Kommunale Wärmeplanung
Wärmeplanung als Möglichmacher der Energiewende
Hintergrund
Das Bundeskabinett hat das wegweisende Gesetz für eine flächendeckende kommunale Wärmeplanung verabschiedet. Ziel ist es, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral heizt. Der Wärmeplan, der durch die jeweiligen Kommunen zu erstellen ist, ist dabei der Fahrplan, auf welche Art und Weise die Wärmeversorgung der Stadt klimaneutral werden kann.
Ziel
Für Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von über 100.000 – also auch Solingen – ist die Fertigstellung der Pläne bis zum 30.06.2026 verpflichtend. Jede Kommune erstellt unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Rahmenbedingungen (Energiequellen, Infrastruktur etc.) einen maßgeschneiderten Wärmeplan. Ziel ist dabei, eine klimaneutrale und wirtschaftlich effiziente Wärmeversorgung sicherzustellen. Im Wärmeplan erfolgt die Ausweisung voraussichtlicher Wärmeversorgungsgebiete. Das bedeutet, dass etwa für Wohn- und Gewerbegebiete ausgewiesen wird, ob zum Beispiel die Errichtung und der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärme oder auch eine Anbindung an ein Wasserstoffnetz technisch und wirtschaftlich sinnvoll möglich ist.
Umsetzung in Solingen
Die Stadt Solingen hat zur Erfüllung dieser großen Herausforderung die ersten Schritte vorgenommen: Nach einer deutschlandweiten, öffentlichen Ausschreibung beauftragte sie die Stadtwerke Solingen zusammen mit der EEB ENERKO Energiewissenschaftliche Beratung GmbH und der Gertec Ingenieurgesellschaft GmbH damit, einen Wärmeplan zu erstellen.
Zum Stand in Solingen
Die Erarbeitung der Kommunalen Wärmeplanung in Solingen nähert sich der Fertigstellung. Ziel ist es, lokale Möglichkeiten der Energieversorgung durch erneuerbare Energien und weitere lokale Energiequellen zu ermitteln und Maßnahmen zur Umstellung der Wärmeversorgung zu entwickeln. Mit der Erarbeitung der Wärmeplanung hat die Stadt Solingen vor über einem Jahr die Stadtwerke Solingen beauftragt. Am 26. Februar 2025 fand die inzwischen dritte öffentliche Infoveranstaltung statt.
Seit der zweiten öffentlichen Informationsveranstaltung im November 2024 konnten auf der Grundlage der dort vorgestellten Bestands- und Potenzialanalyse nun das Zielszenario mit der Einteilung des Solinger Stadtgebietes in Wärmeversorgungsgebiete sowie die Solinger Umsetzungsstrategie mit Maßnahmen erarbeitet werden. Diese umfassenden Analysen bilden die Grundlage für eine mögliche Umgestaltung der Wärmeversorgung in öffentlichen und privaten Räumen.
Alle Ergebnisse wurden nun in einem vorläufigen Endbericht zusammengetragen. Diesen findet ihr hier auf der Informationsseite der Stadt Solingen.
Noch bis zum 17.03.2025 wird der Endbericht zur öffentlichen Einsicht im Rathaus (Walter-Scheel-Platz 1) im 2. Obergeschoss im Flur bereitgestellt und ist dort einsehbar. Die Einsicht kann im Rathaus von Mo. – Fr. zu den Öffnungszeiten des Rathauses erfolgen. Alle Solinger Bürger*innen können sich im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung mit ihrer Stellungnahme und ihren Anregungen in den Prozess einbringen. Darum nutzt die Gelegenheit gerne!
Auf dieser Basis wird in einem nachfolgenden Arbeitsschritt der abschließende Endbericht erstellt und anschließend dem Rat der Stadt Solingen zum Beschluss vorgelegt. Es ist noch ein weiter Weg und die Diskussionen am Rande des Infoabends zeigen, welche Fragen und Bedenken es noch bei Bürger*innen, Vermieter*innen und Eigentümervertreter*innen gibt. Aber mit den zusammengestellten Informationen und den daraus gezogenen Schlüssen liegt eine hervorragende Grundlage für alle weiteren Entscheidungen auf politischer wie auf privater Ebene vor.
Stand: 13.03.2025
Phasen der Wärmeplanung
Die Erstellung der Wärmeplanung für die Stadt Solingen war entsprechend der Vorgaben aus dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in vier Phasen gegliedert:
1. Bestandsanalyse
Zunächst wird der Ist-Zustand ermittelt. Hierzu dürfen die für die Wärmeplanung zuständigen Stellen u.a. auch Daten erheben. Diese Bestandsanalyse beinhaltet v. a. die Ermittlung der aktuellen Wärmeverbräuche sowie der vorhandenen Wärmeerzeuger und Energieinfrastrukturen, einschließlich der eingesetzten Energieträger.
2. Potenzialanalyse
Bei der Potenzialanalyse wird u. a. geprüft, welche unterschiedlichen Quellen erneuerbarer Energien oder unvermeidbarer Abwärme perspektivisch für die Wärmeversorgung zur Verfügung stehen und unter wirtschaftlichen Bedingungen nutzbar gemacht werden können. Das kann z. B. die Abwärme aus einem lokalen Rechenzentrum oder die Erschließung geothermischer oder solarthermischer Potenziale, von Umweltwärme oder Abwasserwärme sein.
3. Zielszenarien und Umsetzungsstrategie
Auf Grundlage der Bestandsanalyse und der Potenzialanalyse werden Zielszenarien und eine Umsetzungsstrategie entwickelt.
4. Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete
Im Einklang mit dem Zielszenario werden einzelne Gebiete in voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete eingeteilt, die beispielsweise zentral über ein Wärmenetz, ein Wasserstoffnetz oder dezentral über eine eigene Anlage im Gebäude (z. B. eine Wärmepumpe oder einen Biomassekessel) versorgt werden können.
Stadtwerke Solingen als Partner vor Ort
Die Stadtwerke Solingen sind der lokale und kompetente Partner vor Ort, da sie die Energieinfrastruktur im Stadtgebiet besser kennen als jeder andere Anbieter. Auf dieser Basis sind die Stadtwerke in der Lage, eine verlässliche und zukunftssichere Planung für eine dekarbonisierte Wärmeversorgung in Solingen zu planen und auch umzusetzen, wenn der entsprechende Rechtsrahmen dazu geschaffen wurde.
Die Energieerzeugungs- und Versorgungsstruktur ist in einem Wandel, der nun mit der Wärmeplanung auch bis in das unmittelbare Wohnumfeld der Menschen reicht. Daher ist es aus Sicht der Stadtwerke wichtig, im ersten Schritt eine detaillierte Planung aufzusetzen, die zukunftsfähig ist und den Solingerinnen und Solingern einen nachvollziehbaren und verlässlichen Rahmen bietet.
Eine derart umfassende Umstellung bringt viele Unsicherheiten und Fragen mit sich, die wir gerne im Rahmen der angebotenen Informationsveranstaltung der Stadt Solingen beantworten.
Links und FAQs (Fragen und Antworten)
Weitere Informationen zur kommunalen Wärmeplanung finden Sie in folgenden FAQs: