CO2-Bilanz

Klima­schutz in Unter­nehmen: Warum eine CO2-Bilanz wichtig ist

Unser Autor:

Immer mehr Unter­nehmen erstellen eine sog. CO2-Bilanz – auch die Stadt­werke Solingen. Darin wird der gesamte Energie­ver­brauch eines Unter­nehmens erfasst, damit Treib­hausgas-Emissionen gezielt reduziert und Klima­ziele erreicht werden können.

Emissionen berechnen: für mehr Umwelt­be­wusstsein in der Wirtschaft

Aktiven Einsatz für den Klima- und Umwelt­schutz zeigen und damit zu einer lebens­werten Zukunft für unsere Region beitragen – das sind wichtige Aufgaben, denen sich die Stadt­werke Solingen als euer lokaler Energie­ver­sorger vor Ort besonders verpflichtet fühlen. Dazu gehört auch, Verant­wortung für die von unserem Unter­nehmen verur­sachten Treib­haus­gas­emis­sionen (die mehrheitlich aus Kohlen­stoff­dioxid (CO2) bestehen) zu übernehmen.

Aus diesem Grund haben wir schon vor einiger Zeit mit der Bilan­zierung unserer Treib­haus­gas­emis­sionen nach den Richt­linien des inter­na­tional gültigen „Green­house Gas Protocol“ begonnen. Das GHG Protocol wurde von mehreren privaten Organi­sa­tionen und Unter­nehmen entwi­ckelt und enthält Standards, nach denen Wirtschafts­un­ter­nehmen – darunter auch die Stadt­werke Solingen – die von ihnen verur­sachten Treib­haus­gas­emis­sionen berechnen können. Das Ziel: Den Umwelt­schutz stärker in den Fokus wirtschaft­lichen Handelns zu rücken und gleich­zeitig nachhaltige Lösungen zu finden, mit denen Unter­nehmen Gewinne erwirt­schaften können.

CO2-Bilanz: Fundament für effek­tiven Klimaschutz

Vielleicht fragt ihr euch jetzt, warum die Stadt­werke Solingen eine solche Bilanz überhaupt benötigen? Schließlich ist der Stadt­werke-Konzern schon seit Jahren im Bereich Umwelt- und Klima­schutz sehr aktiv: Wir treiben u. a. die Verkehrs­wende in Solingen maßgeblich voran und stellen dazu auch unseren eigenen Unter­nehmens-Fuhrpark nach und nach auf vollelek­trische Fahrzeuge um. Wir setzen verstärkt auf klima­freund­liche Energie- und Wärme­lö­sungen für unsere Kundinnen und Kunden. Außerdem fahren immer mehr Stadt­wer­ke­rinnen und Stadt­werker inzwi­schen statt mit dem Auto mit dem Fahrrad, dem sog. „Jobrad“, zur Arbeit, welches über ein Arbeit­geber-Leasing­modell kosten­günstig im regio­nalen Fahrrad­handel erworben werden kann. Und die Gebäude und Liegen­schaften der Stadt­werke werden mit 100 % Ökostrom versorgt.

Doch trotz oder gerade wegen dieser Bemühungen ist es logisch und wichtig, die durch unsere Unter­neh­mens­ak­ti­vi­täten entste­henden Treib­haus­gas­emis­sionen im Rahmen einer CO2-Bilanz zu erfassen: Wie ich euch schon in meinem letzten Blogbeitrag „Gemeinsam klima­neutral werden“ geschildert hatte, sind wir seit Mai dieses Jahres Teil des Klima­werke-Bündnisses. Alle dieser Initiative angeschlos­senen Unter­nehmen – insgesamt 17 Stadt­werke – verfolgen das gemeinsame Ziel, bis 2040 treib­haus­gas­neutral zu wirtschaften. Außerdem wollen wir von den Stadt­werken Solingen bei unserem eigenen Energie­ver­brauch, z. B. für unsere Fahrzeug­flotte, noch früher klima­neutral werden.

Doch um unsere Klima­ziele erreichen zu können, ist die CO2-Bilan­zierung eine wichtige Basis. Denn damit möchten wir – und das gilt auch für die anderen Mitglieder der Klima­werke – Trans­parenz darüber herstellen, wo und wieviel Treib­hausgase bei uns ausge­stoßen werden. Damit wir unsere Emissionen noch gezielter reduzieren und das Klima schonen können.

Einteilung in Kategorien: Beim Treib­haus­gas­ausstoß sind viele Akteure beteiligt

Scopes gemäß GHG Protocol

Vielleicht fragt ihr euch jetzt, wie bei der Ermittlung einer solchen Treib­hausgas-Bilanz, auch CO2-Bilanz genannt, eigentlich vorge­gangen wird? Zur genaueren Berechnung werden die durch ein Unter­nehmen verur­sachten Emissionen nach den Standards des GHG Protocol in drei verschie­denen Kategorien, sogenannte Scopes, einge­teilt und separat erfasst.

