Energieeffizienzgesetz: Motivationsschub vom Staat
Mit dem Energieeffizienzgesetz will der Bund die öffentliche Hand, aber auch Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit bewegen.
Ambitioniertes Ziel
Das Ziel ist ambitioniert: Bis 2030 will die Bundesregierung den Stromverbrauch um 500 Terawattstunden reduzieren – und dabei sollen Behörden und Unternehmen mithelfen. Die Vorgaben zur Ersparnis sind im Energieeffizienzgesetz (EnEfG) geregelt. Der Staat bestimmt darin aber nicht, wie stark sie genau zu sein hat, sondern nur dass Energiesparmaßnahmen zu ergreifen sind. Es geht darum, Firmen dazu anzuhalten, Energie so effizient wie möglich zu nutzen. Privathaushalte sind also nicht von dem Gesetz betroffen, aber natürlich profitieren letztendlich alle davon, wenn sich wichtige Ressourcen einsparen lassen.
Einsparungen erzielen
Das Energieeffizienzgesetz bezieht sich nicht auf kleine Handwerksbetriebe, sondern auf größere Unternehmen mit einem hohen Energiebedarf. Wer durchschnittlich mehr als 7,5 Gigawattstunden verbraucht, ist verpflichtet, Energie- und Umweltmanagementsysteme einzuführen. Liegt der jährliche Verbrauch bei mehr als 2,5 Gigawattstunden, müssen Firmen Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz einführen und dies auch veröffentlichen. Damit ist eine Energieersparnis nicht garantiert, aber jedes Unternehmen, welches seinen Energieverbraucht genau ermittelt und sich überlegt, in welchem Bereich Einsparungen möglich sind, dürfte auch tatsächlich weniger Energie verbrauchen.
Abwärme nutzen
Ein wichtiger und sinnvoller Punkt des im September diesen Jahres verabschiedeten Gesetzes ist die sinnvolle Weiternutzung von Abwärme. Diese soll in der Produktion möglichst gar nicht mehr anfallen. Aber wenn es sich nicht vermeiden lässt, sollen Unternehmen die Abwärme für andere Zwecke verwenden, etwa zum Heizen von Produktionshallen. Auch Rechenzentren sollen grüner werden und ihre Abwärme weiternutzen, außerdem sollen sie nun Strom aus erneuerbaren Energien verwenden. Ein öffentliches Register gibt demnächst Auskunft über den jeweiligen Energieverbrauch. In Zukunft könnten sich User also das grünste Rechenzentrum, etwa für Cloud-Dienste, aussuchen.
Klimaschutz-Netzwerk
Da das Energieeffizienzgesetz offenlässt, wie die einzelnen Maßnahmen genau auszusehen haben, sollten sich die Firmen, die das Gesetz betrifft, genau informieren, welche Möglichkeiten es gibt. Empfehlenswert ist auch die bundesweite „Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke“, in der sich Firmen zusammengetan haben, um sich gegenseitig zu unterstützen. Hinter www.effizienznetzwerke.org stehen verschiedene Industrieverbände sowie das Umwelt- und Wirtschaftsministerium. Hier können sich auch diejenigen Firmen und Institutionen Tipps fürs Energiesparen holen, die nicht von dem aktuellen Gesetz betroffen sind. Beratungen bieten auch Energieversorger wie die Stadtwerke Solingen an.
Energieberatung und -effizienz
Informieren Sie sich über Angebote zur Energieberatung und Energieeffizienz der Stadtwerke Solingen.