement verändert sich hier die zur Verfügung stehende Leistung, z. B. weil weitere Verbraucher angeschlossen sind. Übrigens: In beiden Fällen kann man ladende Fahrzeuge mit unterschiedlichen Prioritäten ausstatten. Indem man definiert, dass z. B. das E-Fahrzeug des Außendienstmitarbeiters immer mit maximaler Leistung geladen wird, während sich die anderen Fahrzeuge den restlichen Strom teilen. Die Abrechnung der Ladeleistung erfolgt über die Stadtwerke Solingen und zwar über die bewährte TankE-App.
Interview mit Peter Bell von Wilkinson
Mein Kollegen Kevin Saxler, Projektkoordinator für uns bei Wilkinson hat mit Peter Bell, Electrical Facility Engineering bei Wilkinson über das Projekt gesprochen:
Kevin Saxler: Herr Bell, Sie haben den Parkplatz sowohl für E-Fahrzeuge von Mitarbeitern als auch Dienstwagenfahrern fit gemacht. Wer hat den Anstoß dazu gegeben?
Peter Bell: Vor allem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich mit dem Wunsch nach einer Lademöglichkeit an uns gewandt. Da wir auch die private Elektromobilität in Solingen unterstützen wollen, sind wir dem sehr gerne nachgekommen.
Kevin Saxler: Wie viele E-Fahrzeuge umfasst Ihr Fuhrpark derzeit?
Peter Bell: Wir haben bisher zwölf Plugin-Hybride als Dienstwagen. Gerade bei Plugin-Hybriden besteht die Gefahr, dass die vor allem mit Benzin betrieben werden. Deshalb war es uns wichtig, eine bequeme Lademöglichkeit zu schaffen. Wir hoffen, dass die Kolleginnen und Kollegen das gut annehmen.
Kevin Saxler: Sie arbeiten bei Wilkinson im 3-Schichtbetrieb, 24/7. Wie sichern Sie die Zugänge zu den Ladesäulen?
Peter Bell: Der Parkplatz ist in der Zeit von 7:00 bis 22:00 Uhr von Montag bis Samstag befahrbar. Die maximale Ladezeit für jeden Nutzer soll ca. 4 Stunden betragen. Entsprechend dem Schichtbetrieb könnten die Mitarbeiter in ihren Pausen das Laden beenden oder starten. Da bei uns jeder Ladepunkt von zwei Parkplätzen erreichbar ist, müssen die Kolleginnen und Kollegen nur die Ladung unterbrechen aber nicht umparken, damit ein anderes Fahrzeug laden kann. So können wir in der zweiten Ausbaustufe 40 E-Autos pro Tag versorgen.
Kevin Saxler: Wie zufrieden sind Sie mit dem Lademanagement?
Peter Bell: Das ist eine super Lösung für uns. Zumal wir auch zunächst die Investition in eine Trafostation sparen konnten.
Elektromobilitätstag 2021 der Stadtwerke Solingen
Alles E oder was? Auf dem Elektromobilitätstag der Stadtwerke Solingen garantiert! Und zwar am Samstag, den 21. August, von 11 bis 16 Uhr auf dem Mitarbeiterparkplatz an der Beethovenstraße 210. Welche Modelle gibt es, wo lade ich mein Auto und wie komme ich an Fördergeld? Diese und weitere Fragen beantworten Experten der Stadtwerke und weitere Akteure. Die Veranstaltung findet im Freien und unter Einhaltung der Corona-Regeln statt. Sichert euch deshalb rechtzeitig eine kostenlose Eintrittskarte fürs Gelände, über die der coronakonforme Zutritt geregelt wird. Die Tickets gibt es in den Vorverkaufsstellen von Solingen-Live und über unsere Website Elektromobilitätstag 2021. Da sich die Rahmenbedingungen jederzeit ändern können, informiert euch kurz vor der Veranstaltung bitte auf unserer Seite zum Elektromobilitätstag 2021, ob es coronabedingte Einschränkungen gibt.
Intelligente Ladelösungen für Unternehmen
Intelligente Ladelösungen für Unternehmen: Die Angebote für Gewerbekunden der Stadtwerke Solingen.