CO2 neutral
CO2 neutral

Solingen soll klima­neutral werden: Diskus­si­ons­forum zu klima­ge­rechtem Wohnen, Sanieren und Bauen

Unser Autor:

Die Umrüstung bestehender Gebäude auf umwelt­freund­liche Heizsysteme ist ein zentraler Baustein
für eine lebens­werte Zukunft in Solingen: Beim Diskus­si­ons­forum der Stadt trafen sich viele Akteure aus dem Bereich Wohnen zum gemein­samen Austausch.

Nachhaltige Klingen­stadt: Fokus auf Bestandsgebäuden

Zahlreiche Vertre­te­rinnen und Vertreter aus der Solinger Politik und Verwaltung, aus Wohnungs­un­ter­nehmen, Planungs­büros, sozialen Einrich­tungen, aber auch Haus- und Grund­stücks­ei­gen­tümer waren dem Aufruf der Stadt Solingen und der „Allianz für Wohnen Solingen“ (kurz: AWS) gefolgt und in den Bürgersaal der Stadt­kirche gekommen. Ich war als Referent und Experte für klima­scho­nendes Heizen ebenfalls vor Ort.

Inter­es­santen und hochak­tu­ellen Gesprächs­stoff gab es an diesem Abend reichlich, schließlich lautete der Veran­stal­tungs­titel „Klima­ge­recht wohnen, sanieren und bauen“. Wie sanieren wir klima­ge­recht und nachhaltig bestehende Wohnge­bäude? Wie schaffen wir es, den CO2-Ausstoß zu begrenzen und gleich­zeitig ein attrak­tives und zukunfts­fä­higes Wohnumfeld in unserer Klingen­stadt zu gestalten? So und ähnlich lauteten die Fragen, die es zu besprechen galt. In einer Sache war ich übrigens mit den anderen geladenen Exper­tinnen und Experten, aber auch mit den übrigen Forums­gästen schon zu Beginn der Veran­staltung einig: Für eine nachhaltige, klima­freund­liche Zukunft muss die Sanierung schon bestehender Gebäude im Mittel­punkt stehen. Denn für die Errichtung von Neubauten gibt es bereits etliche gesetz­liche Vorgaben und Standards für umwelt­scho­nendes Bauen. Die klima­ge­rechte Anpassung von Bestands­bauten ist dagegen deutlich komplexer: Sie kann nur indivi­duell erfolgen, denn jedes Gebäude ist anders und bringt deshalb unter­schied­liche Voraus­set­zungen mit.

Heizen mit erneu­er­baren Energien: nicht immer einfach, aber wichtiger denn je

Vielleicht geht es manchen von euch ja ähnlich: Nach einer kurzen Einleitung in das Thema berich­teten einige der anwesenden Immobi­li­en­be­sit­ze­rinnen und -besitzer, dass sie für ihr Haus zwar gerne Heizenergie auf Basis erneu­er­barer Energien nutzen würden. Trotzdem taten sie sich mit der Entscheidung für den Austausch ihres alten Heizungs­systems schwer: Schließlich müssen Bestands­ge­bäude einige Anfor­de­rungen erfüllen, damit die infrage kommenden, zukunfts­taug­lichen Heizungs­systeme, z. B. eine Wärme­pumpen-Heizung, wirklich effizient arbeiten können (lest dazu auch den Blogtext meines Kollegen Andreas Hugo). Außerdem ist für die komplexe Instal­lation solcher Anlagen umfang­reiches Fachwissen nötig (Stichwort: Fachkräftemangel).

Ich konnte diese Bedenken gut nachvoll­ziehen. Deshalb unter­stützen wir von den Stadt­werken Solingen euch bei Bedarf mit Infor­ma­tionen (lest dazu z. B. unseren Stadt­werke-Blog und passenden Förder­pro­grammen wie Klingen Plus zur Finan­zierung eurer Umrüstung auf ein modernes Heizsystem).

Denn in Anbetracht des fortschrei­tenden Klima­wandels, der Energie­krise aufgrund des Ukraine-Krieges und entspre­chender gesetz­licher Vorgaben sind auf regene­ra­tiven Energien basie­rende Heizsys­temen wie Wärme­pumpen oder Solar­thermie wichtiger denn je – zumindest dort, wo sie technisch möglich und sinnvoll sind. 

Aller­dings möchte ich den Immobi­li­en­be­sit­ze­rinnen und -besitzern unter euch unbedingt folgendes empfehlen: Denkt bei einer Haussa­nierung zuerst an die Sanierung der Gebäu­de­hülle, u. a. an eine Fassa­den­dämmung und/oder einen Fenster­aus­tausch. Erst im nächsten Schritt sollte dann eine neue Heizungs­anlage geplant werden. Denn was nützen moderne, klima­ge­rechte Heizsysteme, wenn z. B. ein Teil der Wärme gleich wieder durch die (ungedämmte) Fassade hinaus­zieht? Wenn die Gebäu­de­hülle erst einmal auf einen energie­ef­fi­zi­enten Stand gebracht wurde, macht der Wechsel hin zu einem umwelt­freund­lichen, sparsamen Heizungs­system gleich doppelt Sinn. Seid ihr Mieterin oder Mieter, könnt ihr ebenfalls zu einer klima­freund­lichen Zukunft beitragen, in dem ihr euren Heizener­gie­ver­brauch mit einigen Energie­spar­maß­nahmen deutlich senkt. Tipps dazu findet ihr auf unserer Homepage.