Scope 1

Zu Scope 1 werden dieje­nigen Emissionen gezählt, die direkt durch ein Unter­nehmen erzeugt werden. Im Fall der Stadt­werke Solingen ist das zum Beispiel der Treib­haus­gas­ausstoß, der durch den Gas- und Primär­ener­gie­ver­brauch der Stadt­werke-Verwal­tungs­ge­bäude, während des Betriebs der Diesel­bus­flotte, des Stadt­werke-Fuhrparks oder auch durch die von uns betrie­benen Block­heiz­kraft­werke entsteht. Diese Emissionen entweichen durch unter­neh­mens­eigene Kamine bzw. den Auspuff der Bus- und Fahrzeug­flotte. Sie sind also auch direkt durch uns als Unter­nehmen beeinflussbar.

Scope 2

Scope 2 umfasst den indirekten Treib­haus­gas­ausstoß. Bei uns betrifft das die Emssionen, die durch die Produktion von uns hinzu­ge­kaufter Strom­mengen ausge­stoßen werden. Also die eben nicht durch unsere eigenen Kamine entweichen, sondern in einem Kraftwerk, das durch Dritte betrieben wird. Der extern einge­kaufte Strom wird z. B. für die tägliche Arbeit der Stadt­werke-Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beiter an ihren Arbeits­stätten und für den Betrieb der Oberlei­tungs­busse bei den Verkehrs­be­trieben benötigt.

Scope 3

Treib­haus­gas­emis­sionen, die in die dritte Kategorie Scope 3 entfallen, werden durch die wirtschaft­liche Unter­neh­mens­ak­ti­vität auf indirekte Weise erzeugt. Man unter­scheidet hier zwischen Emissionen, die als sog. Input in die Leistungen in das Unter­nehmen eingehen und solche, die als Output durch unsere Geschäfts­ak­ti­vi­täten anfallen. Zur ersten Gruppe Input gehören die Emissionen, die von unseren Rohstoff-, Material- und Dienst­leis­tungs-Zulie­feren erzeugt werden. Hinzu kommen die Emissionen, die durch Geschäfts­reisen der Stadt­wer­ke­rinnen und Stadt­werker, durch Besei­tigung von Unter­nehmens-Abfällen, dem Rohstoff­re­cy­cling und dem Pendeln von Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beitern zu ihren Arbeits­stätten entstehen. Zur zweiten Gruppe Output zählen die verkauften Strom- und Gasmengen, die wir an alle Kundinnen und Kunden liefern. Denn wir erzeugen den größten Teil des von uns vertrie­benen Stroms nicht selbst, sondern kaufen ihn u. a. über die Strom­börse ein.

Gesamt­emis­sionen beein­flussen und CO2-Äquivalente

Wie Berech­nungen ergeben haben, können wir als Unter­nehmen nur etwa 5 % der Gesamt­emis­sionen (Scope 1 bis 3) selbst beein­flussen. Das sind haupt­sächlich die Emissionen in Scope 1 und Scope 2 und einige wenige Dinge wie z. B. Geschäfts­reisen aus Scope 3. Fast der gesamte Scope 3 ist also auch vom Verhalten jedes Einzelnen von Euch abhängig (Konsum­ver­halten, Mobilität, Energie­sparen zuhause usw.).

Alle erfassten Daten, z. B. die verbrauchten Mengen des Kraft­stoffes für die Diesel­bus­flotte, werden schließlich in sog. CO2-Äquiva­lente umgewandelt. Mit dieser Maßeinheit werden Treib­hausgase mitein­ander vergleichbar gemacht, indem diese in die äquiva­lente (also entspre­chende) Menge von CO2 umgerechnet werden. Denn nicht alle Treib­hausgase haben dieselbe umwelt­schäd­liche Wirkung: Methan hat z. B. eine 28 Mal so starke Treib­haus­gas­wirkung wie CO2.

CO2-freien Ökostrom buchen

Wenn auch ihr zum Klima­schutz beitragen möchtet, regis­triert euch einfach in unserem Online-Portal und stellt euren Strom­bezug auf 100 % CO2-freien Ökostrom um. Mit dem dazu gehörenden Modul Regio Wald unter­stützt ihr gleich­zeitig die Stiftung Unter­nehmen Wald®, die heimische Wälder aufforstet. Schließlich bindet jeder Baum im Laufe seines Lebens durch­schnittlich 500 kg CO2 aus der Atmosphäre und trägt damit dazu bei, den Treib­haus­gas­effekt zu reduzieren.

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