Infoabend für Eltern 2018
Infoabend für Eltern 2018

Hilfe, was wird aus meinem Kind?

Unser Autor:

Ihr Kind steht kurz vor dem Schul­ab­schluss und weiß „immer noch nicht“, was es (mögli­cher­weise) sein Leben lang machen möchte? Die Auswahl des „richtigen“ Weges stellt nicht nur Schüle­rinnen und Schülern in jedem Jahr aufs Neue vor eine große Hürde, auch für Eltern stellt die Entscheidung der beruf­lichen Zukunft häufig eine Heraus­for­derung dar. Um genau hier entge­gen­zu­wirken, haben wir in unserem Hause einen Infor­ma­ti­ons­abend für Eltern auf die Beine gestellt.

Wie unter­stütze ich mein Kind?

Liebe Eltern, bei dem Thema Unter­stützung möchte ich eins direkt vorweg loswerden. Sie, Ihre Meinung und Ihre Erfah­rungen sind unglaublich wichtig für Ihre Kinder. Kaum eine Entscheidung scheint so ausschlag­gebend für die Zukunft Ihres Kindes zu sein, wie die, nach der richtigen Ausbildung, dem richtigen Studium, dem richtigen ersten Schritt nach dem Schul­ab­schluss, aber bitte verlieren Sie dabei nicht aus den Augen, dass es um die Zukunft Ihres Kindes und nicht um Ihre eigene geht. Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind dabei begleiten diese Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung selbst, muss Ihr Kind treffen. Für all die, die letzten Donnerstag verhindert waren, gibt’s hier noch ein paar Tipps für die „richtige“ Bewerbung…

Infoabend für Eltern in der Ideenwerkstatt der Stadtwerke Solingen.

„Die Hürde“

Die erste Bewerbung ist vielleicht die schwie­rigste! Warum? Bei dieser ersten Bewerbung für den Ausbil­dungs­platz bzw. das duale Studium kann Ihr Kind noch nicht mit irgend­welchen Projekten oder Arbeit­gebern punkten. Bei der Bewerbung kommt es also weniger auf die Erfahrung, sondern vielmehr auf Persön­lichkeit an. Und die eigene Persön­lichkeit in Worte zu fassen, fällt wohl niemandem wirklich leicht… Wichtig ist, dass sich Ihre Kinder mit der Bewerbung identi­fi­zieren, dass sie dahinter stehen, was sie geschrieben haben. Auch das Layout stellt eine gute Möglichkeit dar, sich noch ein wenig zu verwirk­lichen. Nutzen Sie dabei ruhig Vorlagen aus dem Internet.

Es gibt noch einen zweiten Grund, warum die erste Bewer­bungs­phase so schwierig ist. Man muss hier lernen mit Ablehnung umzugehen. Es kann durchaus passieren, dass sich Unter­nehmen gegen Ihre Kinder entscheiden. Nur ist das wirklich schlimm oder sollte man nicht lieber froh sein, dass das Unter­nehmen, bei dem ich mit meinen Werten und meinen Vorstel­lungen gar nicht hinein­passe, mir die Entscheidung direkt abgenommen hat?! Absagen bekommt niemand gern, aber vielleicht müssen wir diese als Chance und nicht als Ablehnung betrachten. Wichtig ist es auch, Absagen niemals persönlich zu nehmen. Sprechen Sie offen mit Ihren Kindern über Absagen und darüber, wie Sie jetzt gemeinsam weiter vorgehen. Versuchen Sie Ihren Kindern die Unsicherheit zu nehmen.

Rohrleitung Ausstellungsstück

„Die gute Bewerbung“

Jetzt wissen wir leider immer noch nicht, was wir in die Bewerbung schreiben, sondern nur, dass sie indivi­duell sein soll und Potential und Persön­lichkeit Ihres Kindes reflek­tieren muss. Versuchen Sie Ihre Kinder dabei zu unter­stützen in der Bewerbung drei Fragen zu beantworten:

  1. Weshalb genau DIESE AUSBILDUNG?
  2. Warum bei genau DIESEM UNTERNEHMEN?
  3. Warum soll sich das Unter­nehmen für IHR KIND entscheiden?

Sie können die Fragen nicht aus dem Stehgreif beant­worten? Ihr Kind vermutlich auch nicht, aber vielleicht können wir da ein wenig Abhilfe schaffen bei der Frage: „Was ist das Richtige?“!

„Das Richtige“

Ihr Kind muss sich zwischen ca. 330 Ausbil­dungen und über 18.000 Studi­en­gängen entscheiden. Dass diese Entscheidung nicht leicht fällt, können wir vollkommen verstehen. Wir empfehlen hier viele Gespräche zu führen – Gespräche mit der Familie, Freunden, Bekannten, Freun­des­freunden… Führen Sie Gespräche und empfehlen Sie Ihren Kindern Gespräche zu führen. Ihr Kind wollte immer schon Lehrer werden? Dann lassen Sie es mit Lehrern darüber sprechen und ganz spezi­fisch fragen, was ihnen am meisten und was am wenigsten Spaß macht, warum sie sich für genau diesen Job entschieden haben. Wenn Ihr Kind die Entscheidung dadurch schon ein wenig eingrenzen kann, unter­stützen Sie es bei der Suche nach einem Praktikum, um den Beruf direkt vor Ort zu erkunden. Und wenn die ersten drei Praktika furchtbar sind, dann animieren Sie Ihr Kind noch ein viertes oder fünftes zu absol­vieren – das macht sich übrigens auch super im Lebenslauf. Auch wenn Ferien zu haben vielleicht schöner ist, werden Ihre Kinder am Ende dankbar sein, den richtigen Job gefunden zu haben, versprochen 😉

An Ihre Kinder

Liebe Schüle­rinnen und Schüler, jetzt müsst ihr leider auch selbst ran… Im Praktikum… hier könnt ihr direkt heraus­finden, ob das Unter­nehmen zu euch passt (und bereits ein bisschen Werbung für euch machen). Wo ihr euer Praktikum machen sollt? Falls ihr niemanden kennt, der bei eurem Traum­ar­beit­geber arbeitet, geht auf Messen und sprecht mit den Auszu­bil­denden darüber, ob sie zufrieden sind mit der Entscheidung des Arbeit­gebers. Findet für euch heraus, was euch wichtig ist. Über Arbeit­ge­ber­be­wer­tungs­portale, wie kununu.de (Stadt­werke-Solingen) könnt ihr euch schnell und umfang­reich informieren.

Beratungsgespräch in der Ideenwerkstatt

Die Fragen 1 und 2 können wir jetzt schon beant­worten, aber wir wissen immer noch nicht, warum sich das Unter­nehmen für mich entscheiden soll, was euch ausmacht und euch zu etwas Beson­derem macht. Hierbei geht es darum, dass ihr euch selbst kennen­lernt, euch selbst reflek­tiert. Dafür gibt es verschiedene Tests im Internet, aber hier solltet ihr auch wieder mit Freunden und Menschen sprechen, die euch besonders gut kennen. Lasst sie jeweils drei Stärken und drei Schwächen aufschreiben, die euch ausmachen. Ihr werden hier ganz schnell sehen, dass sich vor allem die Stärken wieder­holen. Probiert es einfach mal aus – ihr werdet überrascht sein.

Zusam­men­fassung

Also fassen wir die To-Dos nochmal zusammen:

  • Schritt 1: fragen, fragen, fragen, um Jobs von einer anderen Seite kennenzulernen
  • Schritt 2: Arbeit­ge­ber­be­wer­tungen durch­for­schen und heraus­finden, was mir an meinem Arbeit­geber wichtig ist
  • Schritt 3: Tests im Internet durch­führen und mit Freunden über Stärken und Schwächen sprechen
  • Schritt 4: Ran an die Bewerbung. Wenn’s mal länger dauert ist das auch ok und durchaus normal.

PS: Die Entscheidung, die ihr jetzt trefft, muss nicht immer „die Richtige“ sein. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Trefft eure eigenen Entschei­dungen, lernt aus Fehlern und geht euren Weg!

Damit verab­schieden wir uns wieder, wünschen schöne Feiertage, viel Erfolg bei der Suche nach dem „richtigen“ Weg und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Nutzen Sie die Zeit für viele intensive Gespräche! 

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