Die Wärme­wende schaffen – mit kommu­naler Wärmeplanung

Beim städti­schen Dialog­forum ging es aber nicht nur um konkrete Maßnahmen, die sich an Immobi­li­en­be­sitzer und -besit­ze­rinnen, Mieter und Miete­rinnen richten. Denn Klima­schutz erfordert schließlich auch und sogar ganz besonders die konse­quente Unter­stützung und Mitge­staltung durch die öffent­liche Hand. Diese Verant­wortung war allen anwesenden Akteuren aus der Solinger Politik und Verwaltung bewusst und wurde von Oberbür­ger­meister Tim Kurzbach in seinem Grußwort zum Veran­stal­tungs­auftakt besonders betont. 

In diesem Zusam­menhang fiel außerdem ein wichtiges Stichwort, die sog. „kommunale Wärme­planung“. Das ist ein gesetz­liches Instrument (4,2 MB, PDF) im Koali­ti­onsplan der Ampel­re­gierung und im Klima­schutz-Sofort­pro­gramm vom Juli 2022 wurde diese kommunale Wärme­planung schon als wichtiger Baustein zur Minderung der Treib­haus­gas­emis­sionen angekündigt. Inzwi­schen liegt ein erstes Diskus­si­ons­papier des Bundes­mi­nis­te­riums für Wirtschaft und Klima­schutz vor. Danach sollen die Bundes­länder bzw. größere Kommunen wie Solingen eine Strategie zum langfris­tigen Umbau ihrer eigenen Wärme­ver­sorgung entwi­ckeln: Alle großen Stadt­kreise und Kreis­städte wären dann zur Erstellung eines kommu­nalen Wärme­plans verpflichtet. Das oberste Ziel: Klima­neu­tra­lität in ganz Deutschland.

Gemein­sames Handeln führt zum Erfolg

Ihr fragt euch, wie ein solcher Wärmeplan aussehen könnte? Um den Ausstoß von CO2 dauerhaft zu begrenzen und damit die sog. Wärme­wende zu schaffen, sollten grund­sätzlich in jeder Kommune zwei Dinge gleich­zeitig passieren: Einer­seits muss der aktuelle, sehr hohe Wärme­bedarf der vorhan­denen Gebäude drastisch reduziert werden. Anderer­seits sollte der verblei­bende Wärme­bedarf auf klima­neu­trale Weise gedeckt werden. Dazu würden erst einmal die für eine klima­freund­liche Zukunft infrage kommenden Wärme­quellen in Solingen ganz konkret ermittelt und festge­schrieben. Im nächsten Schritt ginge es darum, welche Formen der klima­freund­lichen Wärme­er­zeugung sich am besten für die Anfor­de­rungen der unter­schied­lichen Solinger Gebäude eignen würden. So könnten für Wohnsied­lungen mit vielen Einfa­mi­li­en­häusern (Luft-)Wärmepumpen-Heizungen gut geeignet sein. 

Die Innen­stadt mit ihren hohen Geschoss­bauten und großem Energie­bedarf wäre dagegen womöglich besser mit zentralen Heizungs­an­lagen auf Basis umwelt­freund­licher Energie­träger zu versorgen. Doch das sind nur beispiel­hafte Ansätze, die es im Rahmen einer konkreten Wärme­planung für Solingen im Detail noch auszu­loten gilt – und zwar gemeinsam mit allen Betei­ligten aus dem Bereich Wohnen. Deshalb stehen wir von den Stadt­werken Solingen derzeit schon intensiv im Austausch mit der Stadt Solingen. Ich bin zuver­sichtlich, dass wir im Laufe des kommenden Jahres mit ersten konkreten Planungen beginnen können.

Förder­pro­gramme zur Heizungs­um­stellung nutzen

Mit unserem Sonder­tarif Klingen­strom Plus Wärme­pumpe könnt ihr eure Wärme­pumpe besonders günstig und außerdem mit 100 % CO2-freiem Strom betreiben, sofern ihr unseren Ökoplus-Tarif mit hinzu­bucht.
Außerdem fördern wir mit dem Förder­pro­gramm Klingen Plus die Umstellung auf ein modernes Heizsystem wie die Wärmepumpe.

Interesse?

Wenn ihr an einer Wärme­pumpe inter­es­siert seid, regis­triert euch gerne unver­bindlich. Wir haben entspre­chende Produkte in der Pipeline und kommen dann auf euch zu.



    DIESEN BEITRAG TEILEN

      Related Posts

      Euer Kommentar?

      Ihr müsst eingeloggt eingeloggt sein, um einen Kommentar schreiben zu können.

      Bitte beachtet unsere Netiquette!