Bienenvolk - Bienen bauen Wabe
Bienenvolk - Bienen bauen Wabe

Bienenvolk: Jetzt geht‘s richtig los

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Nachdem es in den letzten Tagen endlich spürbar wärmer geworden ist, fangen jetzt überall die frühen Blumen, Sträucher und Bäume zu blühen an. Es ist eindeutig Frühling. Das große Blühen mit seinem reichen Nektar und Pollen­an­gebot ist der Start­schuss für die Bienen­völker, vermehrt für Nachkommen zu sorgen. Das Bienenvolk beginnt zu wachsen.

Putzdienst durch junge Bienen

Alle Bienen des Bienen­staates sind jetzt sehr beschäftigt und gehen Ihren Aufgaben nach. Die Aufga­ben­ver­teilung im Bienenvolk ist ganz klar geregelt. Die ganz jungen Bienen sind zum Putzdienst einge­teilt. Die Brutwaben werden für die Aufzucht von mehreren Genera­tionen von Bienen verwendet und müssen nach jedem Schlupf einer fertigen Biene erst einmal feinsäu­berlich gereinigt werden. Dazu stecken die Putzbienen kopfüber in den Waben­zellen und „lecken“ diese sauber. Anschließend werden die gerei­nigten Brutzellen von der Bienen­kö­nigin inspi­ziert und sie legt dann bei Gefallen ein Ei hinein. Dies geschieht tausendfach.

Gelee Royal für die Bienenkönigin

Die Königin legt in der Hochsaison im Sommer ca. zweitausend Eier am Tag und wird dabei von Ihrem Hofstaat unter­stützt. Wenn sie Hunger bekommt, teilt sie dies mit und wird sofort mit Gelee Royal gefüttert, einer weißen creme­ar­tigen Substanz, die von den Bienen in Ihren Futter­saft­drüsen produ­ziert wird. Der Königin­nen­fut­tersaft, das Gelee Royal, ist ein reines Kraft­futter und damit ist diese enorme Legeleistung der Bienen­kö­nigin überhaupt möglich.

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Ältere Bienen dienen als Ammen

Nach der Karriere als Putzko­lonne, dürfen sich die nun schon etwas älteren Bienen als Ammen­bienen um die Versorgung der Brut kümmern. Nach dem Schlupf aus dem Ei nach drei Tagen, werden die Larven (Maden) permanent mit Futtersaft versorgt und die Tempe­ratur im Bienen­stock muss auf ca. 38° Celsius erhöht und durch Wärme­regu­lierung von den Bienen konstant gehalten werden, damit die Brut keinen Schaden erleidet. Das Larven­stadium dauert sechs Tage. Anschließend wird von den Ammen­bienen die Zelle mit einem Wachs­deckel verschlossen, damit die Made sich im Inneren der Zelle verpuppen kann und nach weiteren zwölf Tagen als fertige Biene schlüpft.

Bau- und Wächter­bienen am Werk

Außer den Putzbienen und Ammen­bienen gibt es auch noch die Baubienen im Bienenvolk, die sich um den Wabenbau kümmern und neue Waben erstellen. Das dafür benötigte Wachs wird von den Bienen selber produ­ziert. Dann gibt es noch die Wächter­bienen, die den Wachdienst übernehmen und dafür am Flugloch in Position sind, um Eindring­linge abzuwehren. Da die Bienen sehr gut riechen können, wird am für jedes Volk typischen eigenen Bienen­stock­geruch sofort erkannt, wer dazu gehört und wer nicht.

Job für Erfahrene: Flugbiene

Die ältesten Bienen im Bienen­staat sind die Flugbienen, die ein- und ausfliegen, um Nektar, Pollen, Wasser und auch Propolis (Baumharz) zu sammeln und ihr Sammelgut dann im Volk zur weiteren Bearbeitung übergeben. Ein Außen­einsatz der Flugbiene dauert ca. 20-30 Minuten und wird mehrmals am Tag wiederholt. Nach Einbruch der Dunkelheit fliegen die Flugbienen nicht mehr aus, aber es ist weiterhin rege Aktivität im Bienen­stock. Soviel Aktivität hat natürlich auch Ihren Preis. Im Sommer hat die Honig­biene eine Lebens­er­wartung von ca. sechs Wochen und im Winter aufgrund fehlender Brutpflege und fehlenden sonstigen Aktivi­täten ca. sechs Monate.

So, das war es jetzt erst mal wieder für heute. Wir sehen uns in zwei Wochen wieder. Bis dahin alles Gute.

Mit imker­lichen Grüßen

Euer Martin Kemmerich

Weitere Beiträge zum Bienenvolk der Stadt­werke hier im Blog.

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