Strasse mit vernetzten Autos

Mobilität neu denken

Unser Autor:

Wie sieht sie aus, die Energiewelt von morgen? Gemeinsam werfen wir einen Blick über den Tellerrand hinaus: In unserer Serie über innovative Energie­lö­sungen stellen wir euch inter­es­sante Ideen und spannende Konzepte vor, die vielleicht noch nicht in Solingen angekommen sind, aber für eine bessere Zukunft sorgen könnten. Diesmal geht es um smarte Straßen:

In Zukunft könnte sich unser gewohntes Straßenbild ändern. Beim Neu- und Ausbau von Schnell­straßen gilt künftig eine Pflicht für Photo­voltaik-Anlagen in Deutschland. An der A81 in Baden-Württemberg gibt es bereits eine Testanalage in Form eines Solar­dachs, unter dem die Autos hindurch­fahren. Die gute alte Autobahn wird so zum nachhal­tigen Kraftwerk. In Urdorf in der Schweiz gibt es sogar eine Solar­straße mit einem Photo­voltaik-Belag. Hier produ­ziert also die gesamte Oberfläche Strom. Diese „Photo­voltaik in Verkehrs­wegen“ (Road Integrated Photo­vol­taics, kurz: RIPV) hat laut dem Fraun­hofer-Institut für Solare Energie­systeme ein großes Potenzial in Deutschland. Schließlich machen alle Verkehrswege zusam­men­ge­nommen fünf Prozent des Bundes­ge­biets aus. Würde man alle techno­lo­gisch sinnvollen Flächen für Photo­voltaik nutzen, ergäbe sich ein Potenzial von 72 Gigawatt. Das entspricht fast der Leistung der gesamten in Deutschland instal­lierten PV-Anlagen, die derzeit bei knapp 78 Gigawatt liegt.

Smarter und sicherer

Konzepte, die eine Straße nachhal­tiger und intel­li­genter machen, versammeln sich unter dem Begriff „Smart Road“. Dass eine Straße Energie produ­ziert – in der Regel über Photo­voltaik –, ist dabei nur ein Aspekt. Es geht auch darum, den Indivi­du­al­verkehr sicherer zu machen – mithilfe smarter Technik zum Beispiel. 

Hier kommt das Internet der Dinge (Internet of Things, kurz: IoT) zum Tragen. Möglich sind Sensoren, die die Geschwin­digkeit messen und die Menge der Fahrzeuge, die gerade unterwegs sind. Kombi­niert mit Wetter­daten und Monitoren an den Straßen ließen sich Echtzeit­daten nutzen, um Verkehrs­flüsse besser zu lenken und somit Staus und Unfälle proaktiv zu vermeiden. Aber eine intel­li­gente Straße kann es auch den Behörden einfacher machen. So hat die Hanse­stadt Lübeck Parksen­soren an 14 kriti­schen Stellen in die Straßen einge­bracht, um schneller auf Parksünder zu reagieren. Dies dient letztlich auch der Sicherheit in der Stadt, denn bei den ersten Einsatz­orten für die neuen Sensoren handelt es sich um Feuerwehreinfahrten.

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