Die CO2-Bilanz der Stadt­werke: Das tun wir für den Klimaschutz

In unserer CO2-Bilanz haben wir zum ersten Mal die Treib­haus­gas­emis­sionen des Stadt­werke-Konzerns erfasst – für ein noch geziel­teres Vorgehen beim Umwelt­schutz. Was wir jetzt tun, damit die Stadt­werke Solingen bis 2035 klima­neutral werden.

CO2-Ausstoß weltweit so hoch wie noch nie

„Die Weltwirt­schaft erholt sich von der Pandemie“ – so lauteten die erfreu­lichen Nachrichten der letzten Monate, die ihr sicher auch gehört oder gelesen habt. Doch der wirtschaft­liche Aufschwung hat seinen Preis: Nach Berichten der Inter­na­tio­nalen Energie­agentur (IEA) (Link auf ) und des Global Carbon Projects (PDF), einer Organi­sation zur Quanti­fi­zierung der globalen Treib­haus­gas­emis­sionen, ist der energie­be­dingte CO2-Ausstoß im vergan­genen Jahr auf einen neuen Rekordwert gestiegen. So betrugen die Emissionen von fossilem Kohlen­stoff­dioxid im Jahr 2022 weltweit rund 36,8 Milli­arden Tonnen. Dass unser wirtschaft­licher Wohlstand so stark zu Lasten des Klimas und der Umwelt geht, hat mich zwar nicht überrascht, aber doch ziemlich betroffen gemacht. Denn der hohe CO2-Ausstoß steht klar im Wider­spruch zum Rückgang, der nötig wäre, um die im Pariser Klima­schutz­ab­kommen von 2015 verein­barten Grenzen globaler Erwärmung einzu­halten. Deshalb bleibt es an euch und uns, unseren Teil zur CO2-Reduktion beitragen.

Treib­hausgase genau dort reduzieren, wo sie anfallen

Wie ich euch in meinem letzten Blogbeitrag zur CO2-Bilanz berichtet habe, hat der Stadt­werke Solingen-Konzern schon vor einiger Zeit mit der Bilan­zierung seiner Treib­haus­gas­emis­sionen nach einem inter­na­tional gültigen Standard („Green­house Gas Protocol“) begonnen. Denn wir wollen nicht nur Verant­wortung für die von unserem Unter­nehmen verur­sachten Emissionen (die mehrheitlich aus Kohlen­stoff­dioxid (CO2) bestehen) übernehmen, sondern diese mithilfe einer sog. CO2-Bilanz auch möglichst genau erfassen. Damit wir ganz gezielt dort ansetzen können, wo Treib­hausgas-Ausstoß entsteht, und diesen dann mittel- und langfristig reduzieren können. Inzwi­schen ist die CO2-Bilanz der Stadt­werke Solingen weitgehend abgeschlossen. Die Ergeb­nisse bestä­tigen unsere Annahme, wonach über 95 % der von uns emittierten Treib­hausgase auf die Bilanz-Kategorie 3 (sog. Scope 3) entfallen. Das sind Emissionen, die durch unsere wirtschaft­liche Unter­neh­mens­ak­ti­vi­täten indirekt erzeugt werden und die wir deshalb nicht vollständig beein­flussen können. Dazu zählt u.a. der Treib­haus­gas­ausstoß, der durch die von uns an unsere Kundinnen und Kunden verkauften Strom- und Gasmengen entsteht. Im Umkehr­schluss heißt das: Knapp 5 % unserer Gesamt­emis­sionen werden durch den Stadt­werke Solingen-Konzern direkt verur­sacht (z. B. durch das Beheizen unserer Unter­neh­mens­ge­bäude oder unseren Fuhrpark). Zur Reduzierung dieser Emissionen können wir also ganz besonders viel beitragen. Hier sind wir hier als klima­freund­liches Stadtwerk natürlich schon lange dabei, können das jetzt aber auf Basis unserer CO2-Bilanz noch zielge­rich­teter tun.

Für mehr Klima­schutz und Nachhal­tigkeit: Hier werden wir aktiv

Schon heute setzen wir bei der Strom­ver­sorgung unserer eigenen Stadt­werke-Gebäude und Liegen­schaften auf 100 % Ökostrom und erzielen damit laut CO2-Bilanz bereits einen nachweislich positiven Effekt. Hinzu kommt: In abseh­barer Zeit werden unsere Wasser­werke Glüder und Baumberg eine umwelt­scho­nende Wärme­pumpen-Heizung bekommen. Im Bereich Mobilität soll – im Einklang mit der Nachhal­tig­keits­stra­tegie der Stadt Solingen – die Busflotte der Solinger Verkehrs­be­triebe immer stärker ohne den zusätz­lichen Antrieb von Verbren­nungs­mo­toren auskommen und bis zum Jahr 2030 weitest­gehend rein elektrisch betrieben werden. Dazu tragen vor allem die batte­rie­be­trie­benen Oberlei­tungs­busse (BOB) bei, die schon jetzt auf immer mehr Strecken im regulären Linien­be­trieb fahren. Und auch die bereits begonnene Umstellung unseres eigenen Stadt­werke-Fuhrparks auf vollelek­trische Fahrzeuge hat Wirkung gezeigt und wird weiter fortgeführt.

Stadt­werke Solingen werden zum Ökomultiplikator

Wie ihr sicher wisst, bekommt ihr von uns schon seit Jahren sauberen Ökostrom – meist als Zusatz­modul Ökoplus zu einem unserer Sonder­tarife. Als Neukun­dinnen und -kunden liefern wir euch unseren Ökostrom sogar ganz automa­tisch. Heizt ihr mit einer von den Stadt­werken gelie­ferten Wärme­pumpe, betreibt eine von uns erworbene und instal­lierte Elektro-Ladestation für euer E-Fahrzeug oder benötigt neben dem auf euer PV-Anlage erzeugten Sonnen­strom weiteren Strom aus der Steckdose, gilt das Gleiche. Das ist auch gut so, denn der Wechsel auf Elektro­mo­bi­lität und Wärme­pumpen in Kombi­nation mit sauberem Ökostrom ist ein sehr wichtiger Beitrag für ein klima­neu­trales Solingen. Und die Eigen­erzeugung von Sonnen­strom über eine PV-Anlage sowieso.

Übrigens: Wenn ihr als Bestands­kundin oder -kunde bisher noch keinen Ökostrom bekommt, unter­stützen wir euch bei Bedarf gerne bei der Umstellung, das Modul Ökoplus kostet nur 1,50 Euro pro Monat zusätzlich zum Stromtarif.

Doch muss in puncto Ökostrom und klima­scho­nende Techno­logien noch deutlich mehr passieren. Schließlich wollen wir als Unter­nehmen im Jahr 2035 klima­neutral wirtschaften und bis dahin u.a. auch die in Bilanz-Kategorie 3 erfassten, indirekt erzeugten CO2-Emissionen maßgeblich reduzieren. Deshalb werden wir uns als Stadt­werke Solingen noch stärker auf die Rolle eines Ökomul­ti­pli­kators fokus­sieren und euch beim Umstieg auf Ökostrom und klima­scho­nende Techno­logien im Bereich Mobilität und Wärme­er­zeugung aktiv zur Seite stehen. Dafür haben wir extra eine neue Abteilung gegründet, der so genannte WEP-Hub (WEP für Wärme, Elektro­mo­bi­lität und PV). Er wird euch mit quali­fi­zierter Beratung und einer zukünftig deutlich erwei­terten Produkt­pa­lette beim CO2 sparen unter­stützen. Denn Klima­neu­tra­lität in unserem Unter­nehmen, vor allem aber in der gesamten Klingen­stadt, das schaffen wir nur mit euch gemeinsam. Was auch für unsere Zusam­men­arbeit mit 16 weiteren Stadt­werken gilt, mit denen wir von den Stadt­werken Solingen uns im letzten Jahr zum Bündnis „Klima­werke“ zusam­men­ge­schlossen haben. Im Rahmen unserer regel­mä­ßigen Netzwerktreffen unter­stützen wir uns gegen­seitig auf dem Weg hin zur Klimaneutralität